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Exklusiv-Interview mit DIABLO BLVD. – der vierte und letzte Teil der vierteiligen Serie Exklusiv-Interview mit DIABLO BLVD. – der vierte und letzte Teil der vierteiligen Serie
Derzeit supporten die Belgier DIABLO BLVD. im zweiten Teil ihrer Tour zum aktuellen Album "Zero Hour" Wednesday 13. Im Schlachthof Wiesbaden stand Sänger Alex... Exklusiv-Interview mit DIABLO BLVD. – der vierte und letzte Teil der vierteiligen Serie

Derzeit supporten die Belgier DIABLO BLVD. im zweiten Teil ihrer Tour zum aktuellen Album „Zero Hour“ Wednesday 13. Im Schlachthof Wiesbaden stand Sänger Alex Agnew Metalogy.de Rede und Antwort und berichtete über die Tour, die aktuelle Scheibe und viel Politisches und Philosophisches. Lest hier auf Metalogy den vierte Teil der vierteiligen Interviewserie.

Ich habe abschließend noch ein paar persönliche Metalogy-Standardfragen, die ich dir stellen möchte. Ok?

Alex: Ok

Welches ist dein Lieblingstier?

Alex: Mein Lieblingstier? Heilige Sch….

Du darfst nicht euren Song „Animal“ nehmen.

Alex: Dann nehme ich den Gorilla. Die sehen cool aus. Und sie sind stark. Sie sehen aus, als ob sie einiges einstecken könnten.

Hast Du einen Lieblingsfilm?

Alex: Ich habe viele, aber wenn ich einen speziellen nennen soll, nehme ich Bladerunner. Ich habe die Fortsetzung noch nicht gesehen, die aber klasse sein soll. Die Originalfassung war ein Film, den ich beim ersten Mal gar nicht verstanden habe. Da war ich zu jung – gerade 10 Jahre alt. Ich dachte nur: Toll, ein Film mit Han Solo von Star Wars. Und als ich ihn sah, fand ich ihn deprimierend. Du weißt dann, dass du diesen Film nie wieder vergessen wirst. Als ich ihn ein paar Jahre später als ich größer war, dann nochmal gesehen habe, habe ich ihn verstanden und liebe den Film seitdem. Das ist mein Lieblingsfilm.

Deine Lieblings-CD? 

Alex: Oh Gott. Furchtbar. Ich habe keine Ahnung. Ich könnte einige nennen. Das erste Danzig-Album. „Bloody Kisses“ von Type O´Negative. „Night Time“ von Killing Joke. Das erste Killing Joke-Album, das auch „Killing Joke“ heißt. Ich weiß nicht. Es gibt so viele. Du kannst sie alle aufschreiben. „Ride The Lightning“ Metallica auch. Das schwarze Album von Metallica ist auch eines meiner Lieblingsalben. Ich könnte jetzt ewig weiter aufzählen. Ich habe kein spezielles. Nine Inch Nails. Alles von Nine Inch Nails kommt auch noch dazu.

Dein Lieblingsessen?

Alex: Asiatisch, denke ich. Ja genau.

Hast Du ein Hobby, außer Musik?

Alex: Ja, ich sammle Comics. Ich bin ein richtiger Comic-Buch-Nerd. Ich sammle ganz verschiedene Comics. Von den klassischen, wie Batman und Superman und Marvel-Comics, hin zu Independent Comics, wie „Preacher“ oder „Locke & Key“. Komplett verschiedene Comics. Ich habe mittlerweile eine ganze Bibliothek voll.

Hast Du ein Lieblings-Reiseziel?

Alex: Ja. Die USA. Ich liebe es, dahin zu reisen. Es ist groß und laut und es ist oberflächlich. So wie ich. Ich war in New York mehrmals. Ich mag San Francisco. Und Chicago. Das Besondere an Amerika ist, dass es ein großes Land ist und wie kein anderes Land in der Welt. Und, dass sie wirklich glauben, dass sie das beste Land der Welt seien. Genau dieses Larger-than-live-Ding ist das, was ich mag. Ja, ich reise da gerne hin, einfach um Spaß zu haben.

Gibt es etwas, das du gar nicht kannst oder beherrschst?

DiabloBlvd_Photos by Tim Tronckoe

DiabloBlvd_Photo by Tim Tronckoe

Alex: Es gibt wahrscheinlich Millionen Dinge in denen ich nicht gut bin. Ich weiß nicht. (Was denkst Du, Andries?) Genau: Emails lesen. Und Handwerken. Ich bin nicht gut im Emails-Beantworten. Ich verpasse Anrufe. Ich vergesse so manches, an das ich denken sollte. Ich manchen Dingen bin ich total organisiert und in manchen überhaupt nicht. Und ich kann mit Straßenverkehr nicht umgehen. Ich bin der übelste Kerl hinter dem Lenkrad. Ich schreie die ganze Zeit rum. Nach 2 Sekunden hinter dem Lenkrad bin ich schon total angepisst. Ja, mit Verkehr kann ich nicht umgehen. Aber es gibt vieles was ich nicht kann und nur weniges, das ich kann.

Deine größte Sorge oder Angst?

Alex: Ich weiß nicht. Die meisten sagen wahrscheinlich Tod. Aber da habe ich eigentlich keine Angst vor. Es ist jetzt nicht, dass ich sterben will. Aber Angst habe ich davor nicht. Ich denke, meine größte Angst ist, den Verstand zu verlieren. Zum Beispiel wie nach einem Schlaganfall, bei dem man halbseitig gelähmt ist. Mein Verstand ist halt alles, was ich habe, da ich ja nicht dumm bin. (lacht). Alles was ich mache, Songs schreiben und ein Comedian sein, findet in meinem Kopf und durch Nachdenken statt. Das ist alles. Und natürlich jemanden zu verlieren, den ich liebe. Meine Tochter, meine Frau oder meine besten Freunde. Das ist eine ständige größte Angst.  Meine größte Angst als Künstler wäre, keine Relevanz mehr zu haben. Das Gefühl zu haben, dass es niemanden mehr interessiert, was du machst. Das wäre auch nicht so schön. Es gibt viele nicht so schöne Sachen. Ein Interview darüber ist auch nicht schön. (lacht)

Gibt es etwas, das Du verabscheust oder hasst?

Alex: Etwas das ich hasse? Ich hasse vieles. Wenn Du mich danach fragen würdest, was ich liebe, wäre das eine kürzere Aufzählung. … Neben dem Straßenverkehr? Ich versuche nicht mehr so viel zu hassen, weil es dir irgendwann auf die Nerven geht. Elitismus. Das hasse ich besonders. Es gibt keinen Grund, warum Leute denken sollten, sie seinen etwas Besseres als andere. Egal, ob es in der Musik oder in der Politik oder woanders ist. Autorität kann ich auch nicht ausstehen. Das mag ich wirklich nicht besonders. Ich mag es nicht, gesagt zu bekommen, was ich zu tun habe. Von Niemanden, außer meiner Frau….und meiner Tochter (lacht). Ja. Ich habe zuhause nicht zu melden. Das zählt aber nicht. Das ist eine andere Art der Autorität. Was mag ich sonst noch nicht? Religion. Ich mag keine Religion. Ich hasse die zwar nicht, aber ich denke sie dient nur sich selbst. Wir sollten die loswerden und uns weiterentwickeln in etwas Intelligenteres, als an den Mann im Himmel zu glauben, der uns sagt, was wir tun sollen. Früher haben wir das gebraucht – als Spezies -, um Königreiche zu erschaffen. Um die Leute vereint zu halten. Das ist halt der Unterschied zwischen uns und allen anderen Wesen dieser Welt: Wir haben Vorstellungsvermögen. Nun müssen wir erkennen, dass es Einbildung ist und wir nach etwas Spezifischerem suchen sollten. Das wäre wichtiger als zu sagen: Ok, dieses Leben ist zwar Scheiße, aber das nächste wird besser. Ich habe für das Ganze nicht besonders viel übrig. Insgesamt, decken diese Punkte einen Großteil der Dinge ab, die ich hasse. Das und Straßenverkehr. Ich hasse Straßenverkehr. (lacht)

Dein größter Wunsch oder Traum für dich selbst?

Alex: Ich hoffe, dass die Band Erfolg haben wird. Dass wir eine Karriere aufbauen können, für die es sich lohnt und die Leute sagen: Das ist richtig cool. Das ist ein großer Wunsch. Gute Gesundheit. Das ist zwar nicht das Erste an das du denkst, aber du wünschst sie dir als Erstes, wenn du sie nicht mehr hast. Ich wünsche, dass alle um mich herum gesund bleiben. Es wäre auch toll, wenn ich das, was ich gerade mache, weitermachen kann. Das betrifft auch die anderen in der Band. Das wir das weitermachen, was wir zurzeit machen. Einfach die Möglichkeit zu haben, das weiter zu machen. Nicht aufhören zu müssen aus irgendeinem lächerlichen Grund. Auch, dass du erfolgreich genug bist, um weitermachen zu können.

Und zum Abschluss was ist dein größter Wunsch für die Welt?

Alex: Mein größter Wunsch für die Welt? Totale Vernichtung. Lasst uns das Ganze einfach zu Ende bringen. Nein. (lacht) Evolution würde ich sagen. Ich denke, das ist auch das Hauptthema des neuen Albums. Es geht nicht über Revolution sondern Evolution. Sich weiter zu entwickeln, von dem was wir gerade sind. Sich selber hinter sich zu lassen. Ich hoffe einfach, dass die Menschheit irgendwann aufhört, dieselben Fehler immer und immer wieder zu begehen und einfach diesen Kreislauf durchbricht. Wir machen das schon seit tausenden von Jahren. Warum sollten wir nicht mal einen neuen Weg probieren. Dass wir nicht schon wieder in die Falle laufen und damit enden uns gegenseitig umzubringen. Wie der erste und der zweite Weltkrieg. Lasst uns doch einfach mal damit aufhören. Wenn etwas Furchtbares passiert ist, sind wir dafür erstmal sensibilisiert. Nach einer Weile aber haben wir das schon wieder vergessen und fangen wieder damit an. Das ist mein größter Wunsch für die Welt. Diese Evolution, diese Weiterentwicklung. Ich mag das besonders an den Metalfans. Man denkt immer, dass das nur biertrinkende Kerle sind, aber in Wirklichkeit, machen sie sich sehr viele, fast philosophische Gedanken und habe eine gute Einstellung. …. Ja, Evolution wäre super.

Gibt es zum Schluss etwas, das Du unseren Metalogy-Lesern sagen möchtest?

Alex: Kommt, um uns live zu sehen. Und Lesen. Viel Lesen. Das ist wichtig. Das ist fast eine vergessene Kunst, weil alles viel zu hektisch und visuell geworden ist. Lest und erweitert Euren Horizont. Seit keine Idioten. Davon gibt es leider schon zu viele auf dieser Welt. Besonders im Straßenverkehr. (lacht)

Vielen Dank für das Interview.

Interview: Michael Glaeser, DiabloBlvd_Photo by Tim Tronckoe

Lest dazu auch:

http://metalogy.de/interview-mit-diablo-blvd-teil-1-der-vierteiligen-serie

http://metalogy.de/interview-mit-diablo-blvd-teil-2-der-vierteiligen-serie

http://metalogy.de/interview-mit-diablo-blvd-teil-3-der-vierteiligen-serie

und

Review: DIABLO BLVD – ZERO HOUR

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