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Metal-Review: LITTLE HOLE FILLED – AND THE ANTS STILL MARCH ON Metal-Review: LITTLE HOLE FILLED – AND THE ANTS STILL MARCH ON
LITTLE HOLE FILLED bieten, wie sie selber sagen, Musik für die Parade in der menschenlosen Wüste namens Seele. Das Medium, das die Österreicher dafür... Metal-Review: LITTLE HOLE FILLED – AND THE ANTS STILL MARCH ON

LITTLE HOLE FILLED bieten, wie sie selber sagen, Musik für die Parade in der menschenlosen Wüste namens Seele. Das Medium, das die Österreicher dafür nutzen, ist eine Mischung aus Doom, Stoner und Sludge. Das Album „And The Ants Still March On“ wälzt sich entsprechend hypnotisch, tonnenschwer und melancholisch durch die Gehörgänge.       

Die Österreicher LITTLE HOLE FILLED stehen auf die schwermütigen Gangarten Doom Metal, Stoner Rock und Sludge Metal.  Auf ihrem Debütalbum „And The Ants Still March On“ fusionieren sie diese melancholische Intensität mit rockigen Klängen a la The Doors und Elektronischem der Marke Bauhaus. Letztere Einflüsse kommen nicht von Ungefähr, ist doch Sänger und Gitarrist Phillipp Diesenreiter auch Tontechniker und als Tenderboy einer der bekanntesten Hip-Hopper Österreichs.

Der Opener und Titeltrack „And The Ants Still March On“ fällt relativ flott und rockig aus, geht aber mit tiefen, gnadenlos verzerrten Gitarren und einer melancholischen Grundstimmung nicht vollkommen aus sich raus. „Boneyard Blues” schleppt sich dagegen schwerfällig daher, wobei der Klargesang fast etwas zu positiv klingt. Der Drone Doom-Leckerbissen „Giving Birth To A Planet” ist im wahrsten Sinne des Wortes eine schwere Geburt. Dafür lassen sich LITTLE HOLE FILLED immerhin über 10 Minuten Zeit. In beiden Songs spielen LITTLE HOLE FILLED aber ihr Stärken aus. Sie kreieren lautmalerisch Soundgemälde mit Atmosphäre, Tiefgang und gleichzeitigem musikalischen Ideenreichtum. Vergleichsweise wird bei „Coyote Howling” regelrecht Gas gegeben. Besonders die Gitarren geht in Richtung klassischen Metal, auch wenn sich der Sound ansich nicht änderte. Auf Gesang wird bei der Nummer verzichtet, was dieser aber eher zu Gute kommt. Bei „Trippozoid” schleppen sich die Gitarren wieder in gewohntem Tempo, wogegen die drum-mäßig auch mal die Double Basses ausgepackt werden. „Sprout” dagegen wird mit gegrowltem Gesang extra verdunkelt. Zum Abschluß gibt es mit „Weiße Wänd“ üblichen Doom Metal mit einem gewissen Humorfaktor.

Fazit: LITTLE HOLE FILLED haben es endlich geschafft, nach 24 Jahren Bandgeschichte ihr Debütalbum rauszubringen. Die Songs besitzen daher eine gewisse Reife, was ihnen anzuhören ist.  „And The Ants Still March On“ besitzt Tiefgang, Kreativität, Songwriting-Qualität, die gewünschte düstere, melancholische Atmosphäre und viele packende Songs.  Der Hörer wird gepackt, in Sekundenschnelle entschleunigt und nicht mehr losgelassen. Bleibt nur zu hoffen, dass LITTLE HOLE FILLED für ihr zweites Album eine Ausnahme von der Langsamkeit machen und nicht wieder 24 Jahre vergehen müssen.

Anspieltipps: And The Ants Still March On, Giving Birth To A Planet,

Tracks

  1. And The Ants Still March On
  2. Boneyard Blues
  3. Giving Birth To A Planet
  4. Coyote Howling
  5. Trippozoid
  6. Sprout
  7. Weiße Wänd

Line up:

Philipp Diesenreiter – Gesang, Gitarre

Thomas Breiteneder – Schlagzeug

Otto Hackl – Gitarre

Manfred Steininger – Bass

 

Review: Michael Glaeser

 

Veröffentlichungstermin: 26.03.2021

 

Label: Konkord

 

Video auf Youtube von „Trippozoid“:

 

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