Das Leid der Tiere unter dem Deckmantel „Initiative Tierwohl“ – PETA deckt auf
Dies & DasNewsWissenswertes 4. Mai 2017 Lydia Dr. Polwin-Plass
Wie stellt man sich ein glückliches Schweineleben vor? So jedenfalls nicht! Grausame Aufnahmen aus Schweineställen zeigen die Verbrauchertäuschung hinter „Initiative Tierwohl“. PETA deckt auf.
Das Schwein gehört zu den intelligentesten Säugetieren – Sie sind sogar noch schlauer als Hunde und besitzen ein Ich-Bewusstsein. Zudem sind sie – man glaubt es kaum – voon Natur her sehr reinliche Tiere. Wie der Mensch teilen Sie ihre Umgebung in Funktionsbereiche zum Schlafen, Essen, Spielen und Erleichtern ein. Und das wichtigste: Sie fühlen Schmerzen, Angst und Trauer“.
Wenn man Schweine, wie es leider Alltag ist, in enge und karge Buchten mit harten Spaltenböden sperrt, schmerzen ihre Gelenke. Wenn weibliche Tiere einen Großteil ihres Lebens in Kastenständen verbringen müssen, die kaum größer sind als sie selbst oder die reinlichen Tiere auf ihren eigenen Exkrementen leben müssen und der beißende Ammoniakgeruch ständig in ihren Lungen brennt; wenn Ferkel den Müttern viel zu früh entrissen werden und sich die Tiere gegenseitig aus Frust, Langeweile und bei Rangkämpfen blutig beißen; wenn tote Tiere und Medikamentengaben an der Tagesordnung sind – können auch ein bisschen Stroh zur Beschäftigung, marginal mehr Platz oder offene Tränken ein derartig unglückliches Leben nicht ändern.
Doch genau das soll dem Verbraucher suggeriert werden um sein Gewissen rein zu waschen. Die Information, die auf immer mehr Fleischpackungen in Supermärkten und Discountern klebt, verspricht „den Wandel zu einer tiergerechteren Haltung“. Und dafür müssen laut Peta nicht einmal die oben genannten, minimalen Verbesserungen erfüllt sein. Denn so heißt es weiter: „Diese Information bedeutet nicht, dass die erworbenen Produkte bereits vollständig aus teilnehmenden Betrieben der Initiative stammen.“ Dazu PETA: „Transparenz sieht anders aus„.
Leider gibt es bisher kaum Verbesserungen zu den minimalen gesetzlichen Standards. Die Bilder zeigen Schweine auf harten und mit Kot verdreckten Spaltenböden, die sich mit einigen Artgenossen in den kargen Buchten drängen. Hustende Tiere im krankhaften Hundesitz, abgenagte Ringelschwänze, Hoden- und Nabelbrüche und zahlreiche andere Verletzungen, die offensichtlich nicht oder unzureichend behandelt wurden. Die Tiere verletzen sich in Rangkämpfen, die aufgrund der Enge und Langeweile zum Teil noch heftiger ausfallen, gegenseitig. Zahlreiche Bissverletzungen sind die Folge der belastenden Haltung. Sauen in engen Kastenständen sind auch bei der „Initiative Tierwohl“ Standard – eine unvorstellbare Qual für die intelligenten Tiere.
Was ist die „Initiative Tierwohl“?
Peta beschreibt die Initiative Tierwohl so: Die Initiative ist ein Zusammenschluss von Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel und möchte seit 2015 „mehr Tierwohl“ in Schweine- und Geflügelställe bringen. Pro verkauftem Kilogramm Schweine- oder Geflügelfleisch gehen vier Cent an die Initiative, die wiederum Tierhalter für die „Umsetzung von Tierwohlmaßnahmen honoriert“. Diese ist nicht mit der „Tierwohl-Initiative“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu verwechseln. Teilweise baut sie jedoch auf dieser auf. Hierbei handelt es sich um ein zweistufiges, staatliches Tierwohl-Label, das schon im Vorfeld für heftige Kritik durch zu lasche Kriterien und „verbindliche Freiwilligkeit“ sorgt. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) ist bekannt für seine Nähe zur Fleischlobby und bremst den Tierschutz in Deutschland seit seiner Amtseinführung, wo er nur kann. Ein Label mit „verbindlichen Freiwilligkeiten“ statt dringend benötigter Gesetze zeigt dies einmal mehr. Die Leidtragenden solcher Kampagnen sind immer die Tiere, die Tag für Tag in den Ställen leiden.
Solange Tiere vor dem Gesetz nicht als intelligente und empfindsame Lebewesen sondern weiterhin als Sache gelten und solange der Verbraucher, der auf Fleisch nicht ganz verzichten möchte, im Laden nicht bewusst wenigstens nach Fleisch aus nachweislich artgerechter Tierhaltung greift, wird sich das grauenvolle Dasein der Tiere in deutschen Fleischbetrieben nicht ändern.
Was der Verbraucher tun kann:
Weniger Fleisch essen, dafür nur Fleisch aus nachweislich artgerechter Tierhaltung. Unterschreiben Sie die Petition gegen die legalisierte Tierquälerei in Deutschland. Weiteres Bildmaterial finden Sie hier.
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