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Interview: PRETTY MAIDS Sänger Ronnie Atkins im Gespräch mit Metalogy.de – Teil 1 Interview: PRETTY MAIDS Sänger Ronnie Atkins im Gespräch mit Metalogy.de – Teil 1
30 Jahre FUTURE WORLD sind ein guter Grund für den dänischen Exportschlager PRETTY MAIDS mal wieder auf Tour zu gehen. Sänger Ronnie Atkins erzählte... Interview: PRETTY MAIDS Sänger Ronnie Atkins im Gespräch mit Metalogy.de – Teil 1

30 Jahre FUTURE WORLD sind ein guter Grund für den dänischen Exportschlager PRETTY MAIDS mal wieder auf Tour zu gehen. Sänger Ronnie Atkins erzählte vor der Show im restlos ausverkauften Colos-Saal Lydia und Michael von Metalogy.de von der Tour, einer neuen DVD, alten und neuen Alben und vielem mehr. Lest hier den ersten Teil der vierteiligen Serie.

Hallo Ronnie, Euer aktuelles Album „Kingmaker“ erschien im November 2016. Wie waren das Feedback und die Reaktionen der Fans bisher?

Ronnie: Sehr gut. Sowohl von den Medien als auch aus Sicht der Fans sind die Kritiken gut. Wenn wir Songs von „Kingmaker“ spielen, bekommen wir sehr gute Reaktionen. Sowas ist immer gut. „Kingmaker “ ist nun das dritte Album, das Jacob Hansen produziert hat und ich meine, es ist zwar nicht so gedacht gewesen, aber ich sehe das als eine Art Trilogie aus „Pandemonium“,  „Motherland“ und „Kingmaker“. Das ist eine Art neue Ära für die Band. Ja, ich bin sehr glücklich damit. Ich denke, wir haben ein ziemlich gutes Album gemacht. Wir sind alle sehr glücklich damit; eine gute Produktion, gute Songs…

Ihr seid eine der wenigen Metal-Legenden der 80er, die konstant neue Alben veröffentlicht und die neuen Songs auch live gespielt haben. Was ist Euer Rezept für diesen Erfolg?

Ronnie: Jedes Mal, wenn wir ein neues Album begonnen haben in den letzten 35 Jahren, haben wir immer versucht, das beste Album überhaupt zu machen. Wir haben immer versucht gute Songs zu schreiben und ein gutes Album zu machen. Und wenn wir jetzt zurück schauen, hatten wir mehr oder weniger Erfolg damit gehabt. Natürlich gibt es Alben, die du im Vergleich zu anderen bevorzugst. Rückblickend gibt es vielleicht auch zwei oder drei Alben, die wir hätten besser machen können. Es ist natürlich immer so, dass du bei zehn bis elf Songs vielleicht zwei dabei hast, die besser hätten sein können. Das ist immer so. Dasselbe kann ich auch über „Kingmaker“ sagen. Aber letztendlich musst du spielen und das mögen, was du machst. Und ich mag die Tatsache, dass die Leute sich das immer noch anhören. Das ist sehr wichtig. Wir würden das aber trotzdem nicht nur für die Fans machen. Wir machen es, weil es uns auch selber gefällt.

Pretty Maids_Foto: Lydia Polwin-Plass

Ronnie Atkins_Pretty Maids_Foto: Lydia Polwin-Plass

Ich kenne heutzutage viele Bands, die nicht mehr aufnehmen wollen. Wir machen auch kein Riesengeld damit. Aber das ist Teil des Spiels. Du musst einfach neue Musik rausbringen, damit es für die Fans und besonders für dich selbst interessant bleibt. Wir könnten auch problemlos kein Album machen und rausgehen und nur die Sachen aus den 80ern spielen. Das Problem an einem neuen Album ist, dass es immer schwieriger wird, die Setliste für Gigs zusammenzustellen. Wir bekommen ständig Anfragen von Fans, warum wir nicht diesen oder jenen Song spielen. Aber wir können ja nicht in zweieinhalb Stunden alles spielen. Das ist das Problem. Auf dieser Tour spielen wir Songs von den letzten drei Alben und die alten Sachen aus den 80ern. Und tatsächlich spielen wir von vielen Alben gar nichts. Die ganzen Sachen zwischen 1992 und 2006. Da sind viele Alben, die wir dieses Mal nicht abdecken. Auf dieser Tour werden wir immer ein bisschen wechseln. Jeden Abend spielen wir zwei andere Songs als am Abend davor. Zwei Songs vom Abend davor müssen also immer raus. Bei der „Kingmaker“-Tour wechseln wir also ein bisschen durch.

Hast Du selber ein Lieblingsalbum oder einen Lieblingssong von Euch?

Ronnie: Ich denke, das ist schwer für mich zu sagen. Ich mag verschiedene Alben. Ich mag es, wie es in den 80ern war, aber ich kann nicht sagen, dass ich ein Lieblingsalbum habe. Was ich sagen kann, ist, dass die letzten drei Alben genauso gut sind wie die Sachen, die wir in den 80ern gemacht haben. Meiner Meinung nach.

„Future World“ ist sicherlich das kommerziell erfolgreichste Album, das wir gemacht haben. Wenn du mich nach meinem Lieblingssong fragst, ist das sicherlich „Future World“. Dieser Song beinhaltet alle Bestandteile, die ein Pretty Maids-Song haben muss. Mir macht es immer noch Spaß, den Song live zu spielen. Das kann ich nicht über jeden sagen. „Future World“ ist mehr oder weniger der Song, der die Band definiert. Und auch wenn „Future World“ als Album die Band definiert, hatten wir auch in den 90ern gute Alben. Aber ich nenne das immer die „hidden years“. Da gab es halt Nu Metal und der traditionelle Hard Rock und Heavy Metal galt als Kitsch. Deswegen bin ich froh über „Pandemonium“. Dieses Album brachte die Band zurück in die Aufmerksamkeit der Fans. Und deswegen ist dieses Album auch etwas Besonderes für mich.

Ronnie Atkins_Pretty Maids_Foto: Lydia Polwin-Plass

Ronnie Atkins_Pretty Maids_Foto: Lydia Polwin-Plass

Wenn Du das Schreiben und Aufnehmen von Alben und das Live-Spielen über die Jahre vergleichst, was ist der größte Unterschieb zwischen „Future World“ und heute?

Ronnie: Heutzutage ist man ein bisschen cooler. Ich bin nicht mehr so nervös. Wir sehen die Sache viel entspannter. Du denkst nicht mehr so viel darüber nach. Auf der Bühne musst du dein Ding durchziehen. Und das tue ich. Aber ich laufe vorher nicht mehr eine Stunde lang rum und bin nicht ansprechbar. Heute bin ich etwas gereifter. Du musst einfach rausgehen und immer dein Bestes geben.  Persönlich ist es für mich wichtig, dass meine Waffe funktioniert. Das ist meine Waffe hier: (zeigt auf seinen Kehlkopf). Wenn du auf Tour bist und viel im Bus sitzt, wie bei diesem Teil der Tour, und wenn du kaum freie Tage hast und diesen Klimaanlagen-Kram dazu, dann ist das meine größte Sorge und war das auch schon immer. Du bist einfach anfällig. Ich hatte einen grippalen Infekt und habe im Krankenhaus meinen Hals checken lassen. Ich habe letzte Nacht gespielt, aber ich musste ein paar Aufnahmen absagen, weil ich die ganze Zeit husten musste. Ich hatte eine sehr belegte Stimme und das ist das Schlimmste, was dir als Sänger passieren kann. Ich kann ja nicht einfach die Saiten wechseln oder die Felle bei den Drums. Das war schon immer meine größte Sorge.

Lest morgen auf Metalogy Teil 2 der 4-teiligen Interviewserie mit Ronnie Atkins.

Interview: Michael Glaeser und Lydia Polwin-Plass

Bilder: Lydia Polwin-Plass

Und hier die Fotostrecke vom Pretty Maids Gig auf Metalogy:

FOTOSTRECKE Pretty Maids im Colos-Saal Aschaffenburg

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de