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Metal-Review: CRUADALACH – RAISED BY WOLVES Metal-Review: CRUADALACH – RAISED BY WOLVES
CRUADALACH aus Tschechien haben sich eine ziemlich unorthodoxe Sound-Mischung zu Eigen gemacht. Sie kreuzen Folk Metal mit Hardcore-Klängen als ob dies ganz natürlich wäre.... Metal-Review: CRUADALACH – RAISED BY WOLVES

CRUADALACH aus Tschechien haben sich eine ziemlich unorthodoxe Sound-Mischung zu Eigen gemacht. Sie kreuzen Folk Metal mit Hardcore-Klängen als ob dies ganz natürlich wäre. Der Beweis dafür ist ihr Album „Raised By Wolves“. Wer sich von etwas Ungewöhnlichem überraschen lassen will, sollte hier unbedingt mal reinhören.   

Folk Metal ist seit Jahren ein fester Bestandteil des Genres und Bands wie Eluveitie oder Primordial sind mehr als etabliert. Und in dem Augenblick, in dem man denkt, es könnte kaum noch etwas Neues geben, kommen CRUADALACH aus Tschechien daher. In verschiedenen Ausprägungsgraden vermischt die Truppe aus Prag Folk Metal mit Hardcore-Klängen. Da treffen Flöten, Violinen und Dudelsäcke auf aggressive Hardcore-Vocals und krachende Metal-Gitarren und werden dabei durch süßlichen weiblichen Klargesang unterstützt. Die ganze Mischung wird von CRUADALACH aber perfekt ausgewogen. Manchmal gibt es noch harten Folk Metal („For Us All“) und manchmal poppigere Melodien („Homesick“) als Brücken zwischen den beiden Gegenpolen.

„Raised By Wolves“ wird zunächst von süßen Folk-Klängen namens „Waking The Courage“ eröffnet. Ein bisschen wird der Hörer hierdurch in die Irre geführt, denn mit dem folgenden „Eyes Wide Oper“ wird die Richtung, die CRUADALACH schließlich einschlagen, offenbart. Spätestens beim Einsetzen des männlichen hardcore-typischen Gesangs wird klar, dass es nicht um den üblichen Folk Metal geht. Die Songs auf „Raised By Wolves“ gehen mal mehr in Richtung Hardcore („Relationsshit“) und mal mehr in Richtung Folk-Klänge („Raised By Wolves“, „Gambit With Gaia“). Dem Grundschema der Vermischung von Folk Metal und Hardcore bleiben CRUADALACH aber durch die Bank treu. Reine Folk-Klänge gibt es erst wieder beim Outro „The Farewell Too Soon“.

Gesanglich hebt sich „Godwall Chant“ ab, da hier männlicher Klargesang (erinnert etwas an Trivium) und tiefe männliche Growls mit dem weiblichen Klargesang gemischt werden.  Dann werden auch noch orientalische Klänge geboten, wodurch das ganze etwas experimentell wirkt. Und trotzdem ist „Godwall Chant“ mächtig abgehend und mitreißend, was für das Feingefühl beim Songwriting spricht.

Fazit: Insgesamt geht „Raised By Wolves“ folkmäßig richtig ab und der Hardcore-Einschlag macht aus dem Album ein richtig fettes Metal-Brett. Klasse Melodien und tolle instrumentale Klänge, dazu eine tolle gesangliche Leistung von allen Seiten und mitreißende Gitarrenriffs. Und keine Sekunde Langweile. CRUADALACH haben ihren ganz eigenen Sound bestens ausgeklügelt, so dass er als Einheit wirkt und jederzeit interessant bleibt. Dazu sind die Songs enorm dynamisch und gefallen textlich mit sozialkritischen Themen. Fazit: Auch, wenn der Sound ungewohnt ist, sollte jeder Metalhead bei CRUADALACH´s „Raised By Wolves“ einfach mal reinhören und sich überzeugen lassen.

Anspieltipps: Raised By Wolves, Gambit With Gaia, Godwall Chant,

Tracks

  1. Waking The Courage 2:03
  2. Eyes Wide Open 3:30
  3. Relationshit 3:23
  4. Raised By Wolves 4:16
  5. Homesick 3:52
  6. Godwall Chant 4:17
  7. Gambit With Gaia 3:52
  8. Brave New Dawn 3:35
  9. For Us All 4:26
  10. The Farewell Too Soon 2:29

 

Line up:

Tom Kasprzyk – Drums and Percussions
Petr Caisl – Vocals
Honza PigBoss Knotek – Guitars, Back Vocals
Honza Halfred Kapic – Guitars, Vocals
Petra Ewenica Jadrná – Bag Pipes, Shawms, Recorders
Eliška Kasprzyk – Violin
Ondráš Novák – Bassguitar
Hanka Němcová – Violin

Review: Michael Glaeser

Veröffentlichungstermin: 21.09.2018

Label: 7 Hard Records

Hörprobe auf Youtube von „Brave New Dawn“:

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