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Metal-Review: CHAOSBAY – Asylum Metal-Review: CHAOSBAY – Asylum
Die Progressive-Metaller aus Berlin und Kaiserlautern veröffentlichten im September ihren zweiten Langspieler. "Asylum" rangiert auf einem unglaublich hohen musikalischen Niveau und die Band hat... Metal-Review: CHAOSBAY – Asylum

Die Progressive-Metaller aus Berlin und Kaiserlautern veröffentlichten im September ihren zweiten Langspieler. „Asylum“ rangiert auf einem unglaublich hohen musikalischen Niveau und die Band hat auch eindeutig eine Message für uns. 

Chaosbay präsentieren sich nach dem Vorgängeralbum „Vasilisa“ (2015) mit ihrem Neuling „Asylum“ noch einmal deutlich härter, metal-affiner und weiter weg vom Classic Rock.

Das Konzeptalbum „Asylum“ ist inhaltlich aktueller denn je. Abseits von genre-typischen Fantasy-Epen und surrealen Traumsequenzen, verarbeitet die Band ihre Meinung zu Rassismus, Fremdenhass, der Flüchtlingsproblematik und dem moralischen Verfall in Zeiten des Kapitalismus in zynischer und eindringlicher Art und Weise. Die bereits veröffentklichten Singles „Amen“ und „Soldiers“ waren schon Vorboten auf die schnippische Gesellschaftskritik und bildhaft erzählten Einzelschicksale, immer auf der Suche nach mehr Nähe, Empathie und Menschlichkeit in der Welt.

Produziert wurde das Album zum ersten Mal im Alleingang von Mastermind Jan Listing. Vergleiche wie Periphery, Tesseract, aber auch Opeth, Porcupine Tree und Dream Theater fallen immer wieder im Zusammenhang mit dem Sound der Band und sind für mich in keinster Weise nachvollziehbar. Obwohl sich Double-Bass-Gewitter, Djent-Riffs und markerschütternde Growls abwechseln mit wunderbarer Melodieführung, gefühlvollem Klargesang und harmonischen Akustikgitarren würde ich die Band aufgrund ihres doch bedeutend mainstreamigeren Sounds eher in Richtung Soundgarden oder Protest The Hero einordnen.

Modern und kompromisslos produziert, kraftvoll, virtuos, komplex und trotzdem immer fokussiert auf hitverdächtige Hooklines, führt die Scheibe durch die neun Kapitel, zwischen denen sich immer wiederkehrende Motive und Themen verbergen. Das Hörerlebnis ist somit aufregend und kurzweilig.

Gemischt und gemastert wurde „Asylum“ von Christof Kempe (Embark Audio), der sich auch schon für den Sound von Bands wie Time The Valuator, Breathe Atlantis oder Burning Down Alaska verantwortlich zeichnete.

Fazit: Gereift und sich ihrer Stärken bewusst, zelebrieren Chaosbay ihr unfassbar energetisches Zusammenspiel in absoluter Perfektion. Prog Rock vom Feinsten!

Tracklisting:

  1. Enjoy The Rise
  2. Amen
  3. Mediterranean
  4. D.O.A.
  5. Limbus Inn
  6. Soldiers
  7. Criminals & Sons
  8. The Lyin‘ King
  9. Heavenly Island (Epilogue)

Line-Up:

Jan Listing – Lead-Vocals, Guitars

Alexander Langner – Guitars

Matthias Heising – Bass

Patrick Bernath – Drum

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de