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Wem nützt Lob? – Studie zum Motivationseffekt von Anerkennung Wem nützt Lob? – Studie zum Motivationseffekt von Anerkennung
Konstanzer Wirtschaftswissenschaftler veröffentlichte eine Studie mit interessanten Ergebnissen. Verbale Anerkennung von Leistung funktioniert. Allerdings funktioniert sie anders als erwartet. Von der Anerkennung motiviert werden... Wem nützt Lob? – Studie zum Motivationseffekt von Anerkennung

Konstanzer Wirtschaftswissenschaftler veröffentlichte eine Studie mit interessanten Ergebnissen. Verbale Anerkennung von Leistung funktioniert. Allerdings funktioniert sie anders als erwartet. Von der Anerkennung motiviert werden nicht diejenigen, denen das Lob ausgesprochen wird, sondern vor allem jene deren Leistung nicht hervorgehoben wird.

Gemeinsam mit Nicky Hoogveld vom Niederländischen „Ministry of Economic Affairs“ hat Prof. Nick Zubanov, Ph.D., Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Konstanz, 2012 ein Experiment gestartet, dessen Ergebnisse jetzt im Journal of Behavioral and Experimental Economics veröffentlicht wurden: „The power of (no) recognition: Experimental evidence from the university classroom“.

Die Wissenschaftler untersuchten in diesem Experiment über 300 niederländische Studienanfänger aus 15 ausgewählten Tutorien der Mikroökonomie. Die 30 Prozent der Studierenden mit den besten Leistungen wurden in einem Teil der Tutorien für ihr Abschneiden in den Klausuren unerwartet und in Anwesenheit ihrer Kommilitonen gelobt. Verglichen mit den Studierenden in den Kontrollgruppen, in denen keine solche Anerkennung ausgesprochen wurde, zeigte sich bei den leistungsstarken Studierenden keine Verbesserung ihrer darauffolgenden Klausurergebnisse. Doch gerade bei den Studierenden, die unterhalb der besten 30 Prozent ihrer Gruppe lagen, war eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen.

Nick Zubanov sieht diese Erkenntnisse durch die Konformitätstheorie gestützt: „Menschliches Verhalten wird durch das jeweilige Verständnis der Norm beeinflusst. Das trifft auch auf die Arbeits- und Universitätswelt zu. Die Leistung der Studierenden wird nicht nur durch den persönlichen Nutzen beeinflusst, wie dem Bestehen einer Prüfung, sondern auch durch die für diese Leistung vermutete Norm gesteuert.“ Die verbale Anerkennung von Leistung dient dabei als Instrument, durch das eine Norm kommuniziert wird. Wenn einzelne Teilnehmer unerwartet gelobt werden, führt das zu Änderungen im Verständnis der Norm. Und zu einer Anpassung des eigenen Verhaltens. Diejenigen, deren Leistung hervorgehoben wird, merken, dass sie die Norm erfüllen. Die Teilnehmer hingegen, die nicht durch die Anerkennung hervorgehoben werden, werden motiviert, ihre Leistung anzupassen und sich deshalb noch mehr anzustrengen. Wenngleich es auch andere, sogar noch stärkere Gründe für eine Leistungssteigerung gibt, macht die reine Tatsache, dass der Zusammenhang von Lob und Leistung nachgewiesen werden kann, die Studie von Nick Zubanov und Nicky Hoogveld auf jeden Fall bemerkenswert. Ein einfaches „gut gemacht“ führt also nicht nur dazu, dass sich einzelne besser fühlen, sondern auch dazu, dass andere sich mehr anstrengen.

Studie zum Motivationseffekt von Anerkennung, Originalpublikation: Hoogveld, N. Zubanov, The power of (no) recognition: Experimental evidence from the university classroom, Journal of Behavioral and Experimental Economics (2016)
Die gesamte Studie könnt ihr unter http://dx.doi.org/10.1016/j.socec.2016.11.001 lesen.

Quelle: Pressemitteilung Universität Konstanz, Julia Wandt,

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Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de