Review: METAL CHURCH – DAMN IF YOU DO
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 10. Dezember 2018 Reviews
In 2015 holten METAL CHURCH Mike Howe zurück ans Mikro und haben mit „Damn If You Do“ nun den zweiten Akt dieser Reunion am Start. So lässt die Metal-Legende aus Seattle es auch dieses Mal ordentlich krachen, wobei die treibenden Kräfte die gewaltigen Riffwände der Marke Kurdt Vanderhoff und die einfach geniale Stimme von Mike Howe sind.
In 2015 holten METAL CHURCH ihren Sänger aus den 90er Jahren Mike Howe nach über 20 Jahren wieder an Bord und veröffentlichten das starke „XI“ in 2016. Mit „Damn If You Do“ legt die Metal-Legende aus Seattle nun in dieser Besetzung nach. Das neue Werk hat es dabei ähnlich schwer, wie „XI“, da es ständig mit den Großtaten von METAL CHURCH mit Mike Howe aus den 90ern „Blessing In Disguise“, „The Human Factor“ und „Hanging In The Balance“ verglichen wird.
Die Kreativität und Energie von damals erreichen METAL CHURCH heute zwar nicht mehr, aber dennoch bewegen sie sich locker weit über dem Durchschnitt. Das hat schlicht und einfach zwei Gründe: Grund Nummer Eins ist, dass Kurdt Vanderhoff einfach genial fette Riffs raushaut und es dadurch immer wieder schafft, einen knackigen Groove mit ordentlich zu erzeugen. Grund Nummer Zwei ist die unglaubliche Stimme von Mike Howe. Glücklicherweise singt er wieder etwas rauer und eher wie auf „Hanging In The Balance“. Die Songs auf “Damn If You Do” lassen sich leicht in drei Kategorien einteilen. Die erste Kategorie sind die Sofortzünder. Der Titeltrack und Opener gehört genauso dazu wie das geniale und atmosphärische „Revolution Underway“, das flotte und aggressive „Into The Fold“ und „The War Electric“, das Mike Howe`s Stimme voll zur Geltung bringt. Die zweite Kategorie sind solche Songs, die sich beim dritten Durchlauf in den Gehörgang fräsen und einen dann nicht mehr loslassen. In diese Kategorie fallen das ungewöhnliche „The Black Things“, das schnelle und kraftvolle „Guillotine“ und das riff-gewaltige „Out Of Balance“. Die dritte Kategorie sind Songs, die zwar gut sind, aber nicht recht zünden wollen.
Hier sind das für Metal Church-Verhältnisse zu flache „By The Numbers“, das irgendwie holprige „Rot Away“ und das rockige „Monkey Fingers“, das schlicht zu Mike Howe´s Stimme überhaupt nicht passt. So ist „Damn If You Do“ insgesamt ein tolles Metal-Album, dass auf qualitative hohem Niveau ist. Das ist aber auch das, was von einer Band wie METAL CHURCH erwartet wird. Die beiden oben genannten Trademarks werden geschickt genutzt und sind Kern des Albums. Auch wenn man an frühere Großtaten nicht mehr ganz ran reicht, weil einfach irgendwie die alte Magie in den Songs fehlt, macht „Damn If You Do“ irgendwann richtig Spaß. METAL CHURCH bewegen sich halt auf hohem Niveau. Wünschenswert wäre nur gewesen, dass der Sound noch etwas fetter ausgefallen wäre, um besonders die Riffs noch etwas kräftiger klingen zu lassen. Live werden die Songs aber dennoch garantiert funktionieren und für viel Spaß sorgen.
Anspieltipps: Damn If You Do, Revolution Underway, Into The Fold, The War Electric
Tracks
- Damned If You Do 4:35
- The Black Things 5:15
- By The Numbers 4:35
- Revolution Underway 5:25
- Guillotine 4:47
- Rot Away 3:26
- Into The Fold 4:20
- Monkey Finger 4:15
- Out Of Balance 4:25
- The War Electric 4:09
Line up:
Mike Howe – Gesang
Kurdt Vanderhoof – Gitarre
Stet Howland – Schlagzeug
Steve Unger – Bass
Rick Van Zandt – Gitarre
Review: Michael Gläser
Hörprobe auf Youtube von „Damn If You Do“: