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Metal-Review: KADAVAR – For The Dead Travel Fast Metal-Review: KADAVAR – For The Dead Travel Fast
Am 11. Oktober 2019 veröffentlichten KADAVAR ihr neues Album "For The Dead Travel Fast". Mit einer unerwartet dämonischen Kehrtwende fördert Europas fleißigste Rock-Band ihre... Metal-Review: KADAVAR – For The Dead Travel Fast

Am 11. Oktober 2019 veröffentlichten KADAVAR ihr neues Album „For The Dead Travel Fast“. Mit einer unerwartet dämonischen Kehrtwende fördert Europas fleißigste Rock-Band ihre finsteren und makabren Wurzeln zutage – und definiert ihre originäre Schöpfung aus Retro-Rock, Doom und Proto-Metal ein für alle Mal.

Sie produzieren am laufenden Band und das auch noch qualitativ hochwertig. Die Rede ist von der deutschen Psychedelic Rockband KADAVAR.  Neu ist, dass sie eine zu Doom Rock gewordene Schauergeschichte produziert haben..

Der Titel „For The Dead Travel Fast“ stammt aus einem Gedicht des deutschen Schauerliteraten Gottfried August Bürger. KADAVARs unheilschwangeres fünftes Album nimmt uns mit auf eine Reise ins Reich der Toten mit  bleischwerer, schleppender, pulsierender Allmacht aus Gitarre, Bass und Schlagzeug, gepaart mit geisterhaften Synthies und einem brütenden Narrativ im besten Sinne eines viktorianischen Totenkults.

KADAVAR sind reinkarniert als rabenschwarze Doom-Band. „Alte Horror-Soundtracks und Werner Herzogs ‚Dracula‘ hatten großen Einfluss auf dieses Album“, verrät Drummer Tiger zu Björn Springorum von Nuclear Blast. Man stelle sich irgendwas zwischen HAWKWIND und der Melodik alter PINK FLOYD vor, andersweltlich gesungen von Lupus, dessen Gesang direkt aus dem Grab zu uns herüber zu wehen scheint.

Der geriet vor einiger Zeit in den Bann des italienischen Vintage-Horrors, insbesondere des Films „Suspiria“ und seines Soundtracks aus der Feder des Kult-Acts GOBLIN. „Meine erste Idee für dieses Album war dann auch ein Synthie-Horror-Soundtrack im Stile der großen GOBLIN“, sagt Lupus. „Ich kratzte mein Erspartes zusammen, kaufte mir drei alte Synthesizer und machte mich an die Arbeit. Ich wollte natürlich auch die Band damit anstecken. Doch irgendwie wollte die lieber eine Rock-Platte und keine Synthesizer-Platte machen

KADAVAR beschlossen sie, die Dunkelheit, die sie in den letzten Jahren erfolgreich auf Abstand gehalten hatten, ganz bewusst zu umarmen. Zusätzlich befeuert und ermutigt von ihrer erleuchtenden Heimathafen-Show und inspiriert von den Mächten der Dunkelheit höchstpersönlich, reiste das Trio nach Transsylvanien. „Transsylvanien macht etwas mit dir“, meint Tiger. „Es liegt ein Zauber in der Luft. Die schneebedeckten Felder, die dunklen Wälder, die Spukgeschichten… wir saugten alles auf und machten Musik daraus.“

Das gesamte Album ist tief in Aberglauben, rumänische Folklore und die mysteriösen Irrwege unserer Psyche getaucht. Dazu Tiger: „Die Platte ist eine Warnung davor, sich mit den dunklen Mächten einzulassen – und zeigt zugleich den Reiz, eben das zu tun.“ Diese dunklen Mächte haben natürlich viele Gesichter: schädliche Beziehungen, von denen man weiß, dass sie einem nicht gut tun, Rauschmittel, Grenzerfahrungen. „Man möchte dem Tod näher kommen und sucht diese Erfahrungen ganz bewusst“, so Tiger. „Deshalb sind Horrorfilme ja so erfolgreich.“ Und all das zu unterstreichen, wurde das Album-Cover vor Draculas Hausburg Bran aufgenommen.

Das hier ist eine Platte mit Konzept, mit längeren, ausgefeilteren Songs, die auch ohne ausufernde Jams auskommen und normale Songstrukturen gerne mal außer Acht lassen. Und so etwas funktioniert erst jetzt, weil wir uns so gut kennen und wissen, was wir können. Früher wären solche Songs nicht möglich gewesen“, umschreibt Lupus.

Und was soll ich sagen, das Ergebnis klingt verdammt gut. Immerhin veröffentlichten KADAVAR mit ihrer Melange aus Retro-Rock, okkulter Bildsprache, Doom und einer antiken Patina vier Alben in fünf Jahren und tourten mit ihrer lysergisch-entfesselten Show pausenlos rund um die Welt. Aufgenommen im Mai 2019, ist „For The Dead Travel Fast“ KADAVARs persönlicher Totenkult – ein Album, gleichzeitig unheimlich und voller roher Energie.

Tracklist:

1. The End 2:18

2. The Devil’s Master 5:07

3. Evil Forces 4:42

4. Children Of The Night 5:59

5. Dancing With The Dead 5:09

6. Poison 5:25

7. Demons In My Mind 4:43

8. Saturnales 4:03

9. Long Forgotten Song 7:49

1. The End 2:18

2. The Devil’s Master 5:07

3. Evil Forces 4:42

4. Children Of The Night 5:59

5. Dancing With The Dead 5:09

6. Poison 5:25

7. Demons In My Mind 4:43

8. Saturnales 4:03

9. Long Forgotten Song 7:49

Quelle: PM von Björn Springorum

Line-Up:

Christoph ‘Lupus’ Lindemann | vocals & guitars

Christoph ‘Tiger’ Bartelt | drums

Simon ‘Dragon’ Bouteloup | bass

KADAVAR online:

http://kadavar.com/

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de