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Nachbericht: Gloryhammer im Kubana mit Special Guests Dendera und Civil War Nachbericht: Gloryhammer im Kubana mit Special Guests Dendera und Civil War
Ein Gloryhammer Konzert ist ein bisschen als ob man von einer Horde nackter Supermodels über den Haufen gerannt wird. Der Körper schmerzt noch mehrere... Nachbericht: Gloryhammer im Kubana mit Special Guests Dendera und Civil War

Ein Gloryhammer Konzert ist ein bisschen als ob man von einer Horde nackter Supermodels über den Haufen gerannt wird. Der Körper schmerzt noch mehrere Tage und man ist leicht peinlich berührt, aber letztendlich war es doch das geilste was man seit langem erlebt hat.

Noch bemühter als dieser Vergleich waren am 25. Januar die drei oben genannten Bands, das Publikum nach ca. vier Stunden glitschig und zufrieden in die kalte Siegburger Luft hinaus zu schicken. Noch bevor irgendjemand die Bühne betritt, entwickelt sich in der unterirdischen Freudengruft des Kubanas bereits diese klassische Konzertluft, die Metalfans so sehr lieben/tolerieren. Nach einer gerade noch akzeptablen Wartezeit schliddern dann Dendera auf die Bühne, um das von Bier und Tropenluft ermüdete Publikum spirituell zu aktivieren. Mit weitgehend klassischem, aber durch und durch spaßigem Heavy Metal bringen sie die Luft in Schwingung und Frontmann Ashley Edison begeistert nicht nur akustisch, sondern mit seiner albernen Frisur auch visuell die sich nach Zerstreuung sehnenden Massen.

Civil War_Foto: Marius Moll

Civil War_Foto: Marius Moll

Nach einer kurzen Pause (die Schweißwolken beginnen bereits den Sichtradius stark zu beschränken) machen sich Civil War dann daran, das Publikum auf die folgende Power-Metal-Extravaganza vorzubereiten. Dies fällt ihnen leicht, denn sie spielen geil und haben einen Keyboarder, und Keyboarder lassen Metal-Herzen höher schlagen.

Dendera_Foto: Marius Moll

Dendera_Foto: Marius Moll

Dann ist der Moment gekommen. Es wird dunkel, epische Musik ertönt, eine Stimme verkündet irgendein Space-Gelöt und dann stürmen sechs Männer in Kostümen auf die Bühne und stimmen mit „Rise of the Chaos Wizards“ den ersten Song ihres zweiten (und neuesten) Albums an. Denn die Fans kommen auf diesem Konzert in den besonderen Genuss, jenes zweite Album komplett dargeboten zu bekommen. Spätestens mit dem zweiten Song, „Goblin King of the Darkstorm Galaxy“, ist es dann auch um die Masse geschehen. Es wird geklatscht, geschrien, gesungen, getanzt, geweint und wenn sich der ein oder andere in der Ekstase bepinkelt, kann es aufgrund der brutalen Luftfeuchtigkeit sowieso nicht nachgewiesen werden.

Dendera_Foto: Marius Moll

Dendera_Foto: Marius Moll

Besonders interessant: Es scheint tatsächlich Menschen zu geben, die crowdsurfen, ohne irgendwelche Gedanken an das Ende ihrer Reise zu verschwenden. So schlägt nach dem vierten Song, unbehelligt von den nichtexistenten Sicherheitskräften, ein menschenförmiger Komet in die erste Reihe ein, und touchiert nicht nur mehrere Lautsprecher, sondern wirft auch noch das Bier eines hochkompetenten Musikjournalisten um, der das wirklich noch gerne getrunken hätte. Doch die Geschichte dieser umwerfenden Dame ist noch nicht vorbei, denn sie wird nur wenige Minuten später von Sänger Angus McFife beauftragt, im Rahmen eines epischen Weltraum-Quests zur Bar zu surfen und Bier zu holen.

Dendera_Foto: Marius Moll

Dendera_Foto: Marius Moll

Denn das Bühnenprogramm gehört zu Gloryhammer wie die hautengen Spandexhosen zum Genital des Sängers. Zwischen den Liedern werden blumige Ansprachen verkündet, Goblins werden mit Plastikhämmern verdroschen und Bierflaschen werden mit wenig Grazie, aber dafür sehr viel Einsatz geleert.

Doch dieser Fokus auf Schauwerte heißt keinesfalls, dass die Band musikalisch nichts zu bieten hat, denn hier gehen mitreißendes Songwriting und feurige Präsentation Hand in Hand und Songs wie „Universe on Fire“ können sich schamlos in den Olymp der Power-Metal-Klassiker einreihen, was auch die riesige Fanbase der relativ jungen Band erklärt.

Gloryhammer_Foto: Marius Moll

Gloryhammer_Foto: Marius Moll

Nachdem das Album durchgespielt ist, leistet sich die Band eine kurze Verschnaufpause vor der wenig überraschenden Zugabe. Inzwischen haben sich unter den Armen der meisten männlichen Besucher meterlange Stalaktiten gebildet, die Dekolletees der Frauen dienen heimatlosen Mulchfamilien als Schlupfort und man kann nur mit Grauen an ein Paralleluniversum denken, in dem bei solchen Veranstaltungen noch Zigaretten erlaubt sind.

Gloryhammer_Foto: Marius Moll

Gloryhammer_Foto: Marius Moll

Schließlich tritt die Band zum letzten Mal hervor, um noch drei Songs aus ihrem Erstlingswerk zum Besten zu geben. Neben „Angus McFife“ und „Magic Dragon“ lockt vor allem „The Unicorn Invasion of Dundee“ das letzte Stück Energie aus den Besuchern heraus und lässt die Bandmitglieder mit einem zufriedenen Grinsen aus der Arena schreiten.

Gloryhammer_Foto: Marius Moll

Gloryhammer_Foto: Marius Moll

Nachbericht: Marius Moll

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