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Metal-Review: METALITE – BIOMECHANICALS Metal-Review: METALITE – BIOMECHANICALS
METALITE sind zurück und treten mit dem Anspruch an, den modernen Melodic Metal zu erneuern. Ihr Werkzeug dafür ist ihr zweites Album „Biomechanicals“. Mit... Metal-Review: METALITE – BIOMECHANICALS

METALITE sind zurück und treten mit dem Anspruch an, den modernen Melodic Metal zu erneuern. Ihr Werkzeug dafür ist ihr zweites Album „Biomechanicals“. Mit ihrer neuen Sängerin Erica Ohlsson bauen die Schweden darauf einen wuchtigen, melodischen und unverschämt eingängigen Soundwall auf. Auf „Biomechanicals“ wurde kräftiger Power Metal zusammen mit elektronischen Beats und dem Sound der Trance-Ära in eine fette Produktion gepresst. METALITE wollen so eine neue Melodic Metal-Ära einläuten.        

2017 ließen METALITE zunächst mit ihrem Debütalbum „Heroes In Time“ aufhorchen. Nun sind die Schweden mit neuer Sängerin und ihrem neuen Album „Biomechanicals“ zurück. Und sie planen nicht weniger als eine Wachablösung an der Melodic Metal-Front mit einem Sturm aus Zeitgeist, Wucht und Monumentalität, dem niemand entkommen kann.

Musikalisch setzt das schwedische Quintett diesen Plan so um, dass melodischer Power Metal mit elektronischen Beats, flirrenden Sequenzen und viel Eingängigkeit gekonnt vermischt werden. Das Resultat ist mitreißend, tanzbar und geht sofort ins Ohr. Was neben dem guten Songwriting vor allem auch an der neuen Sängerin Erica Ohlsson liegt. Mit ihrem kraftvollen, aber eher weichen Gesang bildet sie das perfekte Bindeglied zwischen dem harten Melodic Metal-Part und den elektronischen Beats, die etwas an die Trance-Ära Anfang der 2000er erinnert. Den Sound selber kommt dem von Bands, wie AMARANTHE recht nah. Beim Gesang wird bei METALITE aber auf Härte in Form von Growls oder Screams verzichtet. Es ist sozusagen die Schöne und das Biest ohne das Biest.  Über die Entdeckung von Erica Ohlsson erzählt Gitarrist Edwin Premberg: „Uns war klar, dass wir nach einer Sängerin mit großen Talent suchen mussten, also suchte ich dort, wo eine gute Sängerin nun mal hingehört: auf einer Bühne! Ich hörte sie (bei einem Konzert in Stockholm) und wusste sofort: sie ist perfekt! Na ja, und kaum ein halbes Jahr später begannen wir mit den Aufnahmen zu ‚Biomechanicals‘.“

Von den Instrumenten her ist der Metal-Part sehr kraftvoll und hart. Hier gibt es fette Riffs und krachende Soli. Dazu wird gerne mal auf das Gaspedal bzw. die Double-Bass getreten.  Den Unterschied machen dabei das sehr melodiöse Keyboard und die recht eingängigen Synthesizer-Beats. Mal fungieren diese als melodiöser Gegenpart und hauchen den Songs tanzbare Disco-Beats ein („Apocalypse“, „Mind Of A Monster“, „World On Fire“, „Eye Of The Storm“, „Victory or Death”). In anderen Songs dagegen gliedern sich die Keyboards dem Metal an, z.B. was die Geschwindigkeit anbetrifft („Far From Sanctuary“, „Biomechanicals“, „Warrior“, „Phoenix On The Rise“. Dazu kommen sie zwischendurch, wie bei „Social Butterflies“ auch leicht symphonisch daher. Mit „Breakaway“ gibt es zudem eine schöne Powerballade im Sinne der 80er.

Auffallend ist zudem, dass die Texte sozialkritisch ausfallen. Zum Song „Social Butterflies erklärt Pemberg: „Wir umgeben uns alle schon ganz selbstverständlich mit all diesen technologischen Gadgets, dass wir längst nicht mehr merken, wie sie uns beobachten. Die sozialen Medien stehlen uns mit jedem Tag mehr Zeit. Es geht um die Sucht, ständig online und in Kontakt mit der ganzen Welt zu sein.“

Produziert wurde „Biomechanicals“ übrigens von Großmeister Jacob Hansen, der sich vormals bereits für Größen, wie VOLBEAT und AMARANTHE verantwortlich zeigte.

Insgesamt weiß „Biomechanicals“ richtig zu gefallen. Auch wenn die elektronischen Beats und der weniger harte Gesang in Richtung Mainstream Party Metal deuten, wird zum Glück im Metal-Part auf jegliche Weichspülaktion verzichtet. Hier wird richtig fett ordentlich Druck und Geschwindigkeit gemacht. So befinden sich die beiden Gegenparts in Songs im Gleichgewicht und genau das macht jede Menge Spaß. Vielleicht lassen METALITE die etablierten Melodic Metal Bands mit „Biomechanicals“ nicht unbedingt hinter sich, es wurde aber mächtigst aufgeholt, wenn nicht sogar aufgeschlossen.

Anspieltipps: Biomechanicals, Social Butterflies, Victory or Death

Tracks:

  1. Far From The Sanctuary
  2. Apocalypse
  3. Biomechanicals
  4. Warrior
  5. Mind Of A Monster
  6. World OnFire
  7. Eye Of The Storm
  8. Breakaway
  9. Social Butterflies
  10. Rise Of The Phoenix
  11. Victory Or Death

 

Line up:

Erica Ohlsson – Vocals

Edwin Premberg – Guitar

Robert Örnesved – Guitar

Lea Larsson – Drums

Robert Majd – Bass

 

Review: Michael Glaeser

 

Veröffentlichungstermin: 25.10.2019

 

Label: AFM Records

 

Hörprobe auf Youtube von „Apocalypse“:

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