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Metal-Gothic-Review: PARADISE LOST – Obsidian Metal-Gothic-Review: PARADISE LOST – Obsidian
Als eine der charismatischsten Live-Bands gefeiert, starten PARADISE LOST das neue Jahrzehnt als Veteranen, Legenden und Ikonen für mehrere Generationen Metalheads. In der Tradition,... Metal-Gothic-Review: PARADISE LOST – Obsidian

Als eine der charismatischsten Live-Bands gefeiert, starten PARADISE LOST das neue Jahrzehnt als Veteranen, Legenden und Ikonen für mehrere Generationen Metalheads. In der Tradition, niemals das abzuliefern, was andere erwarten, erscheint am 15. Mai 2020 eines der bisher diversesten und dunkelsten Werke der Band: Obsidian…

Angetrieben von unbändiger Kreativität und mit einer Leidenschaft für harte, fesselnde Musik haben PARADISE LOST allen Umständen getrotzt, um im vergangenen Jahrzehnt stärker denn je zurückzukehren.“Es läuft momentan sehr gut für uns”, sagt Gitarrist und Mitgründer Greg Mackintosh gegenüber Nuclear Blast. “Die letzten Alben sind alle gut gelaufen und wir haben uns langsam wieder in den Festival Line-Ups hochgearbeitet. Aber ich meine es eher im Sinne von entspannt und zufrieden sein. Das ist eine sehr gute Zeit, um Teil von PARADISE LOST zu sein. Als wir anfingen, dieses Album zu schreiben, haben wir uns einfach hingesetzt, darüber nachgedacht und gesagt ‘Mal sehen, was dabei herauskommt!’” sagt Greg. “Wir haben das nie durchgemacht, dass wir bei einem großen Label unterschreiben und dann ständig unter Druck stehen. Der einzige Druck kam von uns selbst. Ich wollte einfach, dass es ein bisschen glatter klingt als das letzte Album und ein bisschen wenig nach Höhlenmensch in der Rhythmus-Abteilung! (lacht) Ich denke, das waren wirklich die einzigen Vorgaben, die wir uns gesetzt haben. Auf „Medusa“ hat sich dieser langsame, raue Vibe durch das gesamte Album gezogen, also würde es mich so wie jeden anderen auch langweilen, das nochmal so zu machen. Dieses Mal wird es also deutlich variierter.”

Das sechszehnte PARADISE LOST Studio Album, heißt „Obsidian” und verzichtet auf den schaurigen, kurzsichtigen Ansatz seines direkten Vorgängers und wählt dafür eine reichere und dynamischere Breite an Schwarztönen. Von der trügerischen Eleganz des Openers ‘Darker Thoughts’ bis zum vernichtenden, barocken Doom des letzten Songs, ‘Ravenghast’, zeigt „Obsidian“ eine meisterhaft gigantische Breite lebhafter Ideen. Das Album enthält gleich mehrere Songs , die ihre Inspiration aus den Glanzzeiten des ‘80er Gothic Rocks zu ziehen scheinen, besonders die brandneue PL Hymne ‘Ghosts’ ist eine klare Garantie für eine volle Tanzfläche für jeden guten Gothic Nachtclub.

Heutzutage leben nicht mehr viele, die sich an die 80er Goth Szene erinnern können!” meint Greg lachend. “Also klingt das für viele hoffentlich eher erfrischend. Aber die Dinge ändern sich, gehen im Kreis. Früher, in den späten 80ern gab es an jeder Ecke einen Goth Pub oder Club und jetzt gibt es da gar nichts mehr. Das ist etwas, was ich wirklich gemocht habe, aber es nicht zugeben wollte! Aber so lange, wie wir das jetzt schon machen interessiert es mich einfach nicht mehr. Das erste Album, das ich gekauft habe war „The Kids From Fame“, also Scheiß drauf. (lacht)

Die letzten zehn Jahre hat sich Greg sehr für Death und Doom Metal interessiert,” stellt Fronter und Mitgründer Nick Holmes fest. “Aber wenn er dieses Gothic Zeug schreibt, ist er wirklich gut darin, also hab ich ihn ermutigt, mehr davon zu machen! Er hat ein Händchen dafür und es ist gut, das Album ein wenig aufzulockern. Man kann all die verschiedenen Richtungen unter einen Deckel packen und es passt trotzdem zusammen. Ich mag es, verschiedene Stile zu kombinieren, das Subtile mit den Vollgas-Sachen zusammenzubringen!

PARADISE LOST definieren ihre lang-bestehende musikalische Identität neu, was in einigen der bisher mutigsten und abenteuerlichsten Songs ihrer Karriere resultiert. Von den Texten her, erzählt Obsidian viele dunkle Geschichten.

Es gibt kein übergeordnetes Thema. Es geht nur darum, wie ich mich in einem bestimmten Moment fühle,” erklärt Nick. “Wenn es überhaupt ein Konzept dahinter gibt, dann ist es der Gedanke, dass manche Entscheidungen unsere Zukunft in sehr weitreichendem Sinn beeinflussen können, wie der Schmetterlings-Effekt. Ich liebe dieses Konzept; man tut etwas heute, das viel später etwas Anderes zur Folge hat. Es ist wie ein Folge von „Curb Your Enthusiasm” wenn Larry David mit irgendjemandem redet und man genau weiß, dass er später mal die Hilfe von genau demjenigen brauchen wird, aber er es sich jetzt schon mit diesem Typen verdirbt! (lacht)”

Der Album Closer ‚Ravenghast‘ ist definitiv einer der finstersten und härtesten Songs, die die Band je aufgenommen hat. “Der Name kommt von Greg. Ich habe ihn beibehalten, weil ich das Gefühl dieses Wortes mag. Der Song handelt von einem Kampf; woher weiß man, wer gewonnen hat, wenn er vorbei ist? Man sieht diese großen Kriege und dann, am Ende kämpfen und töten die Leute immer noch, obwohl der Krieg genaugenommen vorbei ist. Wann sagt schon jemand: ‘Warte mal kurz, wir haben gewonnen! ’ Es ist doch furchtbar, in den Nachwirkungen eines Kampfes zu sterben. Es ist ein bisschen wie Monty Python! Der Song ist so richtig wütend, er fühlt sich an wie ein wilder Ritt auf einem Pferd. Du kannst gar keinen anderen Weg einschlagen, „, erklärt Nick

“Obsidian” ist eine geradezu fesselnde Sammlung lyrischer Botschaften und mysteriöser Worte und Greg Mackintosh findet, dass diese mystische Aura ein fundamentaler Teil der Identität von PARADISE LOST ist.  „Obsidian” ist ein weiterer Höhepunkt ihrer düsteren Karrieremit Tiefe, Farbe und Emotionen.  PARADISE LOST bleiben auch weiterhin eine lebendige, hochklassige und treibende Kraft metallischer Meisterschaft.

Nick Holmes | Gesang
Greg Mackintosh |
Lead Gitarre
Aaron Aedy |
Rhythmus Gitarre
Steve Edmondson |
Bass
Waltteri Väyrynen |
Schlagzeug

www.paradiselost.co.uk

www.nuclearblast.de/paradiselost 

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de