Interview mit Moira Murphy, Frontfrau der Progressive-Doom-Opernband ORYAD
InterviewsNews 21. Februar 2024 Lydia Dr. Polwin-Plass
Oryad ist ein progressives Doom-Opernprojekt aus den Appalachen und den Rocky Mountains in den Vereinigten Staaten. Dieses Metal-Ensemble ist das Wunschkind der Sopranistin und Pianistin Moira Murphy. Es verbindet die vielfältigen Einflüsse von klassischer Musik, Doom, Prog, Symphonic Metal, Jazz und Alternative. Ich habe mit der Frontfrau Moira ein Interview für mein nächstes Buch geführt. Teil 1 des Interviews könnt ihr heute hier lesen. Teil 2 veröffentliche ich nach dem Buch-Release.
Vielen Dank, Moire, dass du dir Zeit für das Interview nimmst. An welchen Projekten bist du derzeit beteiligt? Bitte erzähle mir von deinen / euren nächsten Plänen.
Die Veröffentlichung des Albums „Sacred & Profane“ im Mai 2023 markiert eine Abkehr vom traditionellen Symphonic-Metal-Format, auf dem das Projekt ursprünglich gegründet wurde. Die zehn Titel des Debütalbums repräsentieren mehrere Genres und Einflüsse und wurden in Zusammenarbeit mit SAOL, CMM-GmbH auf weltweiten Streaming-Diensten und im CD-Format veröffentlicht.
Mit Liedern, die sich mit Trauer, Metaphysik und der Natur befassen, ist Oryad von der griechischen und nordischen Mythologie inspiriert; und auch von Jung, Campbell, Eliade und Camus; der Poesie von Edna St. Vincent Millay, Stephen Crane und Charles Baudelaire; und meinem Appalachen-Erbe.
Wir schreiben derzeit neues Oryad-Material für ein zweites Album und versuchen, mehr Festivals und Bands anzusprechen, die Opener für 2024 brauchen. Unsere Band ist geografisch 1400 Meilen/2253 km entfernt, daher ist es schwierig, Auftrittsmöglichkeiten zu finden.
Ich arbeite derzeit auch an meinem Solo-Rezitalprogramm – ich habe in einer Woche die dritte Aufführung und geplant das Projekt als eigenes Album aufzunehmen. Ich möchte mit diesem Konzert das Land weiter bereisen und arbeite an den Pitch-Materialien.
Hauptberuflich arbeite ich auch in der Musik als Begleitung, Coach, Lehrerin, Begleitsängerin usw. Ich muss immer fleißig üben.
Welche Musikrichtungen hörst du privat?
Ich höre viel progressiven, alternativen und melodischen Metal (Leprous, Oceans of Slumber, Mother of Millions, Persefone, Rishloo, Dreadnought, Sleep Token, The Ocean; Hiraes; Loathe, Evergrey, Wolfheart); Jazzklavier (Bill Evans, Robert Glasper); alternative oder zeitgenössische Projekte wie Eivor, Myrkur, Sylvaine, Eydís Evensen und Anna Von Hausswolff; Doom- und Doom-nahe Projekte wie Chelsea Wolfe, Thou, Frayle, True Widow; Folk-inspirierte Musik wie LYRRE, Cellar Darling und Heilung; Favoriten der 1970er Jahre wie America, The Carpenters, Jim Croce … die Liste geht weiter!
Welche Metal-Richtung findest du persönlich am spannendsten? (Power Metal, Symphonic Power Metal usw.)
Ich bin ein Fan vieler Musikrichtungen, vor allem von „Progressive“ und „Alternative Metal“. Ich liebe es, auf einem Album ein komplettes Portfolio an Texten und Sounds zu hören. Ich fühle mich wegen der schieren Kraft und Lautstärke zu Metal hingezogen und liebe diese akustischen Attacken aus Variationen in Dynamik und Ton usw. Ein heftiger Breakdown ist für mich viel effektiver, wenn er aus einem großen Refrain aufbaut, dem eine Solo-Eröffnung oder sogar ein akustisches Intro vorausgeht. Ich liebe es in einem Werk, die Einflüsse verschiedener Stilrichtungen zu hören.
Die Beschränkung auf ein einziges Genre kann frustrierend sein, es fällt mir oft schwer, nur eines auszuwählen. Gründe dafür sind:
a) meine Einflüsse und mein persönlicher Kompositionsstil
b) meine Liebe zum gesamten Genre
c) die Darstellung eines bestimmten „Sounds“.
Ich kann eine Thrash-Band mögen, aber nicht das ganze Genre, oder ich mag einen Aspekt des Symphonic Metal, aber ich schreibe nicht meine ganze Musik so.
Wir befinden uns an einem interessanten Schnittpunkt in der Geschichte der Menschheit: Die Technologie hat es uns ermöglicht, Musik aus der ganzen Welt per Fingerdruck aufzunehmen. Das bedeutet, dass sich unsere Einflüsse in rasantem Tempo vermischen. Unsere alten Kategorisierungsmethoden passen nicht mehr wirklich. Was an sich schon spannend ist.
Und ich würde mich freuen, wenn du auch ein paar private Fragen zu meinem Metalzine Metalogy.de beantwortest.
Dein Lieblingsessen?
Steak
Bevorzugter Film?
Ich kann nicht nur einen auswählen! Ich liebe „The Good, The Bad, and The Ugly“, „Mandy“ und „The Snowman“. Alle sind sehr, sehr unterschiedlich.
Lieblingsbuch?
Wild von Cheryl Strayed / A String in the Harp von Nancy Bond / Italian Shoes von Henning Mankell
Dein Lieblingsalbum, CD?
Pitfalls (Leprous), Winter (Oceans of Slumber), The Spell (Cellar Darling), Undercurrents (Bill Evans und Jim Hall), Chicago IX (Chicago) … und etwa eine Million mehr.
Dein Lieblingsgetränk?
Scotch
Dein Hobby neben der Musik?
Musik ist mein Lebensunterhalt, aber Wandern und Laufen sind meine Hobbys.
Dein Lieblingsreiseziel?
Ich würde alles dafür geben, nach Schottland zurückzukehren
Gibt es etwas, in dem du nicht gut bist?
Smalltalk
Deine schlimmste Angst?
Berufliches Scheitern, Mangel an beruflichem Respekt.
Was liebst du am meisten?
Musik … und Katzen
Was hasst du am meisten?
Sowohl Dummheit als auch vorsätzliche Ignoranz
Dein größter Wunsch für dich selbst?
Auf mein Leben zurückzublicken und denken zu können: „Was für eine wilde Fahrt!“ Ich kann nicht glauben, dass ich all diese Dinge getan habe!‘
Dein größter Wunsch für die Welt?
Dass Natur all unsere Angriffe auf sie übersteht.
Was möchtest du deinen Fans mitteilen?
Vielen Dank, dass ihr an uns glaubt und ihr euch entschieden habt, unsere Musik in einer gesättigten Landschaft zu erkunden. Wir erweitern unsere Klangpalette mit jeder Aufnahme und es bedeutet uns sehr viel, dass ihr davon immer wieder begeistert seid.
Danke, Moira, für das tolle Interview.
TEIL 2 des Interview könnt ihr nach Buchveröffentlichung hier auf Metalogy lesen.
Pressefoto © Oryad
Lydia Dr. Polwin-Plass
Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de