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Metal-Review: Earacle – Rise of Colossus Metal-Review: Earacle – Rise of Colossus
Erwacht mit „Earacle“'s „Rise of Colossus“ ein neuer Riese des klassisch geprägten Metal? Metal-Review: Earacle – Rise of Colossus

Erwacht mit „Earacle“’s „Rise of Colossus“ ein neuer Riese des klassisch geprägten Metal?

Bereits 2011 wurde „Earacle“ von erfahrenen Musikern gegründet. Mit etwas Verspätung wird nun mit „Rise of Colossus“ das erste große Lebenszeichen gesetzt.

Zunächst müssen sich die Ohren etwas auf das scheinbar nicht ganz auf Anhieb harmonisch klingende Zusammenspiel von moderner geprägten Riffs und klassischen Heavy Metal – Gesang einhören.

Akustisch in der dargereichten Materie allmählich angekommen, bewegt sich spätestens ab „Colossus“ das Ganze schon auf wohlklingenderen Pfaden und lässt anfängliche Bedenken rasch schwinden, die bei erneutem Beginn von Vorne sogar immer mehr verblassen.

Das sehr eingängige „To Hell and back“ spült dann mit seiner gelungenen Struktur aus einprägender Melodie und emotionsgeladenen Refrain die Restzweifel hinfort.

Man sollte also dem Schaffen der Lippstädter Gelegenheit geben sich im Gehörgang etwas zu entfalten. Denn ein bloßes Überfliegen könnte zum Überhören des sich nach und nach entwickelnden, einnehmenden Charmes der meist im Mid-Tempo gehaltenen Nummern führen.

Besonders anzumerken ist die sonore, sowie variantenreiche Stimme des Sängers Carsten Hille, der auf „Home“ und „Wings of Grace“ manches Mal sogar an „Iced Earth“ (Barlow) erinnert.

Ansonsten schwebt über dem Zusammenwirken der Komponenten ein steter Hauch wie in auch „Mystic Prophecy“ (Liapakis) versprüht. Auch berechtigte Vergleiche mit Bands wie „Nevermore“ und „Symphony X“ können gezogen werden.

Das Erstlingswerk „Rise of Colossus“ von den Westfalen „Earacle“ ist zwar noch nicht ganz als der besagte Aufstieg des Kolosses zu bezeichnen, aber es markiert einen sehr guten Einstieg und lässt für weitere Scheiben eine große Erwartungshaltung aufkommen.

Das O(h)rakel verspricht jedenfalls ein mehr als solides Machwerk, das zwar ohne phänomenalen Kracher auskommt, aber auch keinen bloßen Füllstoff beinhaltet. Fast jedes Lied besitzt die Eigenschaft lange im Kopf zu verweilen oder sogar zu einem anderen Zeitpunkt spontan seinen Weg ins Hörgedächtnis zu finden und mindestens zu einem Summen der Melodien zu animieren.

Anspielempfehlung: Colossus, To Hell and back, Wings of Grace

Review: Daniel Oestreich 

Besetzung: Carsten Hille – Gesang, Michael „Hinki“ Brink – Gitarre, Patrick Sperling – Gitarre, Jens Kissler –  Bass, Christopher Jobi – Schlagzeug

Titelliste:

  1. Tyranny and Pain 4:34
  2. Colossus 4:08
  3. To Hell and back 5:39
  4. Home 4:26
  5. Under the Northern Sky 4:53
  6. Master and Servant 4:24
  7. Wings of Grace 3:19
  8. Twilight 4:03
  9. Grandeur of all Prophecies 4:04
  10. The Dark Side of my Heart 5:10

Hörprobe auf Youtube von „Wings of Grace“

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