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Review: Heyoka’s Mirror – Loss Of Contact With Reality Review: Heyoka’s Mirror – Loss Of Contact With Reality
Ein junges Trio aus Kanada bringt frischen Wind über das stille Meer des Progressive Metal. Schon auf ihrem Debutalbum bringt die Progband eine ganz eigene... Review: Heyoka’s Mirror – Loss Of Contact With Reality

Ein junges Trio aus Kanada bringt frischen Wind über das stille Meer des Progressive Metal. Schon auf ihrem Debutalbum bringt die Progband eine ganz eigene Note mit ein und sollte auf offene Ohren stoßen!

Zunächst einmal sei gesagt: das dunkle und zugleich doch bunte Coverbild des Albums – ein Sarg im Wasser vor einem wolkenumwobenen Himmelstor – sieht hübsch aus und passt irgendwie zur Musik. Doch nun zur besagten Musik:

Irgendwo in der Ferne schwebt eine dunkle E-Gitarre, zack, bricht der Rest des ersten Liedes „Face of Void“ herein und Sänger Andrew Balboa beginnt mit einem gerolltem R, das halb Spanien blass vor Neid werden lassen müsste. Die Töne sind lang, der Rhythmus kurz, die Stimme weder wirklich hoch noch wirklich tief, ein Gebetsgesang an die Musik, der Himmel wird dunkler, Growlen setzt ein, das Lied wird etwas schleppend, aber kräftig. Es wird schneller, wieder langsamer, die E-Gitarre von Omar Sultan wirbelt den Musikfluss durch.

Ein langsamerer Zwischenpart baut eine Tonwand auf, die beim Runterkommen auch die Köpfe zu einem langsamen Headbangen runterreißen kann, wieder wird es schneller und die Musik kommt in Wellen, auf ihrer Schaumkrone treibt der Sänger mit seinen langsamen, tiefen Tönen, das Meer kommt zur Ruhe, stop.Heyoka's Mirror – Loss Of Contact With Reality
Doch der Musikwellenreiter hat keine lange Pause: in „Time Manager“ hat es die Gitarre schon eiliger, sie zieht den Rest der Instrumente mit sich, viele sind es eigentlich gar nicht, aber es klingt nach vielen, die Töne spritzen hoch in die Luft und fallen mit dem Gesang wieder herunter, schnell, zackig – wer zuhört, wird jetzt richtig durchgeschüttelt, Gesang und Growling wechseln sich ab, teilweise in einem Wort, auch das Schlagzeug, gespielt von Bayan Sharafi, schubst einen immer wieder ins Kreuz, dann ist die Welle vorüber.

Das Lied wird wieder langsamer, aber nur kurz. Dann geht wieder das Gerufe und Geschreie los, das schließlich von der Gitarre erstickt wird. Schlagzeugschlag für Schlagzeugschlag platscht eine Melodie auf den Hörer hinunter, der Gesang hat seine Stimme wiedergefunden und baut eine weitere Welle auf, die mit einer weiteren Melodie hereinbricht und nie vorüberzugehen scheint.

Endlich legt sich der Sturm, die Sonne zieht auf, begleitet von einer langsamen und entspannenden Melodie, das Meer glitzert, man lässt sich auf der Musik dahintreiben. Doch am Horizont braut sich schon der nächste Sturm zusammen und dann geht es Schlag auf Schlag. Unter dem treibenden Rhythmus des Schlagzeugs gurgelt die Gitarre über alle Tonhöhen, bis sie schließlich überspült wird von den langen, ziehenden Tönen des Gesangs, deren Sog aber nichts gegen die schnelle Gitarre auszurichten vermag, die mit einem schnellen Tempo das Lied an den Uferklippen zerbrechen lässt.

Die Wogen glätten sich langsam, ein langsames Klavier beginnt das letzte Lied, „Chronovisor“, Gitarre und Schlagzeug setzen ein, langsam, ruhig. Doch auch hier – ihr ahnt es bereits – nicht lange, die Musik eilt voran, Balboa kommt mit seiner Stimme bemerkenswert hoch, kurz erinnert es wirklich an Power Metal. Sein Kreischen löst sich in einer hohen Gitarre auf, wieder langsam, die Musik kommt in Wellen, mal brechen sie schnell auf den Zuhörer herein und umwirbeln seine Ohren, einen Moment später haben sie sich zu einer Schunkelmelodie beruhigt, dann wird es wieder schneller, und dann wieder nur ein etwas trauriges Klavier (Sänger Balboa ist auch Keyboardist). Irgendwann setzt eine größer aufgebaute Melodie ein, sie klingt anders als davor, luftiger, windiger, sie bricht auf das Musikmeer hinab, und vereint ergießen sich Wind und Meer über die Küste – bäm, Album aus.

Fazit: „Loss of Contact With Reality“ des kanadischen Trios Heyoka’s Mirror ist ein wilder Wellengang von langsamen und schnellen Prog Metal – naja, eher schnellem. Das Debutalbum verspricht schon einmal vieles von der jungen Band und schreit nach Reinhören. Das Interesse für die nächste Platte ist geweckt!

Review: Clara C. Wanning

Hörprobe auf YouTube:


Tracks:
1. Face of Void
2. Time Manager
3. Chronovisor

Heyoka’s Mirror sind: Andrew Balboa – Gesang, Keyboard, Rhythmusgitarre
Omar Sultan – Gitarre


Bayan Sharafi – SchlagzeugMenüpunkt “Releases” auf Metalogy.de, dem Magazin für Metalheads.
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