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Review: Infrared – From The Black Swamp Review: Infrared – From The Black Swamp
Infrared - From The Black Swamp: Gebraut nach dem Reinheitsgebot von 1980! Laut, schnell, hart. Review: Infrared – From The Black Swamp

Infrared – From The Black Swamp: Gebraut nach dem Reinheitsgebot von 1980! Laut, schnell, hart.

Infrared verhalten sich zu neumodischem Metal, wie ein Einser-GTI zu einem Tesla. Alles Entbehrliche gibt es nicht. Eins zwei drei – und alle Regler auf Elf, Dresch, bumm, bäng. Hier genau liegt ja der Reiz des Thrash. Was, wenn ich mal einfach mit dem Schädel wackeln und zu knüppelharten Beats gemütlich auszucken will? Eben! Diesmal nicht Dream Theater im 17/38tel Takt, sondern was mit direktem Zugang zum Stammhirn, das einfährt, wie Traubenzucker. Diese Musik lässt mich immer lauter drehen, denn Lautstärke ist hier Teil des Gesamtkunstwerks. Sänger Armin Kamal langweilt mich nicht mit Gesäusel, sondern buchstabiert mir L-E-F-T  L-A-N-E  F-U-C-K in den Kopfhörer. „Left Lane is for me, can’t you see, close your eyes, get out of the way.“ Mehr Komplexität möchte ich heute gar nicht. Schon wird eine Parole, wie durch ein Megaphon auf den Hörer abgeschossen.  Auf daß sich das erhitzte Publikum je eine Mistgabel und eine Fackel nimmt und zum Rathaus zieht, wo das letzte Gefecht stattfinden wird. Master, Master, Master of Puppets, so klang das damals aus Hetfields Kehle und der Nachhall ist deutlich zu hören.

The Big Four- Anthrax, Slayer, Metallica, Megadeth finden hier eine lupenreine Fortsetzung, eine sehr erfreuliche. Als „True Canadian Thrash Metal Band seit 1986“ möchten die Vier aus Ottawa gesehen werden.

Auch Infrared begannen 1986, zur Hochblüte des Thrash, 1990 war die fuckin‘ Air heraußen. Seit 2014 wird aber wieder gedroschen, wobei „From the Black Swamp“  bereits der dritte Longplayer ist.

Der Titelsong bringt eine für Thrash ungewöhnliche Länge, von 6:11 auf die Waage. Darin geht sich, ein kleines Drama aus. Die Lyrics beklagen heimtückischen, psychologischen Missbrauch, der kein Ende nehmen will.

„From The Black Swamp hat alle Elemente eines klassischen Thrashsongs. Ein fettes Intro, reißerische Riffs, Midtempo- Strophen, eine mächtige Bridge und ein episches Outro. Mehr als sechs Minuten wollten wir aber nicht, um zu viele Wiederholungen zu vermeiden.“

Fazit: Klassischer, sehr tighter Thrash mit melodischen Elementen. Songs, wie Rasierklingen und sofort hängen bleiben. Die Vocals sind superkräftig, fies, einem Tom Araya sehr ähnlich und doch melodiös. Klassischer Thrash, auf eine moderne Formel gebracht, heavy, knackig, spassig, gut!

Michael Neumann

Tracklist

1. Tribal Junction – 4:49
2. No Master, No Gods – 4:39
3. Lockdown – 4:02
4. Left Lane F√K! – 4:19
5. Eat Your Own – 4:58
6. From the Black Swamp – 6:11
7. Evil Ascent – 5:22
8. Blood & Sweat – 5:04
9. Eternal Exile – 5:09
10. Tradimento – 4:31
11. Beautiful Death – 4:31
12. SemitaDomum – 6:32
Album Length: 1:00:13

Album and Live Band Line Up:
Kirk Gidley – Guitar
Alain Groulx – Drums
Mike Forbes – Bass
Armin Kamal – Vocals, Guitar

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