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Review: DRAUPNIR – TARUJA Review: DRAUPNIR – TARUJA
Mit munterem Folk Rock/Metal und ihrem Debüt-Album "Taruja" wollen sich die Münsteraner DRAUPNIR in die Herzen der Metalheads spielen. Harte Riffs gemischt mit sanften... Review: DRAUPNIR – TARUJA

Mit munterem Folk Rock/Metal und ihrem Debüt-Album „Taruja“ wollen sich die Münsteraner DRAUPNIR in die Herzen der Metalheads spielen. Harte Riffs gemischt mit sanften Blockflötenklängen und einem dreistimmigen Gesangsspektrum von rockigen Shouts, dunklen Growls und heller Klassik-Frauenstimme ergeben ein bunte Variation aller Facetten der Folk Rock/Metals. Das macht vor allem eines – nämlich Spaß.

Draupnir ist in der nordischen Mythologie der Zauberring Odins, von dem in jeder neunten Nacht acht gleich schwere Ringe abtropfen. DRAUPNIR ist in der metallischen Neuzeit ein Münsteraner Folk Metal Sextett, dass mit „Taruja“ seinen ersten Silberling hat „abtropfen“ lassen. Das hat dann nichts mit göttlichen Zauberringen zu tun, sondern einfach mit einer tollen Mischung aus folkigen Metalattacken verdunkelt mit tiefen Growls, rockigen Folk-Riffs im Zusammenspiel mit rockigen Shouts und feinmelodiösem Blockflötenspiel, untermalt mit Klassik-orientierter Sopranstimme. Dabei nutzen DRAUPNIR die ganze Bandbreite der Stimmungen, die sich aus diesen unterschiedlichen Spielweisen bieten, gekonnt aus. Die Melodien werden zumeist vom Blockflötenspiel getragen. Je intensiver dieses eingesetzt ist, umso stärker werden die Songs.

„Irrlicht“ und „Blutmond“ fallen in Melodie und von den Arrangements recht einfach aus. Dafür wird in Spielart und Tempo variiert, was teilweise aber etwas erzwungen klingt. Dafür rockt „Blutmond“ ordentlich. Das mag musikalisch nicht aller höchsten Ansprüchen genügen, beinhaltet aber einen ordentlichen Spaßfaktor. „Die Jagd“ basiert auf einer Art Die-Schöne-und-das-Biest-Schema und ist  deutlich interessanter. „Die Nibelungen“ ist als epischer Song mit einer satten Länge von über 13 Minuten angelegt. Das Keyboard-Spiel als Pseudo-Blasinstrument kommt anfangs leider eher schwach daher und wirkt im Verlauf des Songs etwas als Fremdkörper. Auch wenn der Song sich ansonsten durchweg gut präsentiert, fehlen ihm für ein episches Werk ein bisschen der Tiefgang und die Durchschlagskraft.

Womit wir nun zum zweiten und deutlichen stärkeren Teil von „Taruja“ kommen. Mit dem rockigen „Lebenslust“ beginnt der Teil der Scheibe, der sich bezüglich der Songstrukturen und der Arrangements deutlich schlüssiger gewandet.

Mit „Winterlied“ folgt der stärkste Song auf „Taruja“. Ein starker Gitarrenpart, gefühlvolle Sopranstimme unterstützt durch tiefe Rockgrowls und eine schöne Melodieführung sind hier die Bestandteile des Erfolgsrezepts.

Der „Ruf zum Turnier“ und  „Für Ruhm und Ehre“ rocken dann wieder ordentlich und wirken deutlich reifer als die Rock-Nummern am Anfang der Debüt-Scheibe. Textlich bewegt sich „Taruja“ deutschsprachig in der genretypischen Thematik. Das sollte es DRAUPNIR durchaus einfacher machen, sich bei den Liebhabern des gepflegten Folk- und Mittelalterrock/Metals schnell eine Fangemeinde zu erspielen, auch wenn statt zu Drehlaier und Dudelsack zur Blockflöte abgerockt wird.

Insgesamt zeigt „Taruja“ deutlich die Entwicklung und das Zusammenfinden von DRAUPNIR. Was bei den ersten Songs noch etwas unrund und unausgegoren klingt, präsentiert sich in den neueren Songs ausgereifter und tiefgängiger. Spaß machen aber irgendwie alle Songs, auch wenn ihnen eine fettere Produktion gut getan hätte. Und dank der Eingängigkeit bleibt spätestens beim dritten Umlauf so einiges im Ohr und im Hinterkopf hängen. So fällt „Taruja“ schließlich als solides Debüt-Album aus, das mehr Gutes von DRAUPNIR erwarten lässt – besonders live.

Anspieltipp: Winterlied, Ruf zum Turnier

Review: Michael Glaeser (Metalogy Michael)

Hörprobe auf Youtube von „Lebenslust“:

Tracks

  1. Irrlicht 4:59
    2. Die Jagd 4:29
    3. Blutmond                           4:32
    4. Die Nibelungen                  13:04
    5. Lebenslust                         4:07
    6. Winterlied                         4:55
    7. Ruf zum Turnier                4:55
    8. Für Rum und Ehre             5:22

Line up: Daniel – Gesang / Gitarre, Katharina – Blockflöten / Gesang, Felix – Gitarre, Marcel – Bass, Hannes – Keyboard, Fabian – Schlagzeug

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