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Metal-Review: Zeit – Drangsal Metal-Review: Zeit – Drangsal
Kommt „Zeit“, kommt Black Metal. „Drangsal“ lautet der Name des zweiten Albums der Leipziger. Metal-Review: Zeit – Drangsal

Kommt „Zeit“, kommt Black Metal. „Drangsal“ lautet der Name des zweiten Albums der Leipziger.

Mit „Drangsal“ von den Schwarzmetallern „Zeit“ erreichte uns eine Scheibe so schwarz, so dass man im ersten Moment nicht so recht wusste, welche die bespielbare Seite ist. Das optische Erscheinungsbild überträgt sich allerdings nicht eins zu eins in das akustische. Zwar herrschen auch auf „Drangsal“ eher triste Themen vor. Doch atmosphärisch dringt die dargebotenen Klänge nicht tief genug in die Dunkelheit ein.

Deutschsprachiger Black Metal und dann noch aus dem Osten unserer Republik. Da mag bei so manchen ein pauschaler Verdacht aufkeimen. Bei näherer Betrachtung erweist sich dieser als vollkommen unbegründet. So wie manche Death Metal – Band der Neunziger gerne mal Umweltproblematiken ansprachen, so widmen sich „Zeit“ unter anderem dem sozialen Verfall in einigen Bereichen unseres Landes. Daher schwingt textlich ein gewisses politisches Engagement mit, allerdings ohne konkret einem Lager zuordenbar zu sein.

Das einleitende Lied „Schweigen“ verknüpft die rohe Tonalität des Black Metal mit den druckvollen, treibenden Elementen des Doom-Genres und untermauert die vom Trio selbst ausgegebene Stilrichtung Black Sludge.

Die nachfolgenden Stücke fallen aus diesem Gleichgewicht und das geschwärzte Metall erringt die Oberhand. Die Stoner-Axt wird dann nochmal ein wenig bei „Menschmaschine“ gezückt, an dessen Beispiel deutlich wird, dass lyrisch gesehen einige Teile poetisch, andere Teile zwar aussagekräftig, aber weniger elegant, rüber kommen.

Im Gegensatz zur etwas monoton geratenen Debütarbeit „Konvergenz“ hat sich der Stil auf „Drangsal“ hörbar zum besseren gewandelt. Doch zu höheren Ehren fehlt noch ein Stück. Eine weitere Steigerung des Tiefganges und der Atmosphäre wäre da ein guter Ansatzpunkt . Für Potenzial ist jedenfalls der Beweis erbracht und so könnte sich ein Blick auf die weitere Entwicklung des Trios „Zeit“ lohnen.

Anspielempfehlung:  Schweigen, Menschmaschine, Granne

Review: Daniel Oestreich 

Besetzung: Fur – Gesang / Gitarre, Gunther Flakmann –  Bass, Tobias „Win“ N.  – Schlagzeug,

Titelliste:

  1. Schweigen 6:20
  2. Stirn 4:39
  3. Babylon 2:50
  4. Menschmaschine 6:21
  5. Granne 6:38
  6. 357 3:29

Hörprobe auf Youtube von „Menschmaschine“

 

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