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Diese Stage-Make-Ups prägten die Geschichte des Metal Diese Stage-Make-Ups prägten die Geschichte des Metal
Dreht sich das Gespräch um Heavy Metal, kommen verschiedene Elemente zur Sprache. Die geballten Riff-Feuerwerke gepaart mit epischen Gesängen diverser Subkategorien sind ein wahrer... Diese Stage-Make-Ups prägten die Geschichte des Metal

Dreht sich das Gespräch um Heavy Metal, kommen verschiedene Elemente zur Sprache. Die geballten Riff-Feuerwerke gepaart mit epischen Gesängen diverser Subkategorien sind ein wahrer Ohrenschmaus – auf den Lautsprechern zuhause, dem Smartphone unterwegs aber auch live. In letzterem Fall wird der Hörgenuss oft auch durch optische Highlights erweitert. Heavy Metal ist auch Performance – und brachte diesbezüglich einige Trends hervor.

 Bereits in den 1970er Jahren hatten viele Rock- und Metal-Künstler die Idee, ihren Bühnenauftritt visueller zu gestalten. Genre-Legende Alice Cooper wollte die dramatische Unterlegung seiner Musik auch in vollem Ausmaß auf seine Konzerte transportieren. Laut einem seiner Bandkollegen erhielt er die Inspiration auf eine recht interessante Art und Weise. Bei einem Aufenthalt in New York stach ihm ein Clownposter ins Auge – der Rest ist sozusagen Geschichte. Ungefähr zur selben Zeit hatte auch eine damals noch aufstrebende Band namens KISS eine ähnliche Idee. “Wir wollten unsere eigene Identität schaffen und Make-Up schien uns der richtige Weg, noch einen Schritt weiterzugehen”, wurde Band-Legende Paul Stanley in diversen Medien zitiert. Ebenso wie die Aufmachung von Cooper hat auch die Gesichtsverschönerung der New Yorker einen fixen Platz in der Rock- und Metal-Historie.

In den 80er Jahren ging es etwas dezenter zu. Einen Kontrast dazu stellte die Band Mercyful Fate dar. Die auf den Farben Schwarz und Weiß basierte Bemalung wurde nun auch von jener Band adaptiert und lieferten aufgrund ihrer okkulten Ausrichtung einen neuen Blickwinkel. Die aufwendige Gesichtsbemalung ist auch in diesem Fall ein fixer, kontinuierlicher Bestandteil der Bühnenperformance – weswegen auch hier besondere Bemalung zum Einsatz kommt. Beauty-Expertin Doreen Keller, die ihr Fachwissen auf glamourlux.de kundtut, weiß dass jene Künstler schon damals auf spezielles Make-Up setzten. “Auf der Bühne kommt im Normalfall wasserfestes Make-Up zum Einsatz, da die Inhaltsstoffe Resistenz gegenüber Wasser und Schweiß bewirken. Im Gegensatz zu normalem Make up besitzt es einen höheren Wachsanteil, wodurch die Schminke länger hält und Wasser einfach abperlt”, so die Expertin.

Diesem Grundsatz folgten auch Bands wie Mötley Crüe, Poison oder Ratt, obwohl ihr Auftreten wesentlich dezenter gestaltet war. “Hair Metal” und “Glam Rock” kamen jedoch nicht nur mit Eyelinern, Lippenstift und Mascara aus. Auffällige und bunte Frisuren sind ebenso wie schlichte Bühnenschminke fester Bestandteil der Metal-Szene der 1980er Jahre.

In den 90er Jahren wurde es etwas düsterer. Genre-Vertreter wie die Black Metaller “Mayhem” oder Schock-Rocker “Marilyn Manson” versuchten mit ihren Versionen einen eigenen Weg einzuschlagen. Während die Norweger den sogenannten “Corpse-Paint” salonfähig machten, verfeinerte Manson seine Bühnenshow gar mit mehreren Variationen. Als Musen nennt er Alice Cooper und auch David Bowie und hinterlässt ebenso wie Pioniere der Black-Metal Szene einen bleibenden Eindruck in der Geschichte der Heavy-Metal-Bühnenshows.

Zu Beginn des 21. Jahrhundert wurden einige dieser Phänomene in Form eigener Interpretationen aufgegriffen. Auch wenn die wohl mittlerweile verunglimpfte “Emo”-Szene diesbezüglich lange Zeit ein Trendsetter war, sind auch Vertreter des Metal maßgebliche Vorreiter der Neuzeit. Bei der schwedischen Band “Ghost” besteht das Schock-Rock Element aus an Black-Metal orientiertem Make-Up und glamourösen Kostümen. Aber auch eine Inspiration durch “Glam Rock”-Zeit ist anhand von Bands wie “Motionless in White” oder “Black Veil Brides” vorhanden. Die Riffs sind zwar wesentlich härter – die Aufmachung lässt allerdings stark das Feeling der 80er wieder aufkeimen.

Bild von katyandgeorge auf Pixabay

Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de