

Lieferschwierigkeiten bei medizinischem Cannabis
Dies & DasNewsWissenswertes 15. September 2017 Lydia Dr. Polwin-Plass

Mit Schmerzen leben zu müssen ist der absolute Horror. Cannabis ist eine effektive Hilfe für viele Betroffene. Seit der Kostenübernahme durch die Krankenkassen steigt natürlich auch die Nachfrage. Die Medizinische Versorgung durch Cannabis kann derzeit nicht sichergestellt werden. Deutschlandweit gibt es Lieferengpässe der Apotheken. Die Importeure kommen nicht hinterher.
Fünf Monate nach Inkrafttreten des neuen Cannabis-Gesetzes sorgen Lieferengpässe der Importeure dafür, dass in Apotheken momentan nur Restbestände von medizinischem Cannabis erhältlich sind. Schmerzpatienten, wie Rüdiger Klos-Neumann, 43, der seit Jahren unter Cluster-Kopfschmerzen leidet ist aber gegen andere Schmerz-Medikamente therapieresistent. Sie versuchen seit sieben Tagen an ihre Medikation zu kommen aber die kontinuierliche Versorgung ist derzeit nicht gewährleistet. Auf Nachfrage von sens media vertrösten die Importeure aus Holland und Kanada die Patienten und Apotheken bereits auf Mitte bis Ende August und sogar das ohne Garantie. Aktuell besteht für Engpässe bei Cannabis noch keine Meldepflicht. Patienten, die auf die regelmäßige Einnahme des wirksamen Medikaments angewiesen sind, werden von der Politik und dem Gesundheitssystem allein gelassen.
Cannabis hilft effektiv bei chronischen Schmerzen
Viele chronisch Kranke sind therapieresistent. Auch bei den Beschwerden von Rüdiger Klos-Neumann hilft nur Cannabis. Und auch hier nur zwei der 14 in der Apotheke angebotenen Cannabis-Sorten. Durch sie sind die Schmerzattacken kontrollierbar, doch können sie momentan nicht geliefert werden.
Hatten vor der Gesetzesänderung rund 1.000 Menschen eine Ausnahmegenehmigung für medizinisches Cannabis aus der Apotheke, schätzen Experten die jetzige Zahl auf mehrere Tausende Patienten ein. Momentan wird das Medikament aus den Niederlanden und Kanada nach Deutschland importiert. Rüdiger Klos-Neumann versucht nun seit sieben Tagen, in Berliner Apotheken an ihre Medizin zu kommen. „Die Verzweiflung ist groß, denn es muss immer die gleiche Sorte mit dem gleichen Wirkstoffgehalt sein, damit es lindernd wirkt. Die falsche Sorte kann sogar zu einem Trigger werden, der die Schmerzen auslöst,“ klagt Klos-Neumann.
Zwar wird Cannabis in der Theorie als Medikament anerkannt, so gibt es jedoch immer noch kaum Ärzte, die es in der Praxis verschreiben. Die Vorurteile gegenüber der Heilpflanze ziehen sich noch immer durch eine Gesellschaft in der andere Drogen wie Wein seit Jahren verherrlicht werden. Es gibt sogar Studiengänge für Weinbau obwohl man weiß, dass Alkoholsucht hierzulande weit verbreitet und ein großes gesellschaftliches Problem ist.
Für Schmerzpatienten, die zum Beispiel an Multipler Sklerose, Krebs, Endometriose oder anderen chronischen Krankheiten leiden, ist es oft die einzige Lösung für ein schmerzarmes Leben. „Von der Gesetzesänderung versprachen wir uns eine Verbesserung der Lage, keine Verschlechterung. Was sollen Patienten wie ich jetzt tun, wenn wir uns immer wieder in einem medizinischen Notstand befinden? Es wurde ein Gesetz verabschiedet, aber damit endet die Verantwortung nicht. Eine langfristige Lösung muss her, die uns ein schmerzfreies Leben ermöglicht,„“, so Klos-Neumann. Das Team von sens media versucht nun der Heilpflanze wieder zu einem besseren Image zu verhelfen. Die Gesellschaft muss erst lernen, Cannabis als medizinisches Produkt wahrzunehmen, damit sich an der politischen Situation etwas ändert und Patienten in solchen Fällen nicht mehr allein gelassen werden.
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Lydia Dr. Polwin-Plass
Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de