Metal-Review: DEADTHRONE – PREMONITIONS
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 23. Oktober 2019 Reviews
Die Briten DEADTHRONE haben sich dem Melodic Metalcore verschrieben. Auf ihrem Debütalbum „Premonisions“ mischen sie diesen mit elektronischen Spielereien und Elementen aus anderen Stilen und Genres. Das alles wird griffig, aber mit ein paar Kanten in mainstream-taugliche Songs gegossen.
DEADTHRONE sind ein Quartett aus Manchester, das 2016 gegründet bereits 2017 seine erste EP „To Hell And Back“ veröffentlichte. Schon während der Tour zum EP-Release wurde am ersten Studioalbum geschrieben. Mit „Premonitions“ steht nun zwei Jahre später das Debütalbum in den Läden.
DEADTHRONE haben dabei sehr melodiösen Metalcore als Kern ihres Sounds ausgewählt. Dieses spiegelt sich vor allem in dem typischen Zwiegesang zwischen harten, teils aggressiven Shouts und weichem Klargesang wieder. Besonders die Choruses fallen sehr melodiös aus, während klassischerweise in den Strophen ordentlich Druck aufgebaut wird. Dieser Druck wird auch durch die aggressivere und härtere Spielweise der Instrumente, die deutlich in Metalcore geht, unterstützt. Die melodiösen Parts dagegen werden viel durch elektronische Klänge und eine eher zurückhaltende Spielart unterstützt.
Dieses Muster zieht sich durch einen Großteil der Songs, so dass große Überraschungen ausbleiben. Manche Songs gehen gar eher in Richtung Pop und schieben die Metal-Klänge eher in den Hintergrund. Songs wie „Believe“ haben dabei irgendwie einen Boyband-Sound. Auch der Anfang von „Hearts In Our Hand“ fällt in diese Richtung, wobei dieser Song noch die Kurve kriegt und zumindest zwischendurch ordentlich kracht.
Wenigstens werden die Songs nicht zu poppig und es finden sich immer wieder interessante Verspieltheiten und ab und zu eine abwechslungsreiche Wendung. Hier mach sich bemerkbar, dass sich die Jungs an verschiedensten Bands, wie The Dillinger Escape Plan, Bring Me The Horizon, Architects, Van Halen oder Black Sabbath orientierten.
Zur Entstehung von “Premonitions” sagen DEADTHRONE selber: “To Hell And Back was something we were all incredibly proud of. It’s a snapshot of who we were at the time, a band just starting out and filled with raw ambition fuelled by rage at a world that seemed intent on passing us by.”
Insgesamt ist „Premonitions“ mit gutem mainstream-tauglichen Melodic Metalcore. Einige Stellen fallen etwas sehr weich aus, aber insgesamt ist die Scheibe recht ausgeglichen und immer wieder auch verspielt. Es ergibt sich aber trotzdem der Gesamteindruck eines Deja vus. Man wird den Eindruck nicht los, das Ganze schon mal gehört zu haben. Einen bleibenden Eindruck hinterlassen die Songs irgendwie nicht. Sicherlich werden die Briten aber mit „Premonitions“ genügend Fans finden und vielleicht so manchen Mainstreamer anfixen und für härtere Klänge begeistern. „Premonitions“ ist für DEADTHRONE ein solider Start. Nicht mehr und nicht weniger.
Anspieltipps: Time Won´t Wait, Hearts In Our Hands, Soothsayer, Beacons
- Feel 4:37
- Runaway 3:26
- Revival 3:27
- Time Won’t Wait 4:34
- Wide Awake 3:58
- Believe 3:18
- Hearts In Our Hands 4:05
- Stand Your Ground 3:57
- Respite 1:07
- Soothsayer 3:11
- Beacons 3:49
- Seven Years 4:34
Line up:
Chris Bissette – Vocals
James Bolton – Guitar/Vocals
Sam Clough – Guitar
Benj Speight – Drums
Review: Michael Glaeser
Veröffentlichungstermin: 23.08.2019
Label: Arising Empire
Hörprobe auf Youtube von „Revival“: