Metal-Review: NOVELISTS FR – C’EST LA VIE
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 24. März 2020 Reviews
NOVELISTS FR neues und drittes Werk „C‘est La Vie” stilistisch einzuordnen ist alles andere als leicht. Die Franzosen schwingen sich zwischen sanftem Progressive Rock, verspielten Djent-Einflüssen und hartem Metalcore hin und her. Dabei bieten sie alles zwischen melodiösen Refrains mit Ohrwurmfaktor und filigranen progressiven Spielereien. NOVELISTS FR lassen auf „C‘est La Vie” ihrer kreativen Bandbreite freien Lauf.
Nach ihrem letzten Album „Noir“ mussten sich die NOVELISTS aus rechtlichen Gründen in NOVELISTS FR umbenennen. Unter neuem Namen und einem weiterentwickelten Sound haben die Franzosen nun ihr neues Album „C‘est La Vie” am Start. Die Weiterentwicklung des Sounds der Mannen um Sänger Matteo Gelsomino besteht vor allem darin, dass der Fokus immer weiter weg von der Metalcore-Härte hin zu ruhigeren Spielweisen.
Die ruhigeren Spielweisen drücken sich auf der einen Seite in progressiven und djentigen Passagen aus. Andererseits geht es aber auch einfach melodiös und mit gefühlvollem Klargesang. Songs, wie der Titeltrack „C’est La Vie“ und das wunderbar gefühlvolle „Rain“ kommen ohne viel Metalcore aus, zeigen aber gleichzeitig das unglaubliche progressive Potenzial der Band. Das die Jungs von NOVELISTS FR ihre Instrumente absolut beherrschen steht wohl außer Frage. Der Sound von „C’est La Vie“ ist genau dieser Spielweise angepasst und bringt die Details perfekt zur Geltung. Melodiös wird es auf „C’est La Vie“ meist in den Refrains, die wie ein Ausgleich für die progressiven Passagen wirken. Satte Härtegrade gibt es bei „Modern Slave“, „Head Rush” und „King Of Ignorance”. Hier lassen NOVELISTS FR alte Härte-Tugenden aufblitzen. Hier geht es teils ordentlich aggressiv und enorm viel Energie zur Sache. Schließlich gibt es auf „C’est La Vie“ noch die Songs die beides vereinen. Gleich der Opener „Someone Else“ enthält alles, was NOVELISTS FR zu bieten haben. „Deep Blue“ fusioniert die Stile auf ähnliche Weise, so dass Metalcore, Djent, Progressive, ein seichter Klargesang und gefühlvolle Gitarren alle zusammen in diesem Song ihren Platz finden. Bei „Lilly“ wagt sich Sänger Matteo Gelsomino sogar an Sprechgesang.
Insgesamt ist die dritte Scheibe von NOVELISTS FR ein Schritt weiter in Richtung Progressive Metal und gleichzeitig Massenkompatibilität. Die Durchmischung der Stile wirkt zwar anfangs etwas ungewohnt, wirkt über „C’est La Vie“ hinweg aber absolut stimmig. Die Franzosen ziehen diese stilistische Mischung durch und lassen den Facettenreichtum dadurch eher interessant werden. Dazu kommt ein gewisser Ohrwurmfaktor, der immer wieder mitreißt. So haben NOVELISTS FR mit „C’est La Vie“ einen für sich wohl logischen Entwicklungsschritt gemacht.
Anspieltipps: Someone Else, Modern Slave, Head Rush, Rain
Tracks
- Somebody Else 4:47
- Deep Blue 4:33
- Lilly 3:48
- Modern Slave 4:00
- C’est La Vie 3:08
- Head Rush 5:01
- Kings Of Ignorance 3:27
- Rain 4:07
- Human Condition 4:13
Line up:
Matteo Gelsomino – Vocals
Florestan Durand – Guitar
Nicolas Delestrade – Bass
Amael Durand – Drums
Review: Michael Glaeser
Veröffentlichungstermin: 24.01.2020
Label: Arising Empire
Video auf Youtube von „Modern Slave“:
Hier unser zu unserem Review von NOVELISTS – „Noir“