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Metal-Review: EVERGREY – ESCAPE OF THE PHOENIX Metal-Review: EVERGREY – ESCAPE OF THE PHOENIX
Die schwedischen Progressive-Metaller EVERGREY rufen mit ihrer neuen Scheibe „Escape Of The Phoenix“ wieder einmal zu einer schweren, melancholischen und zum Nachdenken anregenden Reise... Metal-Review: EVERGREY – ESCAPE OF THE PHOENIX

Die schwedischen Progressive-Metaller EVERGREY rufen mit ihrer neuen Scheibe „Escape Of The Phoenix“ wieder einmal zu einer schweren, melancholischen und zum Nachdenken anregenden Reise auf. Und das in genau der herausragenden Qualität und Brillanz wie beim Vorgängeralbum „The Atlantic“, aber gradliniger und mit einem Schuss mehr Metal.

Mit der konzeptionellen Trilogie aus „Hymns From The Broken“, The Storm Within“ und „The Atlantic“ etablierten sich die schwedischen Progressive-Metaller EVERGREY in den vorderen Rängen des Progressive Metal. Nun stehen sie mit ihrem 12. Album „Escape of the Phoenix“ in den Startlöchern und führen darin die musikalische Tradition einer schweren, melancholischen und zum Nachdenken anregenden Reise fort.

Das Songwriting begannen Gründer Tom S. Englund und Schlagzeuger Jonas Ekdahl im Januar 2020. Auf dieser Grundlage traf sich die Band in voller Besetzung, um die Songs zu arrangieren. Als dann die Corona-Pandemie mit dem Lockdown zuschlug, verschaffte das EVERGREY sogar mehr Zeit, um sich dem kreativen Prozess zu widmen, da es weniger Unterbrechungen durch Termine, Shows oder Reisen gab. Das Ergebnis sind 11 Songs, die für das stehen, was die Fans an EVERGREY lieben. Vor allem beweist sich Tom S. Englund wieder einmal als herausragender Texter und genießt wieder alle Freiheiten, die er auf den letzten drei Alben aufgrund der Trilogie-Geschichte nicht hatte. Bandleader Englund greift tief in sein Inneres zurück, worüber er selber sagt: „Ich schreibe Texte für mich, um Dinge aus meinem System herauszuholen. Das war in den letzten 25 Jahren wirklich meine Therapie. Ich bin mir wirklich sicher, dass ich, wenn wir das nicht tun würden, eine viel unglücklichere Person wäre. Ich muss der Musik für alles danken, besonders für die Möglichkeit das Verfassen von Texten als Ventil zu benutzen. Es gibt Theorien darüber, dass das Schreiben von Dingen für oder an sich selbst therapeutisch ist, und ich bin überzeugt, dass es wahr ist. Das Verfassen der Texte ist für mich äußerst wichtig, genauso wichtig wie das Schreiben der Musik. Manchmal ist es sogar wichtiger. Es ist als würde ich ein Bild mit Worten malen. Ich sehe wirklich deutlich, worum es geht; es ist wie eine eigene Welt für mich.“

Von den Songs liegt ihm besonders „The Beholder“ Englund am Herzen. Als Dream Theater-Fan bedeutet es ihm viel, für diesen Song James LaBrie als Gast dabei zu haben. Er erzählt darüber: „Ich habe James einfach geschrieben, ihm von der Idee berichtet und ihn wissen lassen, dass wir ihn wirklich gern an Bord hätten. Er mochte den Song und hat zugesagt. Ich finde, dass der Song perfekt geworden ist. Der Song hat dieses eine Keyboard-Break und die ganze Band sagte ‚An der Stelle brauchen wir James LaBrie.‘ Er klingt einfach fantastisch auf dem Track, und auch zusammen klingt es großartig.“

Dieser Song, aber auch Songs, wie „Stories“ und „You From You“ stehen für den EVERGREY-typischen gefühlvollen, leicht melancholischen Sound. Dagegen geht es beim krachenden Opener „Forever Outsider“, dem gnadenlosen Titelsong „Escape Of The Phoenix“, sowie „A Dandelion Cipher“ und „Eternal Nocturnal“ mit einer geballten Ladung Power und Metal zur Sache.

Das Highlight der Scheibe „Where August Mourn“ ist ein absolutes Groove-Monster, das alles Gute aus den verschiedenen Ausrichtungen vereint. In dieselbe ausdrucksstarke und kraftvolle Richtung bewegen sich auch „In the Abscence of sun“ und „Leaden Saint“. Natürlich dürfen bei allen Songs von „Escape Of The Phoenix“ die progressiven Verspieltheiten und geschickt eingesetzten Tempowechsel nicht fehlen.

Fazit: Insgesamt ist es einfach ein schönes Gefühl zu wissen, dass die Pandemie und der Lockdown so unglaublich tolle Musik und etwas so Positives, wie „Escape Of The Phoenix“ hervorbringen kann. EVERGREY sind in Höchstform. Und auch, wenn der Sound düster und melancholisch angehaucht ist, stimmt einen dieses Album einfach nur froh. Und den Lockdown kann man perfekt dazu nutzen, sich in dieses tiefgründige, spannende und musikalisch hochinteressante Album zu vertiefen.

Anspieltipps: Where August Mourn, In The Abscence Of Sun, Eternal Nocturnal,

Tracklist

  1. Forever Outsider
  2. Where August Mourn
  3. Stories
  4. A Dandelion Cipher
  5. The Beholder (feat. James LaBrie)
  6. In The Absence Of Sun
  7. Eternal Nocturnal
  8. Escape Of The Phoenix
  9. You From You
  10. Leaden Saints
  11. Run
  12. The Darkness In You
  13. The Darkness In You (Instrumental)

 

Line up

Tom S. Englund – Vocals, Guitars

Henrik Danhage – Guitars

Rikard Zander – Keyboards

Johan Niemann – Bass

Jonas Ekdahl – Drums

 

Review: Michael Glaeser

 

Veröffentlichungstermin: 26.02.2021

 

Label: AFM Records

 

Video auf Youtube von „Where August Mourn“:

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de