INTERVIEW: DARK TRANQUILLITY Sänger MIKAEL STANNE im Gespräch mit METALOGY Teil 3
Dies & DasInterviewsNewsWissenswertes 30. April 2018 Lydia Dr. Polwin-Plass
DARK TRANQUILLITY touren in 2018 mit ihrem aktuellen Album „Atoma“ um die Welt und machten am 7. April 2 Mal Zwischenstopp in Langen. Frontmann MIKAEL STANNE stand dort Lydia und Michael von Metalogy.de Rede und Antwort und erzählte über die Tour, die Göteborg-Szene, Festivals, die eigene Biermarke und vieles mehr. Lest hier den dritten und letzten Teil des dreiteiligen Interviews mit den persönlichen Metalogy-Standardfragen.
Wir hätten da ein paar persönliche Metalogy-Standardfragen, die wir dir gerne stellen möchten. Ist das in Ordnung?
Mikael: Ja, natürlich.
Welches ist dein Lieblingstier?
Mikael: Mit Tieren habe ich eigentlich nicht viel am Hut. Schlangen. Ja, ich mag Schlangen. Ich habe es sonst nicht so mit Tieren. Ich habe keine Hunde oder Katzen.
Dein Lieblingsfilm?
Mikael: Der Film, den ich am meisten gesehen habe und den ich im Hintergrund auch ohne Musik und Ton rein wegen der Bilder laufen lassen kann, ist „City Of Lost Children“ / „Les Cité des Enfants Perdus“ von Jean-Pierre Jeunet, einem französischen Regisseur. Der ist so phantasievoll und so speziell von den Bildern und den Gefühlen und den Wortkreationen her. Das ist mein Lieblingsfilm seit ich ihn das erste Mal gesehen habe und wird es wohl für immer bleiben.
Welche ist deine Lieblings-CD?
Mikael: Ich denke, das ist wahrscheinlich „Grace“ von Jeff Buckley. Das ist ein Album, von dem ich nie genug bekomme. Das kann ich hundert Mal hören und ich finde es immer noch phantastisch. Jede einzelne Sekunde davon.
Dein Lieblingsessen?
Mikael: Mexikanisch, Tacos – die kann ich jeden Tag essen.
Deine Hobbies, außer Musik?
Mikael: Videospiele – alle Arten. Rennspiele, Ballerspiele, alles mögliche. Ich spiele da echt viel.
Dein liebstes Reiseziel?
Mikael: Ich fahre immer an andere Orte. Ich fahre nie dorthin, wo ich das letzte Mal war, wenn ich in den Urlaub fahre. Ich möchte neue Dinge sehen. Ich bin nicht so einer, der sagt: „Oh, ich muss da wieder hin, weil es da so schön war.“ Ich bin eher neugierig. Wo ich am häufigsten hinreise ist aber Kopenhagen in Dänemark. Ich liebe es dort und es ist in der Nähe. Es ist superschön und es ist anders als Schweden. Du hast das Gefühl, als ob du weiter weg im Ausland wärst als du eigentlich bist. Auch wenn du nur vier Stunden dahin fährst.
Gibt es etwas, das du gar nicht beherrschst oder was du gar nicht kannst?
Mikael: Da gibt es einiges. Ich bin kein Handwerker, aber die meisten Sachen kriege ich noch hin. Wenn dann Elektronik und sowas. Ich wünschte, ich könnte das. Ich wünschte, ich würde das verstehen – ich wünsche, ich würde verstehen, wie Schaltkreise funktionieren. Das wäre sehr hilfreich. Ich habe das nie gelernt und ich fühle mich unwissend, wenn ich darüber reden soll. Ich würde mich freuen, wenn ich das beherrschen würde.
Deine größte Sorge oder Angst?
Mikael: Meine größte Angst ist, dass meiner Familie etwas passiert. Das ist, woran ich am meisten denke. Das macht mir wirklich Angst. Und ich bin richtig angsterfüllt, wenn ich unterwegs bin, weil ich dann keine Kontrolle habe. Das ist mein größtes Problem.
In Sorge bin ich auch um den Zustand der Welt. Darüber denke ich viel nach. Wie unfähig wir sind, rücksichtsvoll miteinander umzugehen. Dass wir dumme Idioten sind, wenn es um gerechte Verteilung zwischen Ländern und über Grenzen hinweg geht. Diese Engstirnigkeit, diese Ignoranz lenkt uns von dem ab, was wirklich wichtig ist. Und das ist ein netter Umgang untereinander. Wir sollten die Zeit, die wir auf diesem Planeten haben, gemeinsam genießen anstatt sich zu bekämpfen und ignorant und dumm zu sein. Ich hasse es, ansehen zu müssen, was gerade in der Welt passiert. Das bereitet mir wirklich Sorge.
Was verabscheut Ihr am meisten?
Mikael: Jegliche Art von böswilliger Ignoranz. Dazu zähle ich auch Religion. Wenn dein Denken nicht mehr erkennen kann, was real ist und was wirklich wichtig ist. Dass du dich für etwas entscheidest, nur weil es einfacher ist und du nicht mit der Realität behelligt werden möchtest. Das kann auch sowas wie irgendeine Art von Pseudowissenschaft sein. Wo du eher etwas glaubst als es wirklich zu wissen. Das kann ich echt nicht leiden. Ich treffe häufig auf solche Leute. Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, aber das ist nicht der Weg, wie die Welt funktioniert, es ist wie eine andere Version der Realität. Das ist wirklich etwas, das mich frustriert.
Dein größter Wunsch oder Traum für dich selbst?
Mikael: Für mich? Ich interessiere mich gar nicht genug für mich selbst, um Träume zu haben. „Live slow and die old.“
Dein größter Wunsch für die Welt?
Mikael: Mein größter Wunsch ist, dass wir Kontakt zu einer Zivilisation irgendwo im Weltraum haben und, dass sie uns sagen, dass sie uns schon immer beobachten und, dass sie uns sagen, dass was die Wahrheit ist und, dass alles woran wir glauben falsch ist- und vor die echten Tatsachen stellen, die wirklichen Fakten. Und dass es dann keine Argumente mehr dagegen gibt und keine Glaubenssysteme. Und wir wären alle Glaubensgemeinschaften innerhalb von einem Tag los. Das ist mein Wunsch.
Gibt es zum Abschluss noch etwas, das du unseren Metalogy.de-Lesern sagen möchtest?
Mikael: Ich bin einfach nur dankbar, dass wir das alles machen können. Die Fans kommen zu unseren Shows, kaufen unsere Alben, kaufen unsere T-Shirts und alles Mögliche. Und nach all den Jahren haben wir die coolsten und großartigsten Fans der Welt. Ich könnte nicht glücklicher sein. Es macht mich wirklich stolz und glücklich jedes Mal, wenn wir sie sehen dürfen. Ich könnte nicht glücklicher sein mit dem, wenn wir machen. Ich bin wirklich sehr dankbar dafür.
Hast Du abschließend etwas, was Du der Welt sagen möchtest?
Mikael: Ich möchte eigentlich niemandem etwas vorgeben. Seid vernünftig und gescheit, seid euch bewusst, dass es nicht immer nur um euch selbst geht. Seid offen für andere Gedanken und seid nett zu anderen. Dann wäre die Welt ein besserer Ort.
Wird Deine Familie Dich auf dieser Tour besuchen?
Mikael: Nicht auf dieser Tour. Manchmal, wenn wir einen oder zwei Tage Pause haben auf Tour, dann kommen sie für ein paar Tage nach. Aber diese Tour ist heftig und wir legen ziemliche Strecken zurück, so dass das keinen Sinn macht. Auch wegen der Schule. Ich werde noch früh genug zurückkommen.
Vielen Dank für das Interview.
Interview: Lydia Polwin-Plass und Michael Glaeser
Headerbild: Lydia Polwin-Plass
Lest hier auf METALOGY den ersten und zweiten Teil des dreiteiligen Interviews.
Hier Teil 1:
INTERVIEW: DARK TRANQUILLITY Sänger MIKAEL STANNE im Gespräch mit METALOGY Teil 1
Hier Teil 2:
INTERVIEW: DARK TRANQUILLITY Sänger MIKAEL STANNE im Gespräch mit METALOGY Teil 2
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Lydia Dr. Polwin-Plass
Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de