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Buchrezension „What does this button do?“ von Bruce Dickinson Buchrezension „What does this button do?“ von Bruce Dickinson
Weltbekannter Metal-Sänger, 747-Pilot, und eine ganze Menge anderer Dinge – Bruce Dickinson, von den Medien für seine markante Stimme gelegentlich „Air Raid Siren“ genannt,... Buchrezension „What does this button do?“ von Bruce Dickinson

Weltbekannter Metal-Sänger, 747-Pilot, und eine ganze Menge anderer Dinge – Bruce Dickinson, von den Medien für seine markante Stimme gelegentlich „Air Raid Siren“ genannt, hat sicherlich eine ganze Menge zu erzählen. Gut, dass er das jetzt mit seiner Autobiografie „What does this button do?“ auch tut.

Was hat Bruce Dickinson eigentlich noch nicht ausprobiert? Während wir zuhause im Bett liegen, Musik hören, uns in der örtlichen Kneipe einen kippen und einen halbwegs ertragreichen Job stemmen, hat dieser Mann zwischen Mikrofon und Cockpit noch eben seine 367-seitige Autobiografie rausgebracht, in der er sich vor allem auf Musik und Flugzeuge konzentriert.

Dickinsons Erzählung beginnt mit seiner frühen Kindheit in Worksop (Nottinghamshire, mitten in England) zwischen Modellflugzeugen und Schulbesuch und verläuft bis zum Ende hin in etwa chronologisch. Nach einigen Kapiteln über Schulzeit – wobei es bemerkenswert ist, wie hier das Muster „talentierter Schüler kommt nicht so wirklich mit den strengen, edlen Schul- und Gesellschaftsregeln klar“ durchschimmert – erzählt der Sänger ausführlich von seinem musikalischen Werdegang – von Träumereien über Bühnenperformance, ranzigen Wohnungen, ersten semiprofessionellen Bands und seinem Einstieg bei Iron Maiden, der Band, die raketenartig zu den ganz Großen aufstieg und bis heute monumental einflussreich, beliebt und bekannt ist.

Mit einer guten Portion Witz und Sarkasmus gibt er Einblicke in Gedanken über Träume und Chancen, wahnsinniges Glück und lustige und manchmal leicht peinliche Anekdoten. Einiges ist Rock’n’Roll-Klischee aus dem Bilderbuch – anderes eher eine unerwartete Begebenheit. Besonders eindrücklich und lesenswert schildert er ein Konzert in Sarajevo während der Belagerung der Stadt in den 90ern. Bruce Dickinson reflektiert über gute Ideen und schlechte, kollidierende Charaktere und im Rückblick fast absurd scheinende Egotrips. Was passierte alles auf dem Weg zu Iron Maidens Erfolg, und wieso brach die Band für einige Jahre auseinander? Zwischen Solokarriere und Wiedervereinigung nochmal Pilotenscheine – neben Musik nimmt die Fliegerei ziemlich viele interessante und unterhaltsame Seiten in Anspruch.

Nach einem verhältnismäßig kurzen Abschnitt über seine Krebserkrankung schließt der Sänger mit seiner ersten Flugstunde im 747-Simulator – die, wie wir wissen, einige Zeit später zu einer 747-Lizenz führte, mit der Bruce Dickinson Band und Crew im Zuge der „Book Of Souls“-Welttournee wortwörtlich über den ganzen Globus flog.

„What does this button do?“ beschränkt sich thematisch sehr auf Dickinsons Musik- und Fliegereikarriere, da, wie er am Ende sagt, das Buch zu lang geworden wäre, ginge es auch noch um Familienangelegenheiten und seine unzähligen anderen Projekte. Es liest sich – zumindest im englischen Original – relativ flüssig und unterhaltsam und wird wohl mit einem guten und vernünftigen Abiturniveau zu schaffen sein, vielleicht müsste man die einen oder anderen Vokabel nachschlagen. Dafür wird der Leser allerdings mit einer ganzen Reihe wissenswerter Dinge belohnt, die Maidenfans interessieren dürften.

Aber auch die grundlegende „Handlung“ kann diejenigen, die sich mit Maiden noch nicht ganz so eingängig beschäftigt haben, ansprechen. Der Gedanke hinter dem Titel, einfach mal auszuprobieren, zieht sich durch das ganze Werk und wer aufpasst, der sieht das „Button-Motiv“ öfter mal auftauchen, genauso wie Dickinsons Weisheit „Nothing in childhood is ever wasted“ (in etwa „Nichts aus/in der Kindheit ist jemals verschwendet“). Neben lesenswerten Anekdoten und Lebensläufen erfreut das Buch mit einer Auswahl an Fotos, einige davon von jungen Männern in den 80er Jahren mit ganz reizenden, hautengen Lederoptik-Leggins.

Fazit: Wer des Englischen mächtig ist und gerne schon recht klassische Musikergeschichten mit einem manchmal recht sarkastisch-trockenem Humor liest, wird bestimmt Gefallen an „What does this button do?“ finden. Das Buch liest sich gut, ist kurzweilig und ein Reinschauen wert.

Rezension: Clara C. Wanning

Ersterscheinungsdatum 19.10.17 in UK, dort erschienen bei Harper Collins UK, bezieht sich auf das englische Original.

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