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Review: Ross the Boss – By Blood Sworn Review: Ross the Boss – By Blood Sworn
„Ross the Boss“ dritter, fulminanter Solo-Streich „By Blood Sworn“wartet mit neuer, starker Besetzung auf. Review: Ross the Boss – By Blood Sworn

„Ross the Boss“ dritter, fulminanter Solo-Streich „By Blood Sworn“wartet mit neuer, starker Besetzung auf.

Zunächst gilt es zu berichten, dass Ross Friedman vor wenigen Jahren eine neue Mannschaft bestehend aus Landsmännern um sich geschart hat. Die zuvor recht fruchtbare Zusammenarbeit mit seinen deutschen Kollegen ist der großen Distanz anheim gefallen.

Neu an Bord sind Schlagzeuger Lance Barnewold, der für das Album als Taktgeber fungierte und der, wenn man auf das aktuelle Betätigungsfeld schaut (unter anderem Symphony X), und der nimmermüde wirkende Mike LePond am Viersaiter. Am Mikrophon ist zudem die hellere Stimme von Patrick Fuchs der deutlich raueren von Kreischspezialist Marc Lopes gewichen.

Gleich das erste Lied, das Titeltragende „By Blood Sworn“, erinnert sehr an die frühen Schaffenswerke des Bandnamengebers. Das gefühlvolle, sowie treibende Gitarrenspiel und die sich in die Höhe schraubenden Schreie kumulieren sich zu einem Erwartungen weckenden Hörerlebnis und lassen bei so manchem Anhänger nostalgische Gefühle aufkeimen. Doch auf dieser Stufe wird nicht verblieben.

So wird auf „Among the Bones“ zum Beispiel eine wesentlich rockigere Schiene gefahren.

„This is Vengeance“ schwenkt noch einmal in die berühmt berüchtigte Richtung und dürfte ebenfalls wie das Eingangsstück die alte Fangarde verzücken.

Auch die Ballade „Faith of the Fallen“ ist ganz schön anzuhören, welche aber nicht ganz die berührende Epik von „God of Dying“ des Erstlings „New Metal Leader“ erreicht.

Dann werden die Einflüsse der anderen Protagonisten immer spürbarer. Der typische Ross the Boss – Sound tritt mehr in den Hintergrund, bleibt aber stets greifbar.

Gute Unterhaltung ist trotzdem garantiert. Die vor Energie strotzenden Lieder „Devil’s Day“ und „Play among the Godz“ heizen einem ordentlich ein.Ross the Boss – By Blood Sworn

Zu guter Letzt legen sie nochmals mit „Fistful of Hate“ eine flotte Nummer in die Waagschale.

Arg enttäuschte Ohren sollte es ob des leicht veränderten Stils jedoch nicht geben.

Doch liebt man Ross „the Boss“ Friedman gerade wegen seines unvergleichlichen Tongewandes,  das er damals mit „MANoWAR“ kreierte. Bei den ersten beiden Solowerken ist dieser Geist noch sehr präsent. Irgendwie vermisst man diesen, bis auf ein paar Ausnahmen, bei dem aktuellen Album schon ein wenig. Dabei könnte das Oberhaupt mit seinen derzeitigen Gefolgsleuten, obwohl  die vorherige Truppe tolle Arbeit geleistet hat, noch mehr die magische Tonkunst von einst aufleben lassen und ein Werk vollenden auf das die Anhänger der Kings of Metal so lange gewartet und herbei gesehnt haben. Ihre mit zeitlosen Klassikern gespickter Konzertspielplan beweist immer wieder eindrucksvoll, dass sie absolut dazu in der Lage wären.

Trotz also des vagen Gefühls, dass die vier heroischen Mannen unter ihren Möglichkeiten geblieben sind, ist mit „By Blood Sworn“ eine ansehnliche Scheibe entstanden, die viele würzige Zutaten des Heavy Metal vereint.

Anspielempfehlung: By Blood Sworn, This is Vengeance, Fistful of Hate

Review: Daniel Oestreich

Besetzung:  Marc Lopes – Gesang, Ross „the Boss“ Friedman – Gitarre, Mike LePond –  Bass, Lance Barnewold – Schlagzeug (Album), Steve Bolognese – Schlagzeug (Aktuell)

Titelliste

  1. By Blood Sworn 4:49
  2. Among the Bones 4:51
  3. This is Vengeance 4:27
  4. We are the Night 4:03
  5. Faith of the Fallen 5:27
  6. Devil’s Day 3:05
  7. Lilith 7:23
  8. Play among the Godz 3:38
  9. Circle of Damnation 4:27
  10. Fistful of Hate 4:19

 

Hörprobe auf Youtube von „By Blood Sworn“

Sehrt dazu auch hier auf metalogy:

FOTOSTRECKE – Ross the Boss, Bullet und Portrait im Colos-Saal

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de