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Review: Demon Head – The Resistance EP Review: Demon Head – The Resistance EP
„Demon Head“ – der Name lässt nicht erkennen, was sich dahinter verbirgt. Aber nachdem die ersten Akkorde der 2-seitigen EP „The Resistance“ erklingen, die... Review: Demon Head – The Resistance EP

„Demon Head“ – der Name lässt nicht erkennen, was sich dahinter verbirgt. Aber nachdem die ersten Akkorde der 2-seitigen EP „The Resistance“ erklingen, die speziell als Veröffentlichung auf Vinyl gedacht ist, wird schnell klar in welche Richtung sich die 5-köpfige Gruppe aus Kopenhagen bewegt.

Es gab in den letzten Jahren eine Flut an Retro-Rock-Bands, die sich am 70er-Jahre-Sound versuchen und Demon Head gehören dazu. „Rivers of Mars“ wurde auch als Single veröffentlicht und beginnt mit einem eingängigen Riff aus einfachen Akkorden und als der Gesang einsetzt, kann man diesen ein wenig mit der vermeintlich eindringlichen Stimme eines Dämons (=Demon) identifizieren.

Textlich geht es um die Entdeckung von Wasser auf dem Mars. Den Song hat die Band laut eigener Aussage in einer Holzhütte aufgenommen und so klingt er auch. Live eingespielt und dementsprechend etwas roh und nicht 100%ig sauber, was aber keine Kritik ist sondern den Charme der Aufnahme ausmacht. Es erwarten den Hörer musikalisch keine Überraschungen, aber ein handwerklich gut gemachter, simpler Rocksong, dessen Stärke in seinem Akkord-lastigen Riffing gepaart mit dem eindringlichen und einprägsamen Gesang liegt. Zum Ende hin gibt es sogar ein passendes, melodiöses Solo, mit dem der Song ins Fadeout verschwindet. Aber der Anschaffungsgrund dieser auf 500 Stück limitierten 7“-Vinyl liegt auf der anderen Seite.Demon Head – The Resistance EP

Das Titelstück „The Resistance“ erzählt von einem Widerstand gegen die Tyrannei und dieses Thema ist, auch wenn schon sehr alt, immer wieder anwendbar. Aber in erster Linie hat mich natürlich die Musik überzeugt. Die Stimmung ist von Beginn an düster und leicht bedrohlich. Die Band greift gerne auf Moll-Akkorde zurück, was die Stücke immer düsterer und ernster macht. Musikalisch ist das Stück wunderbar abwechslungsreich und bietet neben den simpleren Passagen mit Gesang, die sogar leicht melancholisch anmuten, coole Strukturen und leichte Tempowechsel, die durch die doppelten Gitarrenläufe getragen werden.

Wenn man die Augen zumacht, trägt einen „The Resistance“ in andere Welten und man wacht danach etwas benommen aus einem bedrückenden Traum auf und der Song lässt einen leicht nachdenklich zurück. Und das liegt nicht am Text. Das schafft allein die Musik und an diesem Punkt ist klar, dass die Band alles richtig gemacht hat, wenn der Song den Zuhörer derartig in den Bann zieht. Das Intro des Songs lässt schon auf mehr hoffen und der Punkt an dem der Song richtig beginnt wurde ein disharmonischer Akkord gesetzt, der den aufmerksamen Zuhörer direkt aufhorchen lässt. Die beiden Songs sind von der Stimmung und dem Songwriting her schön differenziert, sodass mit „Rivers of Mars“ etwas leichtere Kost vorliegt und mit „The Resistance“ etwas nachhaltigereres, an dem man etwas zu knabbern hat. Wenn man sich das Bandfoto ansieht erkennt man schnell, dass die junge Band auf jeden Fall direkt aus den 70ern stammen könnte und damit fahren sie gut.

Fazit: Ich wurde von den beiden Songs positiv überrascht, ganz besonders vom Titeltrack der EP und werde die Truppe weiter verfolgen und bin gespannt, ob ich die Möglichkeit bekomme sie einmal live zu erleben und zu sehen ob sie die tolle Stimmung auch im Club-Konzert wiedergeben können.

Review: Florian Knoke

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