Metal-Review: BRAINSTORM – WALL OF SKULLS
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 6. September 2021 Reviews
Die süddeutsche POWER METAL-Institution ist zurück. BRAINSTORM haben die Pandemie perfekt genutzt und mit WALL OF SKULLS ab dem 17.09. eine absolute Granate am Start.
Seit Jahren liefern BRAINSTORM ein starkes Album nach dem anderen ab. Zuletzt durften sich die Metalheads 2018 an „Midnight Ghost“ erfreuen. Zwischen dem neuen Album „Wall Of Skulls“ und seinem Vorgänger liegen bekannterweise mehrere Wellen einer Pandemie und einige Lockdowns. Diese Zeit ohne Konzerte, Tourneen und Festivals haben BRAINSTORM perfekt genutzt und den mit „Midnight Ghost“ eingeschlagenen Weg konsequent weitergeführt. Frontmann Andy B. Franck sagte zu der Weiterwicklung auf „Wall Of Skulls“: „… fast schon unheimlichen Energie, die im Proberaum beim Entstehen der Songs geherrscht hat. In Summe haben wir diesmal so viele kraftvolle und schnelle Nummern wie noch nie auf ein Album gepackt. Das alles passierte ohne Kalkül oder vorherige Planung, sondern auf ganz natürliche Weise. Wir haben einfach kompromisslos an den Songs gearbeitet und einen eingeschlagenen Kurs nie auf halber Strecke abgebrochen. ‚Walls Of Skulls‘ ist somit mitnichten ‚Midnight Ghost 2.0‘, sondern eine erneute, deutlich erkennbare Weiterentwicklung.“
Den Einfluss der Corona-Pandemie auf „Wall Of Skulls“ war dabei für den Sänger eher positiv: „Es mag paradox klingen, aber durch die Corona-bedingten Tourabsagen und die veränderten Terminvorgaben hatte ich während der Produktion von ‚Wall Of Skulls‘ die Zeit, Dinge, mit denen ich nicht vollends zufrieden war, zurückzustellen oder sogar noch einmal von vorne zu beginnen. Im Mai 2020 beschlich mich das Gefühl, dass ich mich künstlerisch im Kreis zu drehen beginne, deshalb habe ich viele Gesangsaufnahmen gelöscht und habe sechs Wochen später noch einmal neu angefangen. Für mich war wichtig, dass die Songs auf keinen Fall zum Schnellschuss werden, sondern das Optimum unserer Schaffenskraft präsentieren.“
Songtechnisch bieten BRAINSTORM, was die Metalheads erwarten: Hymnen, Hymnen, Hymnen. Auf „Wall Of Skulls“ fallen diese im Vergleich gradliniger und direkter aus, wie auch Franck erklärte: „Ich habe den Eindruck, dass wir diesmal wirklich jeden Ballast abgeworfen und uns kein einziges Mal verzettelt haben, nicht einmal bei vermeintlich unbedeutenden Details“
Gleich der Opener „Where Raven Fly“ geht in die Vollen. Der Kracher zeigt direkt, dass an den gewohnten BRAINSTORM-Trademarks nichts geändert wurde: Wie gewohnt brilliert das Gitarren-Duo Ihlenfeld/Loncaric mit grandiosen Riffs und die Rhythmus-Sektion Bernert/Ieva treibt die Songs mit gnadenloser Power voran. Dazu glänzt Frontmann Andy B. Franck mit großen Melodien und mitreißenden Refrains. Neben dem Opener haben BRAINSTORM auf „Wall Of Skulls“ weitere grandiose Vollgas-Hymnen, wie „Where Ravens Fly“, „Escape The Silence“, „My Dystopia“, „Stigmatized“ und „I, The Deceiver“
Daneben gibt es mächtig groovende Midtempo-Hymnen, die einem einfach nicht mehr aus dem Ohr gehen, wie das geniale „Solitude“, den Übersong „Glory Dissapears“, dem atmosphärischen „End Of My Innocence“ und dem Groove-Hammer „Holding On“.
Erstmal in ihrer Historie haben BRAINSTORM zwei Gastsänger allererster Güteklasse an Bord genommen. So wird „Escape The Silence“ von Rage-Legende Peavy Wagner veredelt und bei „Turn Off The Light“ duelliert sich Andy B. Franck mit Orden Ogan-Mastermind Seeb Levermann. Hierzu erklärte der BRAINSTORM-Fronter: „Ich kenne Peavy seit 15 Jahren, er ist eine Legende des deutschen Metal. Umso glücklicher bin ich, dass er auf unserem Album zu hören ist. Ich finde, dass seine Stimme dem Gesang des Songs die Krone aufsetzt. Im Unterschied dazu hat das Duett mit Seeb in ‚Turn Off The Light‘ einen packenden Battle-Charakter, der zusätzliche Vielfalt ins Album bringt.“ Seeb Levermann hat zudem „Wall Of Skulls“ in seinen Greenman Studios produziert.
Insgesamt ist „Wall Of Skulls“ ein geniales Power Metal Album, mit dem sich BRAINSTORM mal wieder übertroffen haben. Die Songs gehen schnörkellos nach Vorne und ohne Umwege in das Groove-Zentrum des Metalheads. Es ist wirklich spannend, welche der Songs von BRAINSTORM live gespielt werden, weil jeder einzelne, dieses verdient hätte. Die Fans können sich jetzt schon darauf freuen, weil BRAINSTORM nun noch mehr Mega-Hymnen zum Abfeiern im Gepäck haben.
Anspieltipps: Escape The Silence, Glory Disapears, Turn Off The Light, I, The Deceiver
- Chamber Thirteen
- Where Ravens Fly
- Solitude
- Escape The Silence
- Turn Off The Light
- Glory Disappears
- My Dystopia
- End Of My Innocence
- Stigmatized (Shadows Fall)
- Holding On
- I, The Deceiver
Ltd. Ed.-Bonus-Track:
- Cold Embrace
Line up:
Andy B. Franck – Vocals
Torsten Ihlenfeld – Guitars
Milan Loncaric – Guitars
Antonio Ieva – Bass
Dieter Bernert – Drums
Review: Michael Glaeser
Veröffentlichungstermin: 17.09.2021
Label: AFM Records
Video auf Youtube von „Glory Disappears“: