Review: Addict – Storm of the Dead
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 26. Mai 2018 Lydia Dr. Polwin-Plass
Die Rheinländer „Addict“ haben mit „Storm of the Dead“ ein beachtenswertes Thrash Metal – Werk geschaffen. Die vier Koblenzer spielen in der Manier der Blütezeit des Thrash Metals auf und es gelingt ihnen den damals vorherrschenden Geist ins Hier und Jetzt zu transferieren.
Auch wenn altgediente Strukturen ihr Schaffen dominieren, so klingt das Endresultat durch Einbringung neuer Kombinationen erfreulicherweise sehr erfrischend.
Addict haben mit „Storm of the Dead“ zwar nur ein kurzes, aber ebenso kurzweiliges Album hervorgebracht. Bei dem sie sich dachten, lieber weniger Songs, aber dafür allesamt zündend.
Und diese Rechnung ist aufgegangen.
„Bloody Race“ eröffnet das Rennen als wahrlich passender Einstieg mit schmetternder Instrumentalisierung und zeigt wo die Reise hingeht.
Intelligent gesetzte, belebende Wechsel, bei denen immer wieder Passagen mit hämmernden Gitarren und fetztendem Schlagzeug die Ohren auf Betriebsklima halten, sind die Hauptzutaten dieser Scheibe.
Bei „Abaddon“ befindet man sich nur der Bedeutung nach am Abgrund, musikalisch wird sich hier noch einmal gesteigert.
Wuchtig und brachial beginnt „Storm of the Dead“, das sogar noch eine Schippe an Härte zulegen kann und gelegentlich in Heavy – Passagen gleitet.
Das balladesk anfangende „Missing Soul“ zeigt, dass die Band auch sanftere Bereiche ziemlich gut beherrscht, bevor ab der dritten Minute wieder auf den Nacken schwingenden Kurs umgeschwenkt wird.
So geht es bei „Depression is killing me“ rasant im gewohnten Tempo weiter. Bis nach dem Schlusstitel „I want more“ man den Refrain noch frisch im Ohr hat und, ganz dem Wortlaut gerecht, nach mehr verlangt.
Man muss kein absoluter Thrash Metal-Fan sein, um den Jungs großes Können zu attestieren und sich für ihre Musik begeistern zu können.
Ihr deftiger Thrash Metal / Heavy Metal – Mix macht Spaß, spricht auch Liebhaber anderer Bereiche durchaus an und dürfte somit in der Lage sein ein breiteres Publikum zu erreichen.
Zwar könnte man behaupten, dass die Stimme von Pat Schoene mit der Gewalt der Instrumente nicht ganz mitziehen kann und ein wenig mehr Kraft ausdrücken sollte. Aber gerade die Art und Weise des hier gebotenen Gesangsvortrages passt vortrefflich in das Gefüge.
Und der Bandname „Addict“ ist gut gewählt. Denn diese gelungene Musik kann süchtig machen. Die bereits altgedienten Musiker sind es danach jedenfalls, so wie die Hingabe für ihr Tun beweist. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Debütwerk dermaßen ausgereift klingt.
Anspielempfehlung: Abaddon. Storm of the Dead, I want more
Review: Daniel Oestreich
Besetzung: Pat Schoene – Gesang / Gitarre, Franco Amenta – Gitarre, Mike Wiederstein – Baß, Ronny Zeche – Schlagzeug
Titelliste:
- Bloody Race 4:23
- Abaddon 4:48
- Storm of the Dead 4:44
- Missing Soul 5:09
- Depression is killing me 4:16
- I want more 4:51
Hörprobe auf Youtube von „I want more“
Lydia Dr. Polwin-Plass
Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de