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Warum immer mehr Metalfans vegan leben Warum immer mehr Metalfans vegan leben
Wer denkt Metal stünde eng in Verbindung mit Härte, hat Recht was die Musik selbst betrifft. Nicht aber in Bezug auf die Menschen die... Warum immer mehr Metalfans vegan leben

Wer denkt Metal stünde eng in Verbindung mit Härte, hat Recht was die Musik selbst betrifft. Nicht aber in Bezug auf die Menschen die diese Musik hören. Die meisten Metalfans die ich in meinem doch schon ziemlich langen Leben kennen gelernt habe, sind sanftmütig, herzlich, hilfsbereit und denken sozial. Die meisten machen sich auch Gedanken über das Wohl der Schwächeren, die auf unserer Welt leider immer noch sehr wenig und in manchen Ländern auch gar keine Rechte haben. Die Tiere.

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Foto: Lydia Polwin-Plass

Auf unserem Globus findet zur Zeit ein allgemeines Umdenken in Bezug auf Tierschutz und Fleischindustrie statt. Und damit natürlich auch in Bezug auf unsere Ernährung . Viele werden sagen: Na endlich, hat ohnehin viel zu lange gedauert! Doch lieber spät als nie.

Durch die sozialen Medien, das Fernsehen und andere Informationsmöglichkeiten ist der Konsument über die Machenschaften der Fleischindustrie bestens informiert. Dabei ans Tageslicht gekommene Missstände in der Tierhaltung haben dazu geführt, dass sich immer mehr Menschen dazu entscheiden kein Fleisch mehr zu essen oder sogar völlig auf tierische Produkte zu verzichten. Auch immer mehr Metalfans versuchen vegan oder vegetarisch leben. Zumindest solange Tiere so gehalten und geschlachtet werden, wie es zur Zeit leider noch üblich ist. Viele Menschen, die heute vollkommen auf Fleisch verzichten, würden durchaus auch wieder Fleisch essen, wenn sich die Gesetze zu Gunsten der Tiere ändern würden und Fleisch in 51hTmPMl27Lartgerechter Tierhaltung hergestellt würde. Die meisten sind sogar bereit etwas mehr für Steak und Co zu bezahlen. Doch etwas mehr heißt nicht derzeitiger Preis für Fleisch aus Massentierhaltung zur Potenz, wie es zur Zeit leider oft der Fall ist. Für Biofleisch muss man schon mal das 10-20fache berappen. Das doppelte von den derzeitigen Preisen würden viele Menschen für qualitativ hochwertiges Fleisch durchaus bezahlen wenn es den Tieren zu Lebzeiten gut ginge. Würde man die Gesetze ändern und damit alle Tierhalter und Fleischhersteller zwingen gewisse tierfreundliche Regeln in der Tierhaltung einzuhalten, müsste das Fleisch auch nicht so teuer sein wie heute Fleisch aus artgerechter Haltung leider größtenteils ist. Denn dann würden alle Betriebe umgestellt und ganz neue Standards geschaffen werden. Das würde zwar zu leichten Preiserhöhungen führen aber 51QDvi3GRLLnicht in dem Ausmaß wie das Fleisch der heutigen kleinen Biobauernbetriebe. Niki Campo, Geschäftsführer der A.C.Galvanik GmbH & Co.Kg in Frankfurt am Main ist „eingefleischter“ Metalfan und seit ungefähr einem halben Jahr vegan. Ich habe ihn gefragt warum er sich zu dieser Nahrungsumstellung entschlossen hätte. Dazu Niki Campo: „Erstens will ich die Tierhaltung so wie sie heute ist, nicht unterstützen. Es kann etwas nicht stimmen, wenn man heutzutage ein Kilo Fleisch für 1,99 € kaufen kann. Die Tiere haben viel zu wenig Platz im Stall, oft keinen Auslauf im Freien, sie erfahren ihr Leben lang keine Liebe oder Freude. Teilweise verletzen sie sich gegenseitig weil sie Körper an Körper in ihren Ställen stehen müssen. Oft nicht einmal mit richtigem Boden unter den Füßen oder Hufen. Meistens stehen sie, um den Reinigungskräften Arbeit zu ersparen, nur auf Gitterstäben. Und das ein ganzes Leben lang. Das ist  für die Tiere eine Qual aber auch oft für die Menschen die in der Branche arbeiten. Der zweite Grund warum ich meine Nahrung umgestellt habe, ist mein eigener Körper. Seit ich vegan esse, fühle ich mich viel besser und stärker. Abgesehen davon habe ich in sechs Wochen zehn Kilo abgenommen. Seither bleibe ich konstant auf diesem Gewicht, meinem 61-yokeDHcLIdealgewicht. Und auch das Kochen macht mir mehr Spaß denn je. Allerdings bin ich auf keinen Fall militanter Veganer und durchaus bereit auch mal zwischendurch ein Stück Fleisch oder Fisch von glücklichen Tieren zu essen, auch wenn es eine Ausnahme bleibt. “ 

Die Umstellung auf vegane Kost ist nicht ganz einfach, denn viele der herkömmlichen Gerichte werden mit Milchprodukten oder Eiern zubereitet. Selbst wenn man das Fleisch durch Tofu oder Soja ersetzt, benötigt man immer noch tierische Produkte. Vegetarisch kochen ist da schon etwas einfacher. Jeder von uns kocht ab und zu fleischfrei. Manche öfter manche seltener. Um aber vegan zu kochen muss man den Einkaufsplan komplett umstellen. Man benötigt eigene Rezepte und Ersatzprosukte für Milchprodukte und Eier. Es empfiehlt sich vegane Kochbücher zu Rate zu ziehen.

Vegane Kochbücher gibt es viele. Auch speziell auf Rock und Metalfans zugeschnittene Bücher. Wer also Lust bekommen hat auch einmal vegan zu kochen, hier einige Buchtipps:

Das Rock ’n‘ Roll Veganer-Kochbuch Gebundene Ausgabe – 15. November 2012 von Jérôme Eckmeier (Autor)

 51a1AqB1TrLDas Ox-Kochbuch, Bd.2, Moderne vegetarische Küche für Punkrocker und andere Menschen Taschenbuch – 1. Januar 2013 von Uschi Herzer (Herausgeber), Joachim Hiller (Herausgeber), Ole Kaleschke (Illustrator)

Dr. Lydia Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de