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Metal-Review: WAR OF AGES – VOID Metal-Review: WAR OF AGES – VOID
WAR OF AGES sind die letzten Jahre ziemlich umtriebig gewesen und haben 2019 mit „Void“ bereits ihr neuntes Studioalbum in 14 Jahren auf die... Metal-Review: WAR OF AGES – VOID

WAR OF AGES sind die letzten Jahre ziemlich umtriebig gewesen und haben 2019 mit „Void“ bereits ihr neuntes Studioalbum in 14 Jahren auf die Metalgemeinde losgelassen. Wieder einmal präsentieren die christlichen Jungs aus Pennsylvania technisch hochversierten und gleichzeitig unglaublich kraftvollen Metal mit Djent, Progressive und Hardcore-Einflüssen. So bieten WAR OF AGES auf „Void“ hochinteressanten modernen Metal, der von Allem etwas hat.   

WAR OF AGES haben sich seit ihrer Gründung im Jahre 2002 ordentlich ins Zeug gelegt. Die christlichen Metaller aus Erie, PA kamen letztes Jahr bereits mit ihrem neunten Studioalbum namens „Void“ raus. Bereits mit ihren vorherigen Releases hatten sich WAR OF AGES viele Freunde mit ihrer Mischung aus technisch anspruchsvollem Spiel, energiegeladenen Power-Vocals und melodiösen Mainstream-Elementen gemacht.

Auf „Void“ hauen WAR OF AGES in dieselbe Kerbe und mächtig einen aus den Boxen. Auf der einen Seite sorgt Sänger Leroy Hamp mit seinen brutalen Power-Vocals für eine geballte Ladung Aggressivität und Energie, die gerne mal in Richtung Hardcore-Shouts schwingt. Daneben stehen irrwitzige Verspieltheiten von den Gitarristen Jack Daniels und Steve Brown, sowie Bassist Elisha Mullins, die zwischen Djent, Progressive, Mathcore, Metal-Shreds und klassischen Soli alles zu bieten haben. Als Referenz sind hier sicherlich ARCHITECTS zu nennen. Beides wird vom unglaublichen Wirbeln von Drummer Kaleb Luebchow zusammengeschweißt, das teils als brutale Blastbeats und treibende Kraft und teils ebenso verspielt progressiv rüberkommt. Dazwischen platzieren WAR OF AGES recht mainstream-orientierte, sehr melodiöse Klargesang-Refrains, sowie Violinen, elektronische Keyboards und Klavier-Klänge.

Von den Songs her bietet direkt der Opener „The Watchers“ den ganzen Facettenreichtum, den WAR OF AGES zu bieten haben – Hardcore-Power, Violinen- und Klavierklänge, Elektronische Sounds und Mainstream-Refrain. Ähnlich funktionieren „Blood Of The Earth“ , „Envy“, „Jezebel“, „The Return“ und „Brotherhood“. Diese Songs zeigen auf der einen Seite das ganze Können von WAR OF AGES, wirken aber strukturell und stilistisch etwas überladen. Geht es in dem einen Part gerade mit Druck und Power nach vorne, wird die gesamte Energie im nächsten Part durch progressive Verspieltheiten oder einen seichten Mainstream-Refrain in Sekundenschnelle weggeblasen. Dabei geschieht das Ganze natürlich auf hohem Niveau. Wer auf diese Art von hin und Her steht, wird am „Void“ seine helle Freude haben. Stärker kommen WAR OF AGES rüber, wenn sie bei der Sache bleiben. „Greed“ ist ein Hammersong, bei dem es mit rasenden Drums, brutalen Riffs und irrem Gitarrenspiel mächtig was auf die 12 gibt. Auf gleichem Level kommt das kraftvolle „Miles Apart“ um die Ecke.  Auch das djentige „Wrath“ ist eine absolute Pit-Granate mit mächtigen Blastbeats. Beim bass-lastigen „Sulphur And Salt“ zeigen sich WAR OF AGES zudem von ihrer besten Hardcore-Seite. Auch der Titelsong „Void“ weiß zu überzeugen, da zwischen der energiestrotzenden Strophe und dem soften Refrain die Fallhöhe nicht zu hoch ist und auch die progressiven Spielereien noch Kraft haben.

Fazit: Insgesamt hat „Void“ ordentlich was zu bieten. Das Sound-Konzept ist stimmig, weil es mit den drei Ausrichtungen durchgezogen wird. Die Schattenseite ist, dass die Songs manches Mal aber zu stark zwischen den verschiedenen Ausrichtungen pendeln. Viel Power wird in Songs, wie „The Return“ oder „The Blood Of The Earth“ in seichtem Mainstream oder in verträumten Verspieltheiten verblasen. Dennoch sind selbst diese Songs auf aller höchstem Niveau. Richtig stark sind dazu die Power-Songs „Void“, „Greed“ und „Wrath“. Hier geht es brutal ab und jeder Metalhead kann hier seinen Spaß haben. So hat „Void“ seine unterschiedlichen Seiten. Für denjenigen, der diese Mischung mag, ist “Void” schlicht ein brillantes Album.
Anspieltipps: Miles Apart, Void, Greed, Wrath

Tracklist

  1. The Watchers
  2. Void
  3. Blood Of The Earth
  4. Miles Apart
  5. Sulphur And Salt
  6. Greed
  7. Envy
  8. Wrath
  9. Jezebel
  10. Brotherhood
  11. The Return

Line up:

Steve Brown – Guitar
Jack Daniels – Guitar
Leroy Hamp – Vocals
Kaleb Luebchow – Drums
Elisha Mullins – Bass/Vocals

 

Review: Michael Glaeser

 

Veröffentlichungstermin: 13.09.2019

 

Label: Facedown Records

 

Video auf Youtube von „Miles Apart“:

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