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Review: CORROSION OF CONFORMITY – No Cross No Crown Review: CORROSION OF CONFORMITY – No Cross No Crown
Das lange Warten hat nun ein Ende. CORROSION OF CONFORMITY sind mit  ihrem neuen Album "No Cross No Crown" zurückgekehrt - einem Album, das... Review: CORROSION OF CONFORMITY – No Cross No Crown

Das lange Warten hat nun ein Ende. CORROSION OF CONFORMITY sind mit  ihrem neuen Album „No Cross No Crown“ zurückgekehrt – einem Album, das einen glauben lässt, dass zwischen „In The Arms Of God“ aus dem Jahr 2005 und heute keine Zeit vergangen sei. Was ihr bekommt? Erdigen Rock und groovigen Blues vom Feinsten!

Am 12. Januar 2018 erschien es, das neue Album von CORROSION OF CONFORMITY. Wann auch immer CORROSION OF CONFORMITY ein neues Album veröffentlichen, schenken ihm die Fans Aufmerksamkeit. Doch das neueste Werk stellt ein wahres Großereignis dar, denn es ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass CORROSION OF CONFORMITY neues Material mit Sänger und Gitarrist Pepper Keenan als Fronter aufgenommen haben. Immer wieder gab es Gerüchte, dass sich die legendäre Southern Rockband wiedervereinen würde, um die Szene erneut aufzumischen.

Nachdem er den Globus knapp ein Jahrzehnt lang als Gitarrist der New Orleans-Supergroup DOWN bereist hatte, nahm Keenan 2014 wieder Kontakt mit dem C.O.C.-Kern um Woody Weatherman, Mike Dean und Reed Mullin auf, um sich anschließend ausgedehnt auf Tour zu begeben. „Reed rief mich an und fragte, ob wir vielleicht ein paar Shows zusammen spielen könnten“, erinnert sich Keenan. „Ich sagte: ‚Lass uns einfach nach Europa gehen und sehen, ob das Ganze funktioniert.‘ Also haben wir uns nach Europa begeben und sind schließlich innerhalb eines Jahres viermal dorthin zurückgekehrt. Kurz darauf haben wir ein Angebot von Nuclear Blast erhalten und keine Sekunde darüber nachgedacht, irgendwo anders hinzugehen. Wir haben uns ein Jahr auf Tour begeben und dann vor zehn oder elf Monaten mit den Aufnahmen begonnen.“

Doch jetzt sind CORROSION OF CONFORMITY mit No Cross No Crown zurück – und das Beste daran: man denkt sie wären niemals weg gewesen. Einige der neuen Tracks könnten auch von Wiseblood oder Deliverance sein. „Ja, das war so gewollt“, erklärt Keenan Nuclear Blast dazu. „Wir haben nicht versucht, es wie irgendwelche andere Alben klingen zu lassen, aber wir schreiben die Songs eben auf eine gewisse Art und Weise. Es war uns wichtig, dass wir eine Platte machen – ich wollte keine zehn oder zwölf Songs in derselben Form mit derselben Gitarrenstimmung oder so schreiben. Wir haben jeden Track als Individuum betrachtet und jeweils komplett einzeln eingespielt.“

No Cross No Crown wurde mit Langzeit-Produzent John Custer in North Carolina aufgenommen. Dabei verteilten sich die etwa 40 Studiotage über ein ganzes Jahr. „Wir haben uns Zeit gelassen und uns nicht unter Druck gesetzt“, so Keenan. „Ich habe mich von New Orleans dorthin begeben und wir haben vier oder fünf Tage am Stück genutzt und einfach reingehauen. Das Ganze hat echt Freude bereitet, als hätten wir Demos in einem Studio aufgenommen. Wir waren gleichzeitig am Schreiben und Aufnehmen. Wir haben Parts aus den alten Zeiten genommen, die wir für gut befunden haben, und hatten keine Angst, einen Schritt zurück zu machen. Auf diese Weise hat sich das Album quasi selbst geschrieben.“

Den ersten Song hat das Quartett gemeinsam geschrieben. Wolf Named Crow ist ein echter Rocksong mit dem klassischen und so bandtypischen Swing. „Ich hatte einen krass aussehenden schwarzen Hund mit blauen Augen, der Crow (dt. ‚Krähe‘) hieß“, so Keenan. „Ich bin mit ihm durch die Gegend, in der ich in New Orleans wohne, spazierengegangen, als ein kleines Kind daherkam und fragte: ‚Krass! Ist das ein Wolf?‘ Ich bejahte. Es fragte weiter: ‚Wie heißt er denn?‘ Ich entgegnete ihm: ‚Crow.‘ Es war erstaunt: ‚Krass! Er hat einen Wolf namens Crow!‘ Dann lief es weg und erzählte die Geschichte seinen Freunden usw. Da hat es bei mir geklingelt. Also nahm ich die Idee beiseite und formte einen Song daraus, in dem es ums Gejagtwerden geht.“

Natürlich war der Band klar, dass jedes C.O.C. – Album mit Keenan an der Front analysiert, geprüft und mit deren Kultalben verglichen werden würde. „Das war bei mir die ganze Zeit im Hinterkopf“, gesteht Keenan. „Die größte Herausforderung für mich war, Songs mit derselben Attitüde und vom selben Kaliber zu schreiben, wie wir sie bisher geschaffen haben. Ich wollte nicht als 50-Jähriger rausgehen und ein mittelmäßiges Werk abliefern.“

Auf No Cross No Crown treffen echte Rock-Stampfer wie The Luddite, Little Man und Forgive Me auf melancholische Gitarren-Parts wie bei No Cross, Matre’s Diem und Sacred Isolation. So wie man das von Black Sabbath, Danko Jones oder Henry Rollins kennt.  Die Siebziger erwachen erneut.  „Wir haben auf »Deliverance« damit angefangen“, stellt Keenan klar. „Ich habe meine eigene Theorie dazu aufgestellt: Wenn du ein Album fließen lassen willst, musst du es hin und wieder unterbrechen. Wenn du eine Verschnaufpause brauchst, schreibe ein Interlude. Ich liebe diese sanften Stück, um alles andere einfach auszusperren. So erhalten die jeweils nächsten Songs eine noch härtere Wirkung.“Corrosion Of Conformity

Der Albumtitel stammt von einem kürzlichen Tourstop in England. „Wir haben in einer Kirche aus dem 17. Jahrhundert gespielt, die zu einem Kulturzentrum umfunktioniert worden ist“, erklärt Keenan. „Die Umkleide hatte dreckige Glasfenster, wovon eines diesen armen Kerl zeigte, der enthauptet wird. Darunter war ‚No Cross no crown‘ zu lesen. Dieser Satz blieb mir in Erinnerung. Wir wollten uns damit nicht einschränken, aber wir haben dieses Thema als Katalysator fürs Songwriting genommen.“

No Cross No Crown hat also viel weniger mit Politik oder Religion zu tun, als sein Titel vermuten lässt. „Ich finde, dass sich jeder generell von dieser Denkweise entfernen muss“, empfiehlt Keenan. „Dort draußen scheint heutzutage alles ein einziges Chaos zu sein. Wir sollten damit beginnen, wieder Mensch zu sein, wir sollten uns um uns und um die einfachen Dinge kümmern. Für uns ist ‚No cross no crown‘ ein Thema, mit dem es sich zu beschäftigen gilt, weshalb es über die Albumdauer in drei Songs Erwähnung findet. Wir haben es einfach eingebunden, wenn es gepasst hat.“

„C.O.C. und die vorherigen Alben, die ich mit ihnen gemacht habe, sind nicht einfach weg“, merkt Keenan an. „Es ist eine Ehre, endlich zurück zu sein und die Möglichkeit geboten zu bekommen, es nochmal richtig anzugehen, anstatt irgendein Reunion-Ding durchzuzuziehen. Noch bevor wir die Scheibe geschrieben haben, waren wir ein Jahr auf Tour und haben gesehen, dass das Interesse vorhanden ist, und dass es eine Lücke gibt, die wir füllen können. Das ist vom ersten Tag an C.O.C.s Plan gewesen. Wir scheuchen niemanden auf und werden uns nicht irgendwelchen Trends anschließen. C.O.C. bleibt C.O.C.“

Fazit: Freunde von Danko Jones, Henry Rollins und Co und natürlich alle anderen, die Ohren im Kopf haben, werden begeistert sein. No Cross No Crown ist definitiv ein Beweis für CORROSION OF CONFORMITYs meisterliche Fähigkeiten. Erdiger Rock und grooviger Blues vom Feinsten! Reinhören ist des artigen Metalheads Pflicht!

Band: Pepper Keenan | Gitarre, Gesang, Woody Weatherman | Gitarre, Mike Dean | Bass, Reed Mullin | Schlagzeug

www.coc.com

www.facebook.de/corrosionofconformity

Quelle: Nuclear Blast

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Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de