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Doom over Vienna XII – Nachbericht Tag 1 Doom over Vienna XII – Nachbericht Tag 1
Am zweiten Novemberwochenende war das Mekka der Verdammnisjünger Anno 2017 im Wiener Viper Room zu finden. Das Doom over Vienna XII bot heftigste Beats und... Doom over Vienna XII – Nachbericht Tag 1

Am zweiten Novemberwochenende war das Mekka der Verdammnisjünger Anno 2017 im Wiener Viper Room zu finden. Das Doom over Vienna XII bot heftigste Beats und knallharte Riffs. Das war Tag 1: 

Die Lokalität befindet sich leicht versteckt, jedoch gut erkennbar an der Landstraßer Hauptstraße.
In einem kleinen und doch sehr geräumigen Kellergewölbe kann der Wiener Metalhead und Gäste aus aller Welt der Musik frönen. Mit den U-Bahnen, die übrigens die ganze Nacht durchfahren, sind die Räumlichkeiten gut und schnell erreichbar.

Der Veranstaltungsort zeichnete sich nicht nur durch eine gute Akustik und wohltuende Bandnähe, sondern auch durch ein sehr flottes und freundliches Bedienpersonal aus.
Ein Blick auf den ausgehängten Auftrittsplan zeigte auf, daß einige Startplätze neu besetzt werden mussten.
Zu ersetzende Bands waren die beiden amerikanischen Vertreter „Pilgrim“ und „Hour of 13“, sowie „Below“ aus Schweden und „Haunted“ aus Italien.
Dass dafür adäquater Ersatz gefunden wurde, bewies sich im Laufe des Festivals.

Tag 1

Einer dieser Einspringer waren „Negative Slug“ aus Kroatien, die den Reigen am freitäglichen Nachmittag eröffneten. Diese kombinierten ihren trägen Doom Metal mit einem Gekreische, das einer leidgeplagten Seele entsprungen zu sein schien.
Eine Besonderheit an dem Vortrag der Jungs vom Balkan war, daß der Sänger sich stets dem Publikum abgewandt zeigte. Somit suggerierten sie umso mehr eine gewisse Entrücktheit von dieser Welt.

Desolate_Pathway_Nov17_Vienna

Desolate Pathway_DOV 2017

Das Quartett „Messa“ aus Italien verband ihre krachenden, wummernden Töne mit zartem Frauengesang. Brennende Kerzen und Weihrauch verbreiteten zudem eine leicht okkulte Atmosphäre. Die Sängerin wußte mit ihrer hellen und klaren Stimme auch genreferne Gemüter zu überzeugen, wie sich eine Besucherin äußerte. Auch bei der restlichen inzwischen aufgewärmten Zuhörerschaft fanden sie hohen Zuspruch.

Messa

Sind die um einen Bassisten erweiterten Briten „Desolate Pathway“ auf ihren Studiowerken so richtig klasse, so sind sie auch live ein wahrer Genuss. Obwohl erst neu dazugestoßen, fügte sich der Fünfsaiter großartig ein. Gemeinsam feuerten die drei ein Epic Doom-Feuerwerk ab und rissen die Anhängerschar mit sich. Vor allem die Schlagzeugerin haute die Becken dermaßen, daß sie nicht lange standhielten und von einem Roadie neu arretiert werden mussten. Vorrangig spielten sie Lieder ihres zweiten großartigen Albums „Of Gods and Heroes“ – unter anderem „Medusas Lair“ und „Gods of the Deep“
Die Erwartungen an ihren Auftritt wurden vollends erfüllt und der erwies sich als einer der ersten richtigen Höhepunkte des Festivals.
Das sympathische Trio zeigte sich zudem während des ganzen Aufenthalts sehr gesprächsbereit. Dabei kam es zur Ankündigung, daß man sich auf ein drittes Werk freuen dürfe. Dieses soll den bisher eingeschlagenen Weg fortführen und somit an die beiden vorherigen Scheiben anknüpfen.

Desolate Pathway

Mit „Cardinals Folly“ spielte der zweite Ersatztrupp auf. Ebenfalls zu dritt präsentierten sie ihren Doom Metal mit einer anfangs leicht punkigen Ausrichtung und Siebziger Jahre Einschlag.
Zumeist wogte ihre Musik eine Spur langsamer und zäher als die der Bands zuvor. Erst im Mittel- bis Schlußpart wurden sie etwas fetziger in ihrem doch durchweg trägeren Sound. Eine erwähnenswerte Besonderheit ist noch, daß deren Schlagzeuger blind ist und diese zweifellose Beeinträchtigung dem Spiel keineswegs anzumerken ist.

Black Capricorn

Black Capricorn

Dann trabte mit gemächlichem Tempo der schwarze Steinbock durch die Reihen.

Die gemischte Combo „Black Capricorn“, mit Schlagzeugerin und Bassistin, verzichtete zunächst komplett auf Gesang. Vorerst rein instrumental brachten sie ihre Interpretation des Dooms unter das Volk. Bis einer der Gitarristen sein tiefes Organ einbrachte. Teilweise stimmte sogar der zweite Saitenzupfer in ähnlicher Stimmlage ein. Mit „Messa“ zusammen bewiesen sie, dass Italien nicht nur für seinen Power Metal bekannt sein sollte.

Mit „Hooded Priest“, bestehend aus Musikern aus Belgien und den Niederlanden, kamen alte Bekannte auf den Plan. Bereits 2012 standen sie, zwar an anderer Stelle, für das Doom over Vienna Festival parat.
Zu Beginn kam der leibhaftige Sensenmann auf die Bühne und entpuppte sich optrisch als „Weihnachtsmann“. Generös verteilte er Doomschmankerl an die erwartungsfrohe Menge.

„Arkham Witch“ beschlossen den Abend. Mit ihrem Heavy Doom kitzelten sie noch die letzten Reserven aus dem Publikum.
Einer der letzten Songs „Burn the Witch“ wurde sogar von einer Gastsängerin, der Frontfau von „Tyrant’s Kall“, dargeboten.
Zum Schluss als Zugabe befeuerten sie die noch hungrige Meute mit ihrem mitreißenden Klassiker „Viking Pirates of Doom“, bei dem spätestens keine Gliedmaßen mehr still standen. Gemeinsam mit „Desolate Pathway“ zeigten sie an diesem Abend, daß Britannien stets eine gute Adresse ist, wenn es um Heavy Metal geht.

Running Order

Running Order

Nachbericht: Daniel Oestreich

Lest dazu auch

Doom over Vienna XII – Nachbericht Tag 2

und

Doom over Vienna XII – Interview mit dem Veranstalter Jürgen von Sound Wall Entertainment

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