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Nachbericht und FOTOSTRECKE: MICHAEL MITTERMEIER mit seinem Programm #13 in der Hugenottenhalle / Neu-Isenburg Nachbericht und FOTOSTRECKE: MICHAEL MITTERMEIER mit seinem Programm #13 in der Hugenottenhalle / Neu-Isenburg
Ganz ehrlich? Ich hab selten einen derartig sympathischen Comedian gesehen. Nicht nur von den Ansichten her, auch vom Talent, sich selbst auf die Schaufel... Nachbericht und FOTOSTRECKE: MICHAEL MITTERMEIER mit seinem Programm #13 in der Hugenottenhalle / Neu-Isenburg

Ganz ehrlich? Ich hab selten einen derartig sympathischen Comedian gesehen. Nicht nur von den Ansichten her, auch vom Talent, sich selbst auf die Schaufel zu nehmen – einfach super! Mit seinem aktuellen postpandemischen Programm#13 überzeugt Michael „Michl“ Mittermeier auf ganzer Linie. Vom Auftritt in der Hugenottenhalle Neu-Isenburg habe ich euch neben einem Nachbericht eine kleine FOTOSTRECKE zusammengestellt.

Angeblich soll die Zahl 13 ja Unglück bringen. Gleichzeitig ist sie aber auch für viele eine Glückszahl. Aberglaube gehört einfach zum Leben dazu und bestimmt hat jeder von uns das eine oder andere Ritual wie „Drei Mal auf Holzklopfen“ um nichts zu verschreien oder besonders gut auf Spiegel aufzupassen, da Spiegelscherben im Gegensatz zu anderen Scherben ja kein Glück bringen sollen, ohne dafür einen rationalen und erklärbaren Grund zu haben. Auch die Frage nach Gut und Böse beschäftigt die Menschheit schon seit Jahrtausenden. Was ist denn überhaupt gut und was ist böse? Für die einen ist Gott der beste Komiker der Welt, die anderen sagen, nix da, der Teufel hat die Funny Bones. Mittermeier kennt jedenfalls keine Tabus und hat mit Gott, nach einigen persönlichen Schicksalsschlägen, noch nicht wirklich Frieden geschlossen.

So ist #13 sein persönlichstes Programm, denn neben all seinen zündenden Gags spricht er auch über die Schicksalsschläge, die er und seine Frau im Laufe der Jahre durchleben mussten und viel Schmerz und offene Fragen hinterließen. Auch wenn diese Geschichten aus dem Leben des sympathischen Komikers, das Publikum kurzfristig ziemlich betroffen machen, Mittermeier versteht es sogar hier gleich wieder in Humor umzuswitchen und für Gelächter zu sorgen.

Ein paar Auszüge aus seinen Gags:

Michl erzählt von seinem Freund, der Atombombe mit Autobombe verwechselt und damit überall Panik auslöst.

Köstlich auch seine umfangreiche Gegenüberstellung der beiden Filme Oppenheimer und Barbie. Mittermeier empfiehlt unbedingt Oppenheimer zuerst anzusehen und dann erst Barbie. Denn „Bei Oppenheimer siehst du was mit dieser Welt passieren kann und bei Barbie denkst du dir: Jetzt wäre es gut, wenn so eine Bombe fällt.“

Auch die Deutsche Bahn bekommt ihr Fett weg, obwohl der Comedian selbst gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist. Er nimmt all das Chaos, das es bei der Bahn gibt, aber genauso mit Humor, wie alles andere.

Zur Legalisierung von Cannabis sagt er: „Wenn alle kiffen, wird das die Welt und die ganze Politik verändern. Nur Olaf Scholz bleibt gleich. (Dazu macht er ein gelangweiltes und regungsloses Gesicht) Wir haben einen Kanzler, der sich beim Joggen die Fresse aufschlägt, weil er beim Sturz, wie sein Pressesprecher behauptet, die Hände zu langsam gehoben hat. Das ist keine Erklärung – das ist ein Offenbarungseid.“

Die Beziehung zu seiner Teenie-Tochter wird auf originellste Weise thematisiert. Es geht um Jugendwörter und den väterlichen Missbrauch derselben, um Peinlichkeiten und Generationgaps.

Unfassbar witzig fand ich auch die immer wiederkehrenden Ausführungen des Comedians zu den aktuell modernen künstlichen Wimpern, die Mädls zum Teil total übertrieben ausgeprägt tragen. Er vergleicht den Augenaufschlag mit den Flügelschlägen von Kolibris und bringt auch immer wieder andere witzige Vergleiche, beziehungsweise beschreibt er die Folgen des Luftwirbels, der durch die Augenbewegungen entsteht.

Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, nimmt Mittermeier mal nicht ständig Frauen aufs Korn, sondern, ganz im Sinne seiner Selbstironie, ziemlich häufig Männer und ihr Verhalten. Eine Aussage, an der wirklich was dran ist: „Seit der Erfindung des Smartphones setzen sich Männer beim Pinkeln freiwillig hin, verbleiben aber endlos lang auf der Toilette. Wenn wir diese Zeit effektiv zum Kacken benutzen würden, bräuchten wir einen Darm wie ein Buckelwahl.“

Fazit: Mittermeiers aktuelles Programm ist ein explosives Gagfeuerwerk. Alleine schon mit seinem charmant bayrischen Dialekt punktet der Comedian. Die Zahl 13 kehrt während des Programms natürlich auf vielfältige Weise immer wieder. Und am Ende des Programms gibt es noch eine genial inszenierte Zusammenfassung aller Themen, die während der Show gefallen sind. Den Abend finalisiert er mit der Message „Like deinen Nächsten wie dich selbst“. Ich kann das Programm aus voller Überzeugung empfehlen. Mittermeier ist ein Comedian mit dem Herz am rechten Fleck und seine Botschaft hat Tiefgang.

Und jetzt viel Spaß beim Anschauen meiner Fotos.

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Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de