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Interview mit Arne Blaschke – Zuständigkeitsbereich Wacken Foundation Interview mit Arne Blaschke – Zuständigkeitsbereich Wacken Foundation
Wir haben im Rahmen unseres Buchprojekts mit Arne Blaschke von der Wacken Foundation gesprochen. Er hat uns viele spannende Fragen zur Gründungsgeschichte, den  Hintergründen,... Interview mit Arne Blaschke – Zuständigkeitsbereich Wacken Foundation

Wir haben im Rahmen unseres Buchprojekts mit Arne Blaschke von der Wacken Foundation gesprochen. Er hat uns viele spannende Fragen zur Gründungsgeschichte, den  Hintergründen, zu Aktivitäten und vieles mehr beantwortet. Hier der erste Teil, den zweiten Teil des Interviews posten wir erst nach  Buchveröffentlichung.

Hallo Arne. Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst.

Könntest du dich kurz persönlich vorstellen und erzählen, was du mit dem W:O:A zu tun hast?

Arne: Also, ich bin Arne Blaschke. Ich komme aus dem wunderschönen Neumünster, auch wenn das hier viele vielleicht nicht so sehen. Aber, wenn man da herkommt, kennt man auch die schönen Ecken. Ich höre schon immer Metal. Seit ich denken kann. Meine Wacken-Geschichte fing 1999 an. Seitdem war ich bis auf ein Jahr, 2005 oder 2006 jedes Jahr dabei.

2012 oder 2013 hat mich dann ein guter Freund gefragt, ob ich ehrenamtlich bei der Wacken Foundation helfen wolle. Damals war es noch so, dass du dafür ein tolles Bändchen bekamst, nichts bezahlen musstest und nur einen halben Tag arbeiten und helfen musstest. Die andere Hälfte des Tages hattest du frei. Das war natürlich eine coole Gelegenheit. Das habe ich dann ein paar Jahre gemacht. Und vor drei Jahren hat mich mein Vorgänger Markus H. angerufen und mir erzählt, dass er sich beruflich umorientieren möchte. Er wollte zurück in den Ruhrpott zu seiner Familie. Er könne sich aber vorstellen, dass ich seinen Job bei der Wacken Foundation gut machen würde. Ich hatte ihm mal gesagt, dass das für mich ein Traumjob wäre. Daraufhin habe ich eine Bewerbung geschrieben, auf die eine ganze Zeit lang erstmal nichts kam. Dann wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte zum Full Metal Mountain nach Österreich mitzukommen, weil er jemanden brauchte, der den Stand macht. Also bin ich mitgekommen, war aber schon ein bisschen knatschig, weil mich noch niemand auf meine Bewerbung angesprochen hatte. Irgendwann beim Mittagessen beim Full Metal Mountain stand Holger Hübner hinter mir und meinte, er müsse nach dem Mittagessen mal mit mir reden.

Ich hatte meine Bewerbung schon gar nicht mehr im Kopf und hatte gedacht, ich würde Ärger kriegen, weil ich irgendetwas falsch gemacht hätte. Er hat mich aber tatsächlich auf meine Bewerbung angesprochen und meinte, wann ich denn anfangen könne. Ich bin dann Sonntag nach Hause gefahren und habe Montag gekündigt. Mein damaliger Chef fand das zwar schade, konnte das aber absolut nachvollziehen. Das ist die kurze Story, wie ich zur Wacken Foundation gekommen bin. Irgendwann bin ich auch nach Wacken gezogen, weil die Strecke zwischen Neumünster und Wacken echt blöde zum Pendeln ist.

Was hast du vorher gemacht?

Arne: Ach, ich habe vieles gemacht. Zuletzt habe ich in einem Pflegeheim gearbeitet. Ich bin sozusagen quer eingestiegen.

Wann und wie wurde die Wacken Foundation gegründet?

Arne: 2009. Die genauen Umstände können euch Thomas (Jensen) und Holger (Hübner) erzählen. Ich selber kann das nur kurz umreißen. Es gibt ja viele Musikstiftungen und Fördermöglichkeiten in Deutschland. Leider hat Metal ja nicht immer den besten Ruf gehabt. In solchen Stiftungen sitzen häufig Leute, die Metal für eine brotlose Kunst halten. Deswegen haben Thomas und Holger beschlossen, eine Stiftung zu gründen, die Rock- und Metalmusik unterstützt. Der Stiftungszweck der Wacken Foundation ist der Erhalt und die Förderung der Rock- und Metalmusik. Wie Thomas und Holger immer sagen: Die Alten gibt es irgendwann nicht mehr – Iron Maiden und so – die sind ja alle nicht mehr die Jüngsten.Einen kontinuierlichen Nachwuchs zu schaffen ist unser Ziel.

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Heutzutage ist es schwer für eine Band rauszukommen und Erfolg zu haben. Auf Spotify und den ganzen Medien besteht Überfluss. Da herauszustechen ist echt schwierig. Das ist zwar auch eine Chance, weil du sehr viele Möglichkeiten hast, deine Musik zu verbreiten. Du brauchst eigentlich gar kein Label mehr. Es gibt auch genug Beispiele, die das ohne machen. Ich finde aber, dass es aktuell trotzdem sehr schwierig für Bands ist, bekannt zu werden.

Wieviele Projekte habt ihr laufen?

Arne: Momentan ist es aufgrund der Situation recht still. Wir haben im letzten Jahr den „Wacken Rescue Fund“ eingerichtet, einen Rettungsfond mit dem wir nicht nur Bands, sondern auch die Leute, die hinter der Bühne stehen, die Lichttechniker, Soundleute und so, ein klein bisschen unterstützen. Da liegt gerade unser Schwerpunkt und wir versuchen gerade den Topf wieder aufzufüllen. Und wir nutzen die Zeit, um die Wacken Foundation zukunftsorientiert zu gestalten. Da kann ich aber jetzt noch nicht viel zu verraten. Wir sind auf jeden Fall hinter den Kulissen dran und nutzen die Zeit jetzt ein bisschen. Einige Projekte sind gerade auch etwas eingeschlafen. Wir haben ja das Wacken Music Camp. Das können wir zurzeit natürlich nicht machen. Letztes Jahr gab es eine Online-Version davon. Aber das war irgendwie nicht dasselbe.

Macht ihr den Wacken Rescue Fund mit Metality zusammen?

Arne: Nein. Das machen wir tatsächlich ganz alleine. Wir arbeiten häufig und auch viel mit Metality zusammen und stimmen uns auch mit denen ab, aber der Rescue Fund ist unser Ding. Wir schauen aber gerade, wie wir das in Zukunft machen. Kann sein, dass da noch einmal Gespräche stattfinden. Wir sind zwei getrennt voneinander existierende Konstrukte, aber arbeiten oft Hand in Hand zusammen. Wir haben da schon Schnittmengen.

Fördert oder rettet ihr da gerade sehr viele?

Arne: Wir sind eine recht kleine Stiftung. Uns ging es ja beim ersten Lockdown darum, den Leuten schnellstmöglich unbürokratisch unter die Arme zu greifen. Man konnte sich bei uns bewerben und hat maximal bis zu 1.000€ bekommen. Uns ist klar, dass man damit keine Firma retten kann. Aber es hilft den meisten Leuten vielleicht schon mal, die Proberaummiete zu bezahlen oder einfach mal den Kühlschrank voll zu kriegen, ohne sich Gedanken machen zu müssen.

Habt ihr das durch Spenden finanziert?

Arne: Genau. Die Metalheads waren da sehr spendenfreudig. Zum Beispiel haben die Rotarier bzw. die Metalhead Fellowship eine große Summe gespendet. Die waren sehr aktiv und mit denen sind wir auch weiter in Kontakt. Einzelne Leute haben auch ein bisschen was gespendet. Wir sind da schon gut aufgestellt. Mehr ist natürlich immer gut. Spendensammeln ist ja auch unser Job, damit wir die Leute fördern können. Das ist unser Hauptziel, aber es muss auch wirklich passen. Wir sind auf jeden Fall auf Hilfe angewiesen. Gerade in dieser Zeit haben wir auch weniger Einnahmen. Normalerweise haben wir ja eine Festivaltour. Die ist natürlich auch für uns flachgefallen.

Auf welchen Festivals seid ihr sonst auf dieser Festivaltour?

Arne: Das sind ein paar. Natürlich sind das die, die auch mit uns verschwägert sind, wie das Reload-Festival. Auf dem Rock-Hard-Festival sind wir. Letztes Jahr waren wir auf dem Inferno in Norwegen. Wir waren auch schon auf dem RockHarz. Wir kommen schon relativ viel rum. Das Dong Open Air. Viele kleine, aber auch große Festivals. Wir müssen natürlich auch zeitlich immer schauen. Wir können halt nicht überall hin. Auf dem Summerbreeze waren wir noch nicht. Das hat noch nicht geklappt. Wenn wir erklären, was wir machen, freuen sich die meisten aber, dass wir da sind.

Welche Aktivitäten habt ihr an den Ständen?

Arne: In erster Linie ist das ein Infostand, der darüber informiert, was die Wacken Foundation macht. Wir haben oftmals das Problem, wenn wir auf einem Festival stehen, das nicht Wacken heißt, dass die Leute sagen: „Wacken? Nee. Die haben genug Geld. Denen geben wir nix.“ Es ist wichtig, diese Leute abzuholen und zu erklären, dass wir eine Stiftung und unabhängig von dem Festival sind und, dass jeder Cent, der gespendet wird, an junge Künstler und Musiker und nicht an dieses Festival geht. Das Festival ist der Stifter.

Dafür schämen wir uns auch nicht. Das ist unser Mutterhaus. Da kommen wir her. Und wenn du denen das erklärst, dann sind die total offen und finden das cool. Die Meisten wussten das gar nicht. Die erste Reaktion ist: „Das ist doch gar nicht euer Festival. Was macht ihr denn hier?“ Aber darum geht es ja nicht. Es geht darum, dass wir alle zusammenhalten und zusammen etwas bewegen können.

Und dann haben wir noch ein paar Aktionen. Wir haben ein Glücksrad und Verlosungen. Alles Mögliche haben wir da. Aber hauptsächlich ist diese Festivaltour da, um uns bekannt zu machen und dem Besucher zu erklären, was wir eigentlich machen.

Gibt es ein Projekt, das dir besonders am Herzen liegt?

Arne: Letztes Jahr hatten wir online das Wacken World Wide. Dabei hatten wir auch drei Bands von der Foundation, die wir gefördert und mit denen wir Videos gedreht hatten. Das war sehr cool, weil es auch den Bands geholfen hat. Natürlich hätten die gerne irgendwo live gespielt. Das waren drei recht unbekannte Nachwuchsbands, die aber auch sehr gut sind. Die hatten da einen richtigen Benefit durch. Die haben dadurch wirklich ein bisschen Bekanntheit bekommen. Das hat in der Not also wirklich geholfen. Ich verstehe aber auch, dass die Bands Musik machen wollen. Daher denke ich, dass die Online-Sachen keine Dauerlösung sein können. Ich habe es lieber dichtgedrängt in einer vermieften Halle zu stehen. Irgendwann kommt das aber wieder. Da bin ich optimistisch. Aber es muss alles gut ablaufen. Die Gesundheit und die Sicherheit gehen aber vor.

Habt ihr auf dem W:O:A spezielle Slots für die Bands, die ihr fördert?

Arne: Das haben wir tatsächlich nicht. Aber dafür gibt es ja den Metal Battle, wo die Wacken Foundation das Preisgeld stellt. Das ist für mich übrigens auch ein Herzensprojekt, das ich richtig cool finde. Da spielen ja auch Nachwuchsbands und das ist unser Beitrag zum W:O:A. Zusätzlich noch Bands dahinzustellen wäre echt schwierig.

Beim Wacken World Wide hatten die Bands online sogar noch eine größere Reichweite. Ich fand, das WWW hatte auch seinen Charme. Wir waren bei Freunden im Garten und haben uns da einen großen Beamer mit Leinwand hingestellt. Es war zwar nicht dasselbe, aber in der Not war es schon ganz cool. Ich denke, sowas haben viele Leute gemacht. Ich habe zumindest die Hoffnung, dass es dieses Jahr zum Herbst hin besser wird, so dass man auch in kleinen Clubs wieder was machen kann. Das wäre für alle toll. Man muss natürlich gucken, dass sich das auch rechnet. Die Clubbetreiber sollen ja nicht draufzahlen. Anders wäre die Konsequenz davon, dass die Tickets das Doppelte kosten.

Gibt es Projekte, die die Wacken Foundation jetzt bereits in Planung hat?

Arne: Momentan planen wir die Wacken Foundation umzustrukturieren, um ein bisschen weiter nach vorne zu gehen, damit man uns auch wieder in bisschen mehr wahrnimmt. Das ist das Nächste was kommt. Wir können gerade noch gar nicht so richtig planen. Klar, Förderanträge gehen natürlich auch immer noch. Es dauert alles nur ein bisschen länger. Aber die meisten Bands dürfen gerade überhaupt nicht in den Proberaum gehen und sich mit fünf, sechs Leuten einschließen und arbeiten. Momentan ist alles sehr ungewiss. Wir fokussieren uns gerade noch mal auf den Hilfsfond, damit wir den nochmal an den Start bekommen. Das muss alles gut geplant sein. Das soll kein Schnellschuss werden, der irgendwie verpufft.

Konzentriert ihr euch mit dem Wacken Rescue Fund und der Unterstützung auf die Bands und die Eventbranche?

Arne: Der ist für alle, die im Metal- oder Rockbusiness arbeiten. Auch diejenigen, die hinter den Bühnen arbeiten.

Du warst 1999 das erste Mal in Wacken. Wie war das für dich damals?

Arne: Da war ich 17. Und ich glaube, damals war Alkohol im Spiel. Das war auch ein heißes Jahr, wenn ich mich recht erinnere. Und ich meine, mich daran erinnern zu können, dass da irgendwas mit Ungeziefern war. Zwischen ´99 und heute waren ja auch ein paar Jahre dazwischen. Wacken ist damals einfach Nachbarschaft gewesen. Das war der Place-to-be im Sommer für Metal-Leute.

Gibt es denn eine Band, die du dir wünschen würdest?

Arne: Das ist wirklich schwer, weil es echt utopisch wäre. Guns´n´Roses wäre schon geil. Ich weiß auch, dass Holger das nicht ablehnen würde. Die wären aber ganz schön teuer. Aber auch andere Bands, wie Def Leppard oder Aerosmith wären schon mal eine Hausnummer.

Also mehr Bands in Richtung Hardrock?

Arne: Ich höre auch tatsächlich sehr viel Black und Death Metal. Ich mag aber das Schubladendenken nicht. Ein geiler Song ist ein geiler Song. Da ist mir die Musikrichtung erstmal egal. Klar, mit 15 oder 16 habe ich auch gesagt, dass es nur Metal gibt. Es gibt aber viele Dinge, die cool sind, wenn man mal über den Tellerrand schaut. Santiano zum Beispiel wäre jetzt eine Band, die ich selber nicht dahingestellt hätte, aber als die gespielt haben, hatten da sicherlich mehrere hundert Leute den Spaß ihres Lebens. Letztes Jahr hätte ja Alligatoah dabei sein sollen. Den würde ich jetzt nicht in erster Linie mit Metal in Verbindung bringen. Aber solange da nicht 10-mal Alligatoah spielen, ist das in Ordnung. Ist ja mal was Anderes und ich muss ja auch nicht hingehen. In der Zeit kann ich auch ins Riesenrad gehen. (lacht)

Ist es immer noch so, dass du den halben Tag arbeitest und den halben Tag frei hast?

Arne: Ich arbeite natürlich fulltime. Ich habe etwa 70 ehrenamtliche Helfer mit. Wir machen verschiedene Sachen, aber ein Großteil der Leute sammelt Pfand. Die Helfer können halbe-halbe machen. Die fangen montags an und dann gibt es zwei Schichten. Die erste Schicht ist von 10 bis 16 Uhr und die zweite von 16 bis 22 Uhr. Und dann wird täglich gewechselt. Mal früh, mal spät. Das ist der Deal. Du kommst umsonst rein, kriegst eine Mahlzeit am Tag und den Rest hast du dann frei.

Wieviele Leute seid ihr im Normalbetrieb?

Arne: Lass mich überlegen? (lacht) Einer. Wir haben natürlich auch noch viele Leute, die uns ehrenamtlich helfen und zur Hand gehen. Wobei wir eigentlich zu zweit sind, weil der Enno H. ja auch dabei ist. Aber richtig angestellt bei der Wacken Foundation bin nur ich. Enno ist quasi ein Externer, der aber für uns die ganzen Fördersachen macht. Der ist quasi das Bindeglied zum Kuratorium. Das Kuratorium sind ja diejenigen, die über die Anträge beratschlagen.

Wir haben ein paar Schlagworte zu denen wir gerne wissen würden, was dir spontan dazu einfällt. Ok?

Arne: Ich versuch´s mal.

Rituale

Arne: Wir haben bei der Wacken Foundation das Ritual, dass wir uns am letzten Tag des Festivals, also am Samstag, alle nochmal im Infozelt treffen, zusammen ein Bier trinken und nochmal einen Dank an alle Helfer aussprechen.

Ernährung

Arne: Fast Food: Ungesund, sehr ungesund. Aber es bessert sich die letzten Jahre, weil du immer mehr Auswahl hast. Im Großen und Ganzen ist es aber eher das Deftige.

Nachhaltigkeit

Arne: Ich finde, das ist ein toller Begriff und sollte auch Ziel sein, was aber für ein Festival dieser Größenordnung sehr schwierig ist. Ich weiß, dass bei uns auch viele Leute daran arbeiten. Wir versuchen vieles zu verbessern und vieles zu machen, das nachhaltiger ist. Wir sind da auch auf einem guten Weg, aber es ist eben sehr schwierig. Bei so einem großen Festival entsteht nun mal Müll – das ist halt so.

Werte

Arne: Hat man gerade im Metalbereich sehr viel. Gerade das Familiäre ist ein ganz großer Begriff in der Metalszene. Der Zusammenhalt.

Ethik

Arne: Wird auch im Metal gelebt. Das sieht man gerade auch in den ganzen Hilfsorganisationen und Hilfsprojekten, die im Metalbereich viele machen. Da sind sehr viele ethische Sachen dabei.

Wacken

Arne: Zuhause. Ich wohne zwar auch direkt in Wacken, aber mit Zuhause meine ich das Festival selber. Ich kann die Leute verstehen, die sagen, dass ihnen das Festival zu groß und zu kommerziell ist. Aber ich bin damit einfach großgeworden. Vor dem, was Holger und Thomas geschaffen haben, kann man nur den Hut ziehen. Ich finde gut, was sie daraus gemacht haben. Ich brauche kein Riesenrad, aber wenn es da ist, ist es auch schön. Haben ist besser als Brauchen (lacht).

Schwarz

Arne: Mein Kleiderschrank. Der Großteil meines Kleiderschranks. Ich wollte mir zwar mal eine rote Wacken-Trainingsjacke kaufen, aber die hatten sie leider nicht mehr in meiner Größe.

Alter

Arne: Alter ist relativ. Man ist immer nur so alt, wie man sich fühlt. Ich bin jetzt 38, aber im Kopf bin ich wahrscheinlich noch zwischen 15 und 16 irgendwo. Wie sagen Joko und Klaas immer: Berufsjugendliche. Das finde ich einen ganz schönen Begriff. Da kann ich mich ein bisschen mit identifizieren.

Gemeinschaft / Zusammenhalt

Arne: Das beschreibt genau die Metalszene, ist sehr stark in der Metalszene.

Familie

Arne: Da kann ich nur wieder sagen: Metalszene. Die ist für mich Familie. Ich habe so viele Leute auf allen möglichen Festivals kennengelernt und, auch wenn das jetzt hochtrabend klingt, glaube ich schon, dass das eine Art Familie ist. Sie ersetzt natürlich nicht die Verwandtschaftsfamilie, aber das ist auch eine Familie. In meinem Freundeskreis sind sehr viele Leute aus der Metalszene und ich fühle mich schon zuhause bei denen.

Wie war das früher bei deinen Eltern? Haben die akzeptiert, dass du Metal hörst?

Arne: Ich habe das Glück gehabt, dass ich in einer sehr toleranten Familie aufgewachsen bin. Meine beiden großen Brüder haben schon Metal gehört und ich bin der Jüngste gewesen von Dreien. Ich habe noch eine Halbschwester, aber die hat nichts mit Metal zu tun. Die musste immer nur ertragen, dass ich Metal gehört habe. Und mein Vater hat auch selber Rock gehört. Der war ein großer Rolling Stones-Fan. Metal war jetzt nicht so unbedingt seins, aber Rock fand er gut. Meine Eltern waren schon sehr tolerant. Da hatte ich viel Glück.

Hat deiner Meinung nach der Ausfall vom W:O:A 2020 die Region hart getroffen?   

Arne: Ich glaube schon. Ich denke schon, dass wir ein großer Wirtschaftsfaktor in dieser Region sind. Wenn man unseren Ministerpräsidenten Daniel Günther letzten Freitag gehört hat, dann hat er ja noch einmal bestätigt, dass wir sehr wichtig sind. Er hat uns ja direkt nach dem Schleswig-Holstein Musik Festival genannt.  Ich denke, dass wir hier in der Region ein großer Faktor sind. Es wäre natürlich schön, wenn es wieder stattfinden würde. Ich lass mich mal überraschen. Ich bin da eher der Pessimist. Für mich wäre es schön, wenn man sich zumindest mit ein paar Leuten treffen und vielleicht mal wieder in einen Biergarten darf. oder mit Freunden draußen sitzen und grillen. Aber die nächsten Lockerungen sind ja angekündigt, so dass man sich zumindest wieder mit fünf Leuten treffen darf. Aber ich bin kein Politiker und ich muss mich da einfach fügen und einfach vertrauen können. Wie gesagt hätte meiner Meinung nach nur die Kommunikation etwas besser sein können.

Danke für das nette Gespräch

Den zweiten Teil des Interviews posten wir erst nach  Buchveröffentlichung.

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de