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Review: Never Come Rain – Self Titeled Review: Never Come Rain – Self Titeled
Kraft und Saft aus Lübeck und Kiel! Mit knochentrockenem Rock und betörendem Gesang blasen Never Come Rain die Wolken weg! Review: Never Come Rain – Self Titeled

Kraft und Saft aus Lübeck und Kiel! Mit knochentrockenem Rock und betörendem Gesang blasen Never Come Rain die Wolken weg!

Sirenen, halb Vogel, halb verführerische Frau, saßen auf einem Felsen, um vorüberfahrende Schiffer mit betörendem Gesang anzulocken und sie zu töten. Allerdings nur in der griechischen Mythologie. Ihre Zahl schwankte je nach Überlieferung zwischen zwei und drei.

Töten ist voraussichtlich nicht die Absicht von Sängerin Ariane Jahn, sirenenhaft betörend und mehrstimmig klingt sie allemal, aber der Reihe nach.

Ariane, in der griechischen Mythologie als Ariadne bekannt und Gitarrist Timo Köhler waren sich bereits privat näher gekommen. Trotz divergierender musikalischer Zuneigungen beschlossen die beiden, ein gemeinsames Bandprojekt auf die Beine zu stellen. An erster Stelle stand die Produktion des vorliegenden Albums. Sämtliche Sparschweine wurden geopfert, um für Mix und Mastering Clemens Matznick (u.a. Giano Apps) und Chris von Rautenkrantz (u.a., Blumfeld, Kraftfeld) zu engagieren. Solchermaßen hochprofessionell produziert und mit einem ebensolchen Musikvideo versehen (siehe Link), ging man an die Öffentlichkeit.

Angesichts der positiven Resonanz wurde die Band komplettiert, um das Repertoire auch live umsetzen zu können. Nun steht also auch das Live Lineup, daß sich im lokalen Umfeld bereits eine solide Fanbase erspielt hat.Never Come Rain - Self Titeled

Da bei allen Mitgliedern das Schnitzerl verpönt ist und im Backstagebereich Tofu gereicht wird, behaupte ich jetzt einfach, daß Fleischverzicht nicht zu mangelndem Wumms führt.

Als Schnittmenge ihres Musikgeschmacks nennen sie die Foo-Fighters, Jimmy Eat World oder Placebo, was sich in der Musik wiederfindet. Ariane und Timo konnten einen eigenständigen Sound entwickeln, nämlich einen US-orientierten Gitarren – Alternative mit feinmelodischen Popvocals. Diese Melange ist kraftvoll und geradlinig, mit sirenengleich betörendem Gesang und einem Hauch Melancholie.

Ariane, selbst Gesangslehrerin an der Rockpop Lübeck, verfügt über eine glasklare Stimme, die an Agnetha, die Blonde von ABBA erinnert. Deren Produzent hatte die Stimmen der beiden ABBA Sängerinnen gedoppelt („Double Tracking“). Das bedeutet, Agnetha und Anni-Frid haben ihre Parts mehrfach gesungen und diese Takes wurden dann im Mix übereinander gelegt. Nachdem sich die einzelnen Takes minimal unterscheiden, ergeben sich kleine Tonhöhenunterschiede, Verzögerungen und Schwebungen, die den Sound viel voller und kräftiger machen. Chorgesang mit sich selbst, wenn man so will.  Bei Arianes Stimme wurde scheinbar ähnlich produziert, teils singt sie unisono, dann wieder zwei- oder mehrstimmig. Warum nicht, wenn der Schmäh doch schon bei den Sirenen und bei ABBA unwiderstehlich klang. Live wird das allerdings nur mit einem mystischen Effektgeräte möglich werden.

Fazit: Das ganze Album hindurch stört kein Durchhänger oder Lückenfüller. Die Songs sind kompakt und bieten einen knackigen, trockenen Sound. Die Unmittelbarkeit und Spontanität der Songs erinnert an New Wave. Die Produktion ist sehr transparent und dynamisch geraten. Wer z.B. im Auto eine pegelfeste Anlage hat, wird bei Lautstärke elf von zehn die Rhythmusgruppe schön körperlich erfahren können.

Never Come Rain zeigen mit dieser Produktion auf, daß sie es mit ihrem eigenständigen und energetischen Sound von Local Heroes zu einem großen Act im deutschsprachigen Raum bringen können. Sehr coole Scheibe!

Demnächst in einem Club in eurer Nähe.

Never Come Rain sind:​ Ariana Jahn: Vocals, Timo Köhler: Gitarre, Martin Trumpf​: ​Gitarre, Stefan Heinzel: Bass, Leon Dawert: Schlagzeug​

Review: Michael Neumann

https://www.facebook.com/nevercomerain/

Hörprobe auf YouTube:

​Erschienen am 13. Oktober 2017

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