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WINTERSUN – THE FOREST SEASONS WINTERSUN – THE FOREST SEASONS
Bei den Vier Jahreszeiten denkt der Normalbürger meist an Vivaldi oder Pizza. Bei Metalheads werden sich zukünftig die Epic-Metaller von WINTERSUN dazugesellen. Auf ihrem... WINTERSUN – THE FOREST SEASONS

Bei den Vier Jahreszeiten denkt der Normalbürger meist an Vivaldi oder Pizza. Bei Metalheads werden sich zukünftig die Epic-Metaller von WINTERSUN dazugesellen. Auf ihrem neuen Werk „The Forest Seasons“ werden in vier opulenten Songs zwischen verträumter Mystik und unheilvoller Dunkelheit die unterschiedlichen Atmosphären der Jahreszeiten auf epischste Weise in musikalische Entdeckungsreisen umgesetzt. WINTERSUN in Höchstform.

Nach fünfjähriger Findungsphase sind WINTERSUN mit einer Epic Metal-Version der vier Jahreszeiten in Form ihrer neuen Scheibe (der dritten der Bandgeschichte) „The Forest Seasons“ zurück. In der Zwischenzeit waren WINTERSUN neben der Erschaffung ihres neuen Machwerks aber auch sonst recht umtriebig. In einer Crowdfunding-Kampagne wurde Geld für den Bau eines WINTERSUN-Hauptquartier gesammelt. Als Belohnung gab es für die Unterstützer das „Forest Package“, welches neben dem neuen Album „The Forest Seasons“, dessen separate Tonspuren und ein digitales 5k-Booklet, sowie auch Remixe von WINTERSUNs vorherigen Alben beinhaltet. Und als ob das noch nicht reichen würde, wurde noch ein Livealbum vom 2013er Tuska Open Air hinzugefügt. Der Erlös der Kampagne belief sich schließlich bei mehreren hunderttausend Euro.

Wichtigstes Ereignis bleibt aber die Schaffung der vier Jahreszeiten in epischer Metallurgie. Auf „The Forest Seasons“ widmen WINTERSUN jeder Jahreszeit einen Song von stattlicher Länge zwischen 12 und 15 Minuten. In 54 Minuten wird der Metalhead auf eine musikalische Reise in den jahreszeitlichen Wandel eines mystischen Wald entführt.

Wintersun - The Forest Seasons - Artwork

Wintersun – The Forest Seasons – Artwork

Diese startet mit „Awaken from The Dark Slumber (Spring)“ natürlich mit dem Frühling und einer Atmosphäre des Aufbruchs. Mit mystischen Klängen und Geräuschen des Waldes wird der Hörer zunächst in die verzauberte Welt eingesogen. Musikalisch höchstanspruchsvoll und gleichzeitig kraftvoll vorantreibend wird das Erwachen des Waldes zelebriert. Spätestens wenn nach 12:40 Minuten die Chöre und Orchester einsetzen, gerät der Opener zum Kunstwerk. WINTERSUN zeigen nicht nur alte Qualitäten sondern übertreffen sich.

Der Sommer wird in „The Forest That Weeps (Summer)“ eher ruhiger, fast rockig dargestellt. Der Klargesang und der Chor im Refrain kommen besonders episch daher. Ab Minute 6 gibt es dann einen fast mittelalterlich anmutenden Teil, dessen Melodieführung in den folgenden Teil mit kraftvollen Gitarren übernommen wird. Um Minute 9 kehrt dann wieder der mächtige Chor zurück, für den sich WINTERSUN u.a. Mitglieder von ENSIFERUM, TURISAS, MOONSORROW und TÝR ins Studio geholt haben. Danach kehrt der Song gekonnt zum Ausgangthema zurück, mit dem er ausklingt.

Der Herbst fällt mit „Eternal Darkness“ erwartungsgemäß deutlich düsterer aus. Die düstere Klangwelt zum Anfang wird durch krachende Blastbeats durchbrochen und der Black Metal-Gesang wird von düstersten Orchesterklängen  zusätzlich schwarz eingefärbt. Die ewige Dunkelheit des Songtitels wird perfekt musikalisch dargestellt. Ab Minute 5 wird es zudem per treibenden Doublebasses deutlich flotter, aber nicht viel heller. Das ändert sich erst in Minute 6. Die Gitarren klingen freundlicher und fröhlicher. Dieser positivere Grundton endet ab Minute 11 mit einem regelrechten Herbststurm, der alles gnadenlos in die Dunkelheit zieht.

Das winterliche „Loneliness (Winter)“ zeigt sich in einem fröhlich melancholischen Gewand. Besonders wird der Song von dem Wechsel aus Klargesang und Black Metal-Growls von Jari Mäenpää getragen. Unterstützt wird diese Stimmung von tiefgestimmten Gitarren und schwebenden Orchesterklängen. Der Song ist glitzernd schön, wie eine Winterlandschaft und dennoch frostig kalt. Und nach den letzten Klängen verbleibt der Wind.

Insgesamt ist „The Forest Seasons“ von den Melodieführungen, der Instrumentierung und vom Songwriting her schlichtweg sensationell. Die Songs sind zwar in Abschnitte aufgeteilt, glänzen aber dennoch konzeptionell und vom Grundton her als Einheit. Auch der unterschiedlich akzentuierte und variierte Gesang von Jari Mäenpää unterstreicht gekonnt den Wandel der vier Jahreszeiten. Wer Metal im Herzen hat, wird nach den 54 Minuten aufwachen und sich wünschen, dass die Reise weitergeht (ähnlich  wie nach dem dritten Teil von „Der Herr der Ringe“). WINTERSUN mit Mastermind Jari Mäenpää haben mit „The Forest Seasons“ ein wahres Kunstwerk erschaffen.

Anspieltipp: Komplettes Album als Gesamtkunstwerk

Review: Michael Glaeser

Hörprobe auf YouTube von “ Awaken From The Dark Slumber (Spring)“:

Tracks

  1. Awaken From The Dark Slumber (Spring) 14:41
  2. The Forest That Weeps (Summer) 12:18
  3. Eternal Darkness (Autumn) 14:08
  4. Loneliness (Winter) 12:54

Line up:

Jari Mäenpää | Gesang (Studio-Gitarre & Programmierung), Kai Hahto | Schlagzeug, Jukka Koskinen | Bass, Teemu Mäntysaari | Gitarre, Asim Searah | Gitarre

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