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Review: SUIDAKRA – CIMBRIC YARNS Review: SUIDAKRA – CIMBRIC YARNS
Die Celtic-Metaller von SUIDAKRA lassen den Melodic Death Metal Hammer bei ihrem neuen Album “Cimbric Yarns” stecken und zaubern stattdessen akustisch mystische Traumwelten. Sehr... Review: SUIDAKRA – CIMBRIC YARNS

Die Celtic-Metaller von SUIDAKRA lassen den Melodic Death Metal Hammer bei ihrem neuen Album “Cimbric Yarns” stecken und zaubern stattdessen akustisch mystische Traumwelten. Sehr atmosphärisch und packend entführt uns SUIDAKRA in eine Fantasiewelt weit vor unserer Zeit. “Cimbric Yarns” ist eine akustische Traumreise und jeder der diese Reise antritt wird in höchstem Maße belohnt. Dabei ist das neue Machwerk von SUIDAKRA sehr ausdrucksstark und für ein Akustik-Album sehr heavy.

Wie das Vorgängeralbum „Realms Of Odoric“ entspringt das neue SUIDAKRA-Album „Cimbric Yarns“ einer von Maler Kris Verwimp entwickelten Fantasiewelt. Diese entstand vor Jahren während der Artwork/Soundtrack-Zusammenarbeit zwischen Verwimp und SUIDAKRA-Mastermind Arkadius Antonik zu „Realms Of Odoric“. Mit dem neuen Werk „Cimbric Yarns“ geht diese Geschichte dahin, wo alles begann.

„Tausende von Jahren vor Odorics Zeit existierte eine fortgeschrittene Zivilisation, die durch eine riesige kosmische Katastrophe ausgelöscht wurde. „Cimbric Yarns“ ist ein Versuch, diese Mythologie zu rekonstruieren. Sie verbindet Geschichte und Fantasie und erzählt in zehn überzeugenden, akustischen Songs das Schicksal ihrer Hauptfiguren Cruàc, Arma und Aenea.“

Der große Unterschied zum Vorgänger ist aber, dass „Cimbric Yarns“ mit Unterstützung verschiedener Gastmusiker komplett akustisch eingespielt wurde und vom gewohnten Melodic Death Metal des Hauses SUIDAKRA meilenweit entfernt ist. Hierbei nutzen SUIDAKRA ihre ganze musikalische Bandbreite aus und setzen neben unterschiedlichen akustischen Gitarren und Bass auch Klavier, Banjo und unterschiedlichste Orchestrierung ein. Gleichzeitig haben SUIDAKRA exzellente Gastmusiker zur Umsetzung des Konzepts an Bord geholt. Neben den zwei Gastsängern Mathias Zimmer (Perzonal War) und Sascha Aßbach (Fall Of Catharge) und Sängerin Tina Stabel konnten auch Shir-Ran Yinon (New Model Army) für diverse Streichintrumente und Catalina Popa für die Flöte gewonnen werden. Durch dieses breite Spektrum an Stimmen, Instrumenten und Klangfarben erlangen die Songs auf „Cimbric Yarns“ eine unglaubliche Fülle, Variabilität und Ausdruckskraft. Selten kommt es vor, dass Akustik-Songs so gefühlvoll und heavy gleichzeitig klingen. Den Songs wohnt etwas Mystisches inne und sie pendeln zwischen Freude und Düsternis, Feingefühl und Dramatik. Zudem sind die Stimmen keineswegs weiches Popgeträller, sondern solche mit Tiefgang, Ausdrucksstärke und einem Schuss Heavyness.CIMBRIC YARNS_Artwork

„Cimbric Yarns“ startet mit dem energievollen, orchestralen Intro „Echtra“, das schon einmal einen guten Hinweis gibt, wie SUIDAKRA ein Akustik-Album definiert. „Serpentine Origins“ ist dann der richtige Opener und ein vielstimmiger Einstand, der direkt die Bandbreite der Instrumente und den Aufbau der Songs andeutet. Auf „Cimbric Yarns“ sind keine weichgespülten Akustikballaden und auch kein symphonischer Overload zu erwarten, sondern Songs mit einer eher düsteren Stimmung, die von einem hervorragenden Zusammenspiel verschiedenster Akustikinstrumente und unterschiedlichsten Stimmen getragen werden. Beim zweistimmigen „Ode To Arma“ wird durch eine mystische Atmosphäre dieser Eindruck unterstrichen. Das balladeske „A Day And Forever“ wird von Tina Stabel´s Stimme veredelt und bewegt sich zwischen verträumt bis verzweifelt. Das Instrumentalstück „Black Dawn“ macht dann deutlich, wie enorm kraftvoll und heavy und gleichzeitig atmosphärisch ein Akustikstück sein kann. Das sehr geniale „At Nine Light Night“ ist zweistimmig gesungen. Der mystischen Atmosphäre wird hierbei durch Orgelklänge eine sehr dramatische Ebene hinzugefügt. Genauso dramatisch und im Höhepunkt mit voller Orchestrierung kommt „Assault On Urlár” daher. Der Song schleppt, wie auch „Birth and Despair“ eine gewisse Gemütsschwere mit sich, was musikalisch eindrucksvoll dargeboten wird.  Dagegen klingen „Snakehenge“ und das abschließende akustikgitarren-lastige „Caoine Cruác“ etwas fröhlicher, was auch am Einsatz „freundlich“ gespielter Instrumente, wie die Flöte, liegt. Nach den letzten Klängen des Albums darf der Hörer dann langsam wieder zu sich kommen und in seine gewohnte Welt zurückkehren.

Insgesamt ist “Cimbric Yarns” ein unglaubliches Akustik-Album mit einer enormen Atmosphäre und Ausdrucksstärke. Die akustischen Instrumente sind gekonnt aufeinander abgestimmt, die Stimmen haben Substanz und tragen die Atmosphäre und die Songs sind stimmig zur düsteren Geschichte gestrickt. Wer dieses Album in einem durchhört, wird irgendwann aus dieser Fantasiereise aufwachen und sich wundern, dass die Musik schon vorbei ist. Die Songs haben einen Tiefgang, der immer wieder neue Facetten entdecken lässt und den Hörer mit sich in ferne Welten zieht. SUIDAKRA klingen zwar anders als gewohnt, der Ausflug in die Akustikwelt hat sich aber mehr als gelohnt. So ist „Cimbric Yarns“ einfach genial.

Anspieltipps: Ode To Arma, A Day And Forever, Black Dawn, At Nine Light Night, Assault On Urlár

Tracks

  1. Echtra
  2. Serpentine Origins
  3. Ode To Arma
  4. A Day And Forever
  5. Black Dawn
  6. At Nine Light Night
  7. Snakehenge
  8. Birth And Despair
  9. Assault On Urlár
  10. Caoine Cruác

Review: Michael Glaeser

Line up:

Arkadius Antonik – Guitars, Banjo, Harmonica, Orchestral Arrangements

Sebastian Jensen – Guitars, Vocals

Ken Jentzen – Bass

Marcel Schoenen – Vocals

Gastmusiker:

Mathias Zimmer – Vocals (Perzonal War)

Sascha Aßbach – Vocals (Fall Of Catharge)

Tina Stabel – Vocals

Shir-Ran Yinon – Viola, Violine (New Model Army)

Catalina Popa – Flute

Hörprobe auf Youtube von „Ode To Arma“:

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