

Deutschrock-Review: Maerzfeld – Zorn
Neue Scheiben, Film- und BuchtippsNews 22. Dezember 2019 Lydia Dr. Polwin-Plass

Man kann es so ausdrücken: Maerzfeld sind ein wenig schräg. Und das ist auch gut so. Ihre Musik ist eine Mischung aus Industrial Rock und Metal. Das neue Album „Zorn“ ist am 04.10.2019 via Südpol Music erschienen und wartet mit harten Rhythmen und tiefgründigen Texten auf.
Aus gesundem Zorn kann durchaus auch Kreativität entstehen. Das stellen Maerzfeld mit ihrem neuen Album ganz klar unter Beweis. Der Bandnamen ist auf ein Landstück der fränkischen Merowinger zurückzuführen. Das Landstück befand sich außerhalb der Stadtmauern, auf ihm wurde in Friedenszeiten das Vieh gehütet und im Krieg das Heer auf den Kampf vorbereitet. Ein brachliegendes Stück Länderei fungiert als Sinnbild des Lebens: Es liegt einzig und alleine in der Hand des Bestellenden, was er aus ihm macht. Anpacken und gestalten lautet die Devise, die hier auch gleich ein Appell sein sollte.
Diese Ansichten ihrer Vorfahren machten sich die fränkischen Rocker zu eigen, als sie sich im Studio zusammenfanden, um ihr nunmehr viertes Werk zu kreieren. es ist voller vorherrschender Industrial-Klänge und harter, bassgetriebener Riffs mit schonungsloser Rhythmik. MAERZFELD haben damit in puncto Sound einen Selbstfindungsprozess durchlebt, der jetzt abgeschlossen scheint. Noch konsequenter, direkter und mit ausdrucksstarken, tiefgründigen und selbstreflektierten Texten leisten MAERZFELD ihren wertvollen Beitrag zur deutschsprachigen Musik. „Zorn“ bewegt sich zwischen ergreifendem Rock und treibendem Industrial Metal, ohne in Wort und Klang auf deren genretypische Dystopien zurückzuschauen.
Sehr cool ist auch das Coverartwork, das ein glühendes Gehirn darstellt.
Fazit: Das nunmehr vierte Album von MAERZFELD mit dem klingenden Namen „ZORN“ bietet treibende Rock-Rhythmen und anspruchsvolle deutschsprachige Texte. Guter Deutschrock im Industrial-Outfit.
1. Zorn
2. Ohrblut
3. Die Sünde Lebt
4. Schwarzer Schnee
5. Reich
6. Bittersüß
7. Einer Wie Alle
8. Flammenhände
9. Menschling
10. Die Welt Reißt Auf
11. Zeig Mir Die Nacht
(Münchner Freiheit Cover)
Die Band
Heli Reißenweber – Gesang
Mike Sitzmann – Gitarre
Matthias Sitzmann – Gitarre
Korbinian Stocker – Bass
Michael Frischbier –
Schlagzeug
Hörprobe auf YouTube
www.maerzfeld.de