Doro Pesch, Strandkorb-Open-Air Mönchengladbach, Stadtsparkassenpark, 05.08.2021
NewsRückblicke 10. August 2021 Rueckblicke
Im letzten Jahr, ungefähr zu gleicher Zeit, gab sich die Metal Queen DORO bereits schon einmal in dieser Arena die Ehre. Damals noch als befremdliche Atmosphäre rüberkommend, hat man sich mittlerweile an solche reduzierten Events gewöhnt.
Im Prinzip ist es für den Fan ein bisschen wie eine Art Vip-Lounge. Getränke ohne großes Anstehen in der Kühlbox. Platz satt und bei Bedarf kann man sich auch mal lang machen. Natürlich ist es für die Band schon seltsam, Vollgas zu geben vor einem Publikum, das sich teilweise entspannt im Korb räkelt. Ich durfte diese Erfahrung mit meiner eigenen Band vor ein paar Jahren, natürlich in einem wesentlich kleineren Rahmen auch einmal machen.
Aber nun zum Doro-Auftritt: Pünktlich stieg die Düsseldorferin um 20 Uhr, ohne Vorband, mit „I Rule The Ruins“ voll ein. Die Band in der bekannten Besetzung, minus Basser Nic Douglas, der auch wie schon im letzten Jahr von Harrison Young, eigentlich zeitweiser Keyboarder, bestens vertreten wurde. Die Band agierte spielfreudig wie immer. Doro war, wie immer, bestens bei Stimme und hat in all den Jahren nichts eingebüßt. Als weiteren Song ebenfalls vom Erfolgsalbum, Triumph or Agony, der Kracher „Three Minutes warning“. Schon einmal ein Vorgeschmack auf das Live Album zu dem Top-Seller aus 1987, welches im September diesen Jahres erscheinen wird. Es folgten noch einige Klassier, bis man sich bereits nach 35 Minuten für das obligatorische Drumsolo zurückzog. Schon ungewöhnlich früh. Weiter ging es mit Doro/Warlock Gassenhauen, wie „Raise Your Fist In The Air“, „Revenge“, „Soldier of Metal“, bis schon nach einer knappen Stunde „All We Are“ eingeleitet wurde, der Song der normalerweise der letzte Song vor den Zugaben ist. Doro wird doch wohl nicht die Manieren mancher US-Combo übernehmen? Nein, dem war es dann doch nicht so. Die Unverwüstliche und ihre Mannen rockten noch weitere 40 Minuten, bis sie das Publikum restlos begeistert zurückließen. Last but not least macht es mir als Gitarrist immer eine wahre Freude den beiden Axemen Baas und Luca zuzuschauen. Mittlerweile auch schon über 10 Jahre dabei sind sie für mich die besten Dauer-Klampfer, die Doro bisher an ihrer Seite hatte. Sie spielen auch die alten Warlock- Songs, die uns Altrockern so am Herzen liegen, wie es sich gehört.
Fazit: Ein toller Abend. Endlich wieder mal Live Mucke. Tolle Atmosphäre in einer schönen Location. Die Doro Gigs mit über 2,5 h Länge gehören wohl endgültig der Vergangenheit an. Aber wir werden ja alle nicht jünger. Aber es gilt immer noch – es gibt einfach keinen schlechten oder halbherzigen Doro-Auftritt . Die Tickets für’s Strandkorb Open-Airs sind zwar gute 20% teurer, aber die Kosten müssen ja auch getragen werden. Wir hoffen, dass 2022 wieder normal gerockt werden darf. Falls nicht bin ich auch hier gerne wieder dabei!
Autor: Stephan Georg