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Suns of Thyme – das zweite Album „Cascades“ – mehr als nur ein Meisterwerk Suns of Thyme – das zweite Album „Cascades“ – mehr als nur ein Meisterwerk
Mit ihrem zweiten Album "Cascades" haben sich die Berliner Suns of Thyme mehr als selbst übertroffen. Cascades oszilliert in einem ganz eigenen Universum. Das... Suns of Thyme – das zweite Album „Cascades“ – mehr als nur ein Meisterwerk

Mit ihrem zweiten Album „Cascades“ haben sich die Berliner Suns of Thyme mehr als selbst übertroffen. Cascades oszilliert in einem ganz eigenen Universum. Das Album grooved auf der einen Seite, auf der anderen ist es sphärisch und stimmungsvoll. Sogar Industrial und Folk Rock Einflüsse lassen sich erkennen. Und auch mit psychedelischen Passagen wird nicht gespart. Man hört Einflüsse der ganz großen Meister des Genres heraus – von in alle Ewigkeit unsterblichen Rockgrößen wie Pink Floyd, U2 oder Depeche Mode.

SUNS OF THYME -Cascades

SUNS OF THYME -Cascades

Der Stil von Cascades ist eigen, Suns of Thyme vermeiden Fettnäpfchen,. Sie mischen subtil ihre Einflüsse. Am Ende steht ein Album, das fasziniert, weil seine zahlreichen Schichten sanft und perfekt ineinanderfließen. Immer wieder treffen Echos von kühlem Postpunk auf Shoegaze, Psychedelia, Krautrock und arabeske Elemente.

Die Grooves, der Bass, das Schlagzeug, die Percussion erden Cascades, während die flächigen Gitarren, die Effekte, die spacigen Synthesizer und Tobias Feltes’ außerweltlicher, melancholischer Gesang dem Album eine raumgreifende Schwerelosigkeit verleihen.

Suns of Thyme entschieden sich die Fäden komplett selbst in der Hand zu halten. Vom Schreiben, über das Aufnehmen und Mischen, bis hin zum Artwork, das Schlagzeuger Jascha Kreft entwarf. Immerhin ist Frontmann Tobias Feltes ausgebildeter Toningenieur. Und auch Keyboarder und Percussionist Tammo Dehn hatte seine Projekte (Odd Couple/Medusas Eco) über Jahre selbst produziert. Gemeinsam brachten sie genug Fähigkeiten mit, um Cascades perfekt zu inszenieren.

Schon das ausgereifte Debüt Fortune, Shelter, Love And Cure (2013) hatte Feltes in Kleinstarbeit zusammengefügt. In den 14 Episoden von Cascades weitete er mit seiner Band den Sound noch um einiges aus. Für den letzten Schliff konnten Suns of Thyme dann noch Brian Lucey vom Magic Garden Mastering aus L.A. von The Black Keys, Arctic Monkeys gewinnen. Entstanden ist Cascades in Ostfriesland in einer Scheune, das nächste Haus weit entfernt. Eben ganz ohne Einfluss von außen.

Hier eine Hörprobe auf YouTube

Alle Bandmitglieder hatten schon vor Suns of Thyme Erfahrung gesammelt, hatten Platten mit anderen Bands aufgenommen. Aber die meisten lösten sich auf, bevor es wirklich ernst wurde. Ein zweites Album gehen die Mittzwanziger erstmals mit Suns of Thyme an, eine Band aus Berlin ganz ohne Berliner. „Wir mussten uns alle erstmal selber zurechtfinden“, sagt Gitarrist Tim Hoppe. „Wir waren alle noch nicht so lange in der Stadt, als sich die Band gründete und wir das erste Album aufnahmen.“

Tammo Dehn war damals zwar schon Kollaborateur, aber noch nicht festes Mitglied in der Band, die sich schon immer selbst hart auf die Probe gestellt hat. Es ist nicht einfach wenn eine Band aus stolzen fünf fähigen Songschreibern besteht. Da ist kein Platz für halbgare Ideen. „Referenzen sind okay, aber wir wollen kein Remake machen“, sagt Bassist Jens Rosenkranz. „Wir haben schon etliche Bandnamen gehört, an die wir Leute erinnern – von den 60ern bis in die 90er.“ Das sei gestattet. Aber wie Rosenkranz betont, sind Suns of Thyme keine Kopie, kein Aufguss. Trotzdem reichen sich auf Cascades verschiedenste Einflüsse die Hand. Doch die Songs sind immer das Ergebnis von fünf starken Individuen, die alle ihren Anteil haben. Und die auf diese Weise keine identitätslosen Hommagen an The Cure oder Hawkwind produzieren, aber vielleicht eine Art einzigartigen Zwitter aus beidem bilden wollen. „Wir merken immer wieder, wenn wir einen Weg lang genug gegangen sind“, so Rosenkranz, „wir müssen damit dann brechen. Und wir haben ein großes Problem damit, wenn wir glauben, dass wir es uns gerade zu einfach machen.“

Einfach macht es sich Cascades nicht. Den typischen Postpunk-Beat braucht man gar nicht erst zu suchen – dafür gibt es ständig anderes zu entdecken. Das sich langsam entfaltende und mit sachter Elektronik spielende Do Or Die ganz zu Anfang etwa. Oder das düster- pulsierende Goth-Stück Intuition Unbound. Überraschenderweise ist nicht nur der Titel, sondern auch der Refrain von Ich träum von dir auf Deutsch, außerdem gibt es hier ein percussives, tribalistisches Zwischenspiel. Schweben gibt sich derweil krautig und ausladend, badet in warmem Psychedelic, während Aphelion zum teils atonalen Freakout mit schwerem Rock-Break wird.

Für Freunde von Rock und Heavy Metal und Fans von: Tame Impala, Interpol, Beastmilk, Hexvessel, Pink Floyd, The Unknown Mortal Orchestra, Electric Eye, Hawkwind, Vishnu, Savages, Warpaint, Tamaryn, Bellavista, Spindrift, Calla, Chapel Club, Merchandise, Flaming Lips, The Ponys, Grave Pleasures, The Duke Spirit, The Cure, Pauw, Temples, Silverbullit, Naam, The Psychedelic Furs, Southern Death Cult, Snowden, Okta Logue, Depeche Mode, U2

Und nicht zu vergessen, auch die Texte sind hochwertig, philosophisch und allesamt sehr ansprechend.

Suns of Thyme – Cascades. erschienen bei Napalm Records,  am 27. May 2016.

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Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de