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Metal-Review: ANNIHILATOR – BALLISTIC, SADISTIC Metal-Review: ANNIHILATOR – BALLISTIC, SADISTIC
ANNIHILATOR sind seit Jahren eine Bank, wenn es darum geht, hochwertige (Thrash) Metal-Alben zu veröffentlichen. Da ist das neue Werk „Ballistic, Sadistic“ keine Ausnahme.... Metal-Review: ANNIHILATOR – BALLISTIC, SADISTIC

ANNIHILATOR sind seit Jahren eine Bank, wenn es darum geht, hochwertige (Thrash) Metal-Alben zu veröffentlichen. Da ist das neue Werk „Ballistic, Sadistic“ keine Ausnahme. Jeff Waters lässt es mal wieder auf der ganzen Bandbreite krachen und legen noch eine Schippe Aggressivität drauf. Dass er dabei selber wieder am Mikro ist und sich zudem an seinen Wurzeln orientiert hat, kommt dem Ganzen zugute. ANNIHILATOR wissen einfach wie geiler Metal geht.   

       Im Jahre 1989 veröffentlichten ANNIHILATOR ihr megaerfolgreiches Debütalbum „Alice In Hell“. Zum 30-jährigen Jubiläum veröffentlichen ANNIHILATOR nun ihr neues, mittlerweile 17tes Studioalbum „Ballistic, Sadistic“. ANNIHILATOR-Gründer, Produzent, Songwriter und Gitarren-Legende Jeff Waters zeigt sich auch dieses Mal wieder für den Gesang verantwortlich. Das restliche Line-up ist im Vergleich zum Vorgänger „For The Demented“ erfreulicherweise gleich geblieben.

Jeff Water selber sagt über das neue Album und seinen Entstehungsprozess: „Almost every artist, initially, loves the songs they create. They are like your babies! In my case, it is difficult

to be the main writer/producer and stay fresh, come up with new ideas or make old one’s better and I am well aware of that. Since “we” love what we do, we can be blinded to just how good or bad a song or record really is. Time will tell. Press, fans, band members, label, etc… They ALL will tell you what they think and, in their own ways, they are usually right! In this case, I throw that nonsense in the garbage and can tell you that we have made a record that is angry, technical, back to the first 3 records vibes and it is going to be difficult to continue writing another record after releasing this one!! Best record I’ve made since 2005’s Schizo Deluxe and I think many will argue that this new one is in the top 3.“ Jeff Waters ist erst kürzlich aus seiner Heimat Kanada nach UK umgesiedelt und hat dort in Durham seine neuen und top ausgestatteten Watersound Studios UK eingerichtet. Genau dort ist auch „Ballistic, Sadistic“ geschrieben, eingespielt, gemischt und produziert worden, was sich sehr positiv auf den Sound auswirkt.

Von den Songs her gehen ANNIHILATOR bzw. geht Jeff Waters wieder zurück zu seinen Wurzeln. Jeff Waters selber beschreibt „Ballistic, Sadistic“ so: “The record is like this: take the Alice, Neverland and Set The World On Fire records, make them angry, combine the old-school production with modern hi-tech studio gear, then add the best guitar work I didn’t know I still had in me, and you’ve got the best we could possibly offer. I honestly cannot wait for everyone to hear this.

Direkt beim Opener “Armed To The Teeth” liefern ANNIHILATOR jede Menge ihrer Trademarks, besonders bezüglich Waters´ Gitarrenarbeit. Gesanglich klingt Waters aber etwas rauer und aggressiver als früher, was zu dem Sound gut passt. Das folgende „The Attitude“ verwandelt sich nach ruhigem Anfang mit viel Wut und Wucht in eine Thrash-Granate. Dazu wird bei diesem Song deutlich, was nicht nur Waters selber, sondern auch die anderen Bandmitglieder technisch drauf haben. Mit dem rockigen „Psycho Ward“ ist danach „Stonewall“2.0 dran. Hier wird spürbar, wie befreit und technisch frisch inspiriert Waters´ Gitarrenarbeit auf dem neuen Album ausfällt. „I Am Warfare“ ist dann der nächste Hochgeschwindigkeits-Abräumer im Stile des Debütalbums. Das aggressive „Out With The Garbage“ legt unglaublicher Weise danach geschwindigkeitstechnisch noch einen drauf. „Dressed Up For Evil“ hält das Tempo hoch, kommt aber eher im „Refresh The Demon“-Stil rüber. „Riot“ ist für mich ein bisschen eine positive Überraschung, da es einen ungewohnten Sound hat, der zwar typische ANNIHILATOR-Elemente enthält, aber aggressiver klingt. „One Wrong Way“ hat dann zunächst wieder die übliche ANNIHILATOR-Geschwindigkeit, verwandelt sich aber mittendrin in eine ruhige Instrumentalspielerei, um dann wieder richtig los zu thrashen. Mit etwas weniger Geschwindigkeit kommt „Lip Service“ aus, das so etwas wie der kleine Bruder von „21“ ist. „End Of The Lie“ tritt dann das Gaspedal wieder voll durch und wirkt wie eine Mischung aus dem Sound des Debütalbums und „Never, Neverland“. Das abschließende „That´s life“ hat dann mächtig Groove, haut aber auch noch einmal ein Pfund Aggression und Technik mit rein.

Fazit: Insgesamt ist „Sadistic, Ballistic“ einfach der Oberhammer. Jeff Waters zeigt mal wieder allen, wie Metal geht und was man aus einer Gitarre alles rausholen kann. Nach 30 Jahren Bandgeschichte und 17 Alben immer wieder solche Bretter rauszuballern verdient allerhöchste Anerkennung. „Sadistic, Ballistic“ ist aber auch ohne die Vorgeschichte saustark und sicherlich eines der stärksten ANNIHILATOR-Alben überhaupt. Die Songs wirken wieder stärker als Einheit und ausgereifter. Gleichzeitig bekommen die Rückbesinnung auf alte Tugenden und der aggressivere Gesang den Songs gut. Das derzeitige Line-up ermöglicht Waters zudem durch seine technische Versiertheit ungewohnt progressive Ausflüge. ANNIHILATOR liefern nicht nur einfach, sie legen dieses Mal sogar noch eine Schippe drauf. Mit „Sadistic, Ballistic“ haben ANNIHILATOR sicherlich jetzt schon eines der besten Metal-Alben des Jahres 2020 im Gepäck.

Anspieltipps: The Attitude, I Am Warfare, Out With The Garbage, Riot,

Tracks:

  1. Armed To The Teeth
  2. The Attitude
  3. Psycho Ward
  4. I Am Warfare
  5. Out With The Garbage
  6. Dressed Up For Evil
  7. Riot
  8. One Wrong Move
  9. Lip Service
  10. The End Of The Lie
  11. Thats Life

Line up:

Jeff Waters – Vocals, Guitar

Rich Hinks – Bass

Aaron Homma – Guitar

Fabio Alessandrini – Drums

Review: Michael Glaeser

Veröffentlichungstermin: 24.01.2020

Label: Silver Lining Music

Video auf Youtube von „Psycho Ward“:

 

Metalogy-Links:

https://metalogy.de/fotostrecke-und-kurzer-nachbericht-annihilator-und-archer-nation-im-colos-saal-aschaffenburg/

 

https://metalogy.de/nachbericht-testament-annihilator-und-death-angel/

 

https://metalogy.de/annihilator-for-the-demented/

 

https://metalogy.de/annihilator-harlott-archer-im-colos-saal-29-10-2015-fotostrecke/

 

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