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Metal-Review: UNE MISÈRE – Sermon Metal-Review: UNE MISÈRE – Sermon
Am 1. November 2019 erschien das Album "Sermon" der fünfköpfigen Band UNE MISÈRE aus Island. Mit einem von Natur aus harten Klang ordnet sich... Metal-Review: UNE MISÈRE – Sermon

Am 1. November 2019 erschien das Album „Sermon“ der fünfköpfigen Band UNE MISÈRE aus Island. Mit einem von Natur aus harten Klang ordnet sich die Richtung irgendwo in dem weiten Raum zwischen Blackened Hardcore und aggressivem Metal ein. Mit ihrem Debut Album präsentieren UNE MISÈRE ihren düsteren  Sound der großen weiten Welt.

„Sermon“ trägt die tragischen Klänge von 5 jungen Männern, deren eigene Existenz sie in den kreativen Wahnsinn treibt. Als das Produkt der modernen Zeit sind Sound und Stil von UNE MISÈRE nur schwer zu definieren. Mit einem von Natur aus harten Klang ordnet sich die Band zwischen Blackened Hardcore und aggressivem Metal ein. Das Langspieler-Debüt erscheint über Nuclear Blast Records. UNE MISÈRE ihren düsteren »Sermon« bald der ganzen Welt präsentieren zu können. 

Live scheint die Band in Trance zu verfallen, während sie sich zu der Musik wiegen, spielen, schreien und die gesamte Bühne mit ihrer Energie erfüllen und gnadenlos vereinnahmen. UNE MISÈRE nutzen ihre Songs, um ungezügelte Spannung aufzubauen – ihre Auftritte sind nicht nur einfache Live-Konzerte, sondern ein Beweis wahrer musikalischen Kunst und echter Emotionen. Mit dieser emotionalen Inspiration und mit dem Wunsch, einige der härtesten Songs auf dieser Welt zu schreiben, begann die Band dann mit der Arbeit an ihrem ersten Langspieler.

Der Titelsong „Sermon“ ist hart und repräsentiert ein Gefühl, das sich in jedem Song des Albums findet: Emotionale Texte, soziale Konzepte und die Suche nach Glück innerhalb einer Existenz, die von unvermeidlichem Tod überschattet wird. UNE MISÈRE sind beim besten Willen keine religiöse Band voller Prediger, sie wollen einfach, dass ihre Stimmen und Erfahrungen weltweit widerhallen, um Gleichgesinnte zu erreichen und Leid zu teilen.

Das wunderschöne Album Artwork stammt von Niklas Sundin, bekannt durch seine Arbeit für DARK TRANQUILITY. Es stellt eine Frau umrahmt von Blüten und schmeichelnden Klängen inmitten von Schwärze dar. Dies soll die zeitlose und doch moderne Existenz von UNE MISÈRE repräsentieren. “Für mich ist sie Lady Death. Das Artwork spiegelt diese Schönheit und das Elend wider”, erklärt Gitarrist Fannar Már Oddsson.

Dieser Kampf, der im Inneren wütet. Wenn du jemals den Wunsch gefühlt hast, dich selbst zu begraben, dann war das dieser Kampf, nur ist er hier in größerem Sinne zu verstehen – in weltweitem Kontext. Du würdest bis ans Ende der Welt gehen, nur um dich dort hinunterzustürzen”, erklärt Sänger Jón Már Ásbjörnsson.

Der Song ‘Failures’ erzählt von Sucht und Abstinenz. Ásbjörnsson erinnert sich: “Diese Zeit, in der ich daran gearbeitet habe, die Drogen aus meinem System rauszubekommen – der Song handelt allein von diesen ersten drei Tagen. Es ist schwer zu erklären, aber die, die wissen, wovon ich rede und was ich durchgemacht habe, werden es gut verstehen. Für die, die noch nie auf Entzug waren, hoffen wir, dass sie die Schwere des Songs genießen werden und vielleicht eine neue Perspektive kennenlernen.”

Die, die sich mit den Texten nicht identifizieren können, können das vielleicht mit der Musik. Es ist auch leichter für junge Leute, sich in andere junge Leute hineinzuversetzen, die versuchen, von Drogen wegzukommen; es ist persönlicher als mit berühmten Stars, etc., die dasselbe Problem haben”, meint Bassist Þorsteinn Gunnar Friðriksson.

Zum Song ‘Damages’ hat die Band ein Video gemacht.

Der Schreibprozess von „Sermon“ begann direkt nach dem WACKEN METAL BATTLE 2017. Ein Vorteil der Abgeschiedenheit aller Bandmitglieder in Island ist die Beständigkeit des Songwritings. Jeder ist am Schreibprozess beteiligt. Dazu Guitarist Gunnar Ingi Jones: “Unsere besten Songs entstehen, wenn wir alle zusammen im Studio mit der Grundstruktur eines Songs sind; da ist Magie.”

Die Produktion und die Aufnahmen von „Sermon“ fanden innerhalb von drei Wochen statt und begannen bei Árnason zuhause. Danach ging die Band mit Sky Van Hoff und seinem Team Marco Bayati & Marco Kollenz ins Studio. Van Hoffs Team war auch fürs Mixing zuständig und Svante Forsbäck für das Mastering. “Wir sind auch sehr dankbar für Nuclear Blast, dass sie uns so unterstützt haben”, sagt Jones.

Die Worte “No Wound Too Deep” tauchen bei UNE MISÈRE ständig irgendwo auf. Sie waren einst ein T-Shirt Design, das in Lyrics verwandelt und mit der Zeit zu einer Zusammenfassung der Grundeinstellung der Band wurde. Die Band beschreibt: Es kam aufs Album und wurde dann zu einem Motto für ‘diese Zweifel, Herausforderungen und Qualen des modernen Lebens werden uns nicht besiegen. Wir werden uns nicht von diesen Banalitäten runterziehen lassen, die einen manchmal belasten.’ Das fasst das Gefühl dieser Band perfekt zusammen. Es betont, dass egal, was du grade durchmachen musst, du daran wachsen wirst.” sagt Oddsson.

Jones fügt hinzu: “Für mich ist das sehr hoffnungsvoll. Es ist eine wichtige Art, über das Leben zu denken. Es ist etwas, an das ich jeden Tag denke: nichts kann dich jemals wirklich brechen.” In anderen Worten: Egal, wie hart du geschlagen wirst; kämpfe einfach immer weiter.

Line-Up:

Jón Már Ásbjörnsson | Gesang

Gunnar Ingi Jones | Gitarre

Fannar Már Oddsson | Gitarre & Gesang

Þorsteinn Gunnar Friðriksson | Bass

Benjamín Bent Árnason | Schlagzeug

UNE MISÈRE online:

www.unemisere.com

Tracklist:

1. Sin & Guilt 3:23

2. Sermon 4:12

3. Overlooked / Disregarded 4:03

4. Burdened / Suffering 3:36

5. Fallen Eyes 3:25

6. Beaten 3:19

7. Grave 0:34

8. Failures 2:05

9. Damages 3:41

10. Offering 1:10

11. Spiral 2:05

12. Voiceless 5:20

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de