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Interview mit DIABLO BLVD. Teil 2 der vierteiligen Serie Interview mit DIABLO BLVD. Teil 2 der vierteiligen Serie
Derzeit supporten die Belgier DIABLO BLVD. im zweiten Teil ihrer Tour zum aktuellen Album "Zero Hour" Wednesday 13. Im Schlachthof Wiesbaden stand Sänger Alex... Interview mit DIABLO BLVD. Teil 2 der vierteiligen Serie

Derzeit supporten die Belgier DIABLO BLVD. im zweiten Teil ihrer Tour zum aktuellen Album „Zero Hour“ Wednesday 13. Im Schlachthof Wiesbaden stand Sänger Alex Agnew Metalogy.de Rede und Antwort und berichtete über die Tour, die aktuelle Scheibe und viel Politisches und Philosophisches. Lest hier auf Metalogy den zweiten Teil der vierteiligen Interviewserie.

Was sind Eure Pläne in den nächsten Monaten nach der Tour?   

Alex: Die nächsten Monate werde ich auf meinem Hintern rumsitzen. (lacht) Es sind ein paar Festivals geplant. Ich weiß jetzt nicht, ob ich die schon verraten darf. Ich weiß nicht, wie das läuft. Ich weiß nicht, ob die noch offiziell verkündet werden sollen. Aber: Ja, wir werden auf Festivals spielen, in Deutschland, in Belgien, und ein paar anderen Ländern. Wir planen auch ein paar Club-Shows in Belgien. Das müssen wir dringend machen, weil wir dort eine Weile nicht gespielt haben. Wir werden auch viel in Deutschland spielen. Wir bleiben also aktiv.

Wie ist es für Euch, wenn Ihr in einer neuen Location spielt? Gibt es etwas worauf Du da besonders achtest?

Alex: Nein, eigentlich nicht. Ich liebe es an neuen Orten zu spielen oder vor Leuten, die uns vorher noch nicht gesehen haben. Es ist nichts, was uns als Band Angst macht. Tatsächlich blühen wir da eher auf und freuen uns, auf die Bühne zu gehen. Das war das Tolle an der Headlining-Tour. Es kamen Leute um uns zu sehen und die uns kannten. Einige von denen haben Freunde mitgebracht, die uns noch nicht kannten und es nachher richtig cool fanden. Es war aber besonders cool, dass die Leute kamen, nur um uns zu sehen, egal wo wir waren. An einer Support-Tour mag ich es und habe sogar Spaß daran, wenn es so anfängt (verschränkt die Arme vor der Brust) und so endet (hebt die Arme über den Kopf und klatscht). Das ist dann besonders cool. Genau das machen wir die gesamte Tour schon. Aber insgesamt musst du beides machen. du kannst nicht die ganze Zeit als Support-Band unterwegs sein. Ansonsten wirst du nie dein eigenes Publikum aufbauen. Du wirst auch nie herausfinden, wer deine Fans sind.

DIABLO BLVD. Photo by Tim Tronckoe

DIABLO BLVD. Photo by Tim Tronckoe

So haben wir schon an allen Arten von Orten gespielt, sehr verschiedenen Orten. Auch mit Wednesday 13. Zum Beispiel in Prag haben wir unter einem Bahnhof in einem kleinen, alten Punk-Club gespielt. (Im Hintergrund korrigiert die Band: Wien). Ok, in Wien. Da war es ziemlich eng. Andere Hallen waren größer, mit größeren Bühnen. Mir machen eigentlich alle Situationen Spaß.

Es gibt verschiedene Beschreibungen Eures Musik-Stils. Wie würdest Du ihn selber beschreiben?

Alex: Ich habe keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Wir haben immer versucht unseren eigenen Sound zu haben. Wir haben verschiedenste Einflüsse und jeder scheint andere davon rauszuhören. Ich wurde auch mit Sängern verglichen, die überhaupt nichts gemeinsam haben. Das ist wirklich witzig. Wir bekommen häufig das Feedback, dass wir groovy sind, dass jede Menge Rock drin ist, dass New Wave drin ist, dass es düster ist. Das umschreibt etwa, was wir machen. Eigentlich genieße ich es, dass die Leute uns nicht wirklich zuordnen können, weil wir genau so sein wollen. Wir wollten immer unser eigenes Ding durchziehen und nicht Teil irgendeiner Szene sein. Wir wollten keine ausschließliche Thrash Metal-Band oder Death Metal-Band oder Hardcore-Band sein, weil wir so viele verschiedene Einflüsse haben. Andries, unser Gitarrist, hat vorher bei Born From Pain gespielt, was eher in Richtung Hardcore geht. Tim kam von einer Rockband namens A Brand, die in Belgien und Holland bekannt war. Jan, unser Bassist, kam von einer female-fronted Trash Metal-Band. Wir alle kommen also aus ganz verschiedenen Richtungen. Aber genau weil wir diese Einflüsse haben, kreieren wir diesen Sound, den niemand anderes hat. Das ist was so gesagt wird: Ihr klingt wie niemand anderes. Das Ganze macht es interessanter, als es eigentlich ist. Manchmal ist es etwas problematisch, weil es die Sache auch schwieriger macht. Zum Beispiel beim Planen einer Tour wird geschaut, zu welcher Art Band du passt. Aber ich denke, dass wir genau deswegen mit fast jedem spielen können. Wir machen halt, was wir machen. Und im Publikum findet ich immer jemand der sagt: Hey, das ist cool.

Ihr werdet viel mit anderen Bands verglichen. Was sagst Du dazu?

Alex: Wir werden manchmal mit Volbeat verglichen, aber du glaubst gar nicht, wie wenig wir eigentlich mit denen gemeinsam haben. Ich verstehe schon, warum die Leute das machen. Ich habe eine starke Stimme und unsere Musik ist Heavy mit einer melodiösen Stimme. Da kommen die Vergleiche mit Volbeat her. Aber von der Musik an sich haben wir mit denen nichts zu tun.

(Es startet eine kleine Nebendiskussion über welche Musik Kinder mögen.)

Als ich ein kleines Kind war, habe ich viel die Musik von meinem Vater gehört. Als Teenager hasste ich seine Musik und kam zu Punk und Metal und Hardcore. All das Zeug was er nicht mochte. Als ich dann in die 30er kam, dachte ich dann: Tom Jones war eigentlich gar nicht so schlecht. Es gibt einfach ein paar Sachen, die du nicht mehr vergisst, wie die Musik, die deine Eltern gehört haben.

Gibt es ein Ziel, das ihr langfristig erreichen wollt?

Alex: Die Weltherrschaft!!! (lacht) Wir sind zwar ambitioniert, aber wir sind zum Glück keine unrealistischen Idioten. Wir wissen schon, was zu tun ist, nämlich, dass wir viel touren und viel spielen müssen, um ein Publikum aufzubauen. Das kann natürlich Jahre dauern. Wir sind gerne zusammen auf Tour und es macht uns Spaß zusammen unsere Musik zu spielen. Und das ist wahrscheinlich der einzige Grund in einer Punk Band oder Metal Band oder irgendeiner Band zu sein. Denn finanziell können wenige davon leben, in einer Band zu sein. Es ist zudem nicht die beste Zeit in einer gitarrenlastigen Band zu sein, weil das im Radio nicht gespielt wird. Auch Festivals buchen solche Bands nicht mehr so viel, weil es da mehr in Richtung Dance Music oder alternativen Alternativ geht und weniger Rock oder Metal. Aber zum Glück gibt es eine große Metal Szene rund um die Welt und es gibt viele Leute die die Musik mögen. Du musst wirklich lieben, was Du machst und das tun wir alle. Und das ist der Grund, warum wir das machen. Wir glauben einfach daran. Also, unrealistisch würde ich sagen: Die Weltherrschaft. Realistisch würde ich sagen: Wenn wir weltweit spielen könnten oder in ganz Europa und dann 300 bis 400 Leute bei den Shows zu haben, das wäre cool. Tatsächlich haben Wednesday 13 das. Die haben überall 200 bis 300 Leute, mal mehr, mal weniger, aber sie haben ein Kernpublikum, was richtig cool ist und was viele andere Bands auch haben. Es gibt Bands, die ich mir anschaue, die eigentlich keine richtigen Rockstars sind, wie zum Beispiel The Clutch. Die sind eine Band, die die ganze Zeit tourt und sich so ein Stammpublikum aufbaut. Und das ist, was du machen musst. Außer du schreibst einen Hit. Das ändert alles. Dann führst du ganz andere Gespräche. Aber was unsere Pläne anbetrifft, ist es das, was wir machen werden.

Gibt es Länder oder Festivals, wo ihr gerne mal spielen würdet?

 Alex: Oh. Festivals gibt es viele. Wir würden gerne mal in Amerika auftreten, einfach um das mal gemacht zu haben. Weil da jeder einfach mal spielen möchte. Aber ehrlich, wie gesagt, wir konzentrieren und auf Deutschland und wir lieben es hier zu spielen. Es war nie unser Plan, wie anderen Bands aus Belgien, uns auf Großbritannien zu fokussieren. Aber für mich ist speziell für Metal und Rock Deutschland das viel bessere Land. Es ist viel größer und das Publikum ist viel cooler. Es ist nicht wie: Oh, wir werden jetzt mal Deutschland erobern (klingt betont gelangweilt), sondern es war schon immer das, was wir machen wollten. Andries spielte bei Born From Pain mit ein paar Jungs aus Deutschland zusammen und auch der Sänger lebt in Deutschland. Er wusste also wie es war, in den vielen Locations in Deutschland zu spielen. Und so kamen wir immer wieder darauf, dass Deutschland der coolste Ort ist, wo man spielen kann. Das sage ich jetzt nicht, weil ich zu Dir als Deutschen für ein deutschsprachiges Magazin rede, sondern weil es einfach wahr ist. Aber wenn Du mich fragst, wo ich gerne spielen würde, würde ich gerne auf dem Download-Festival spielen. Ich würde auch gerne mal in Skandinavien spielen. Ich würde da gerne ein paar Konzerte geben, um zu sehen, wie es da so ist. Es gibt viele Orte, wo wir gerne spielen würden. Auch im Süden. Frankreich als unserem Nachbarland. Und natürlich Australien. Weißt du warum? Bevor das Album rauskam hatte ich  ein paar Interviews und vier von fünf waren mit Australien. Die scheinen uns da richtig zu mögen. Wir müssen dort also aus irgendeinem Grund wohl mal spielen (lacht). Ist zwar weit weg, aber warm.

Morgen könnt ihr hier auf Metalogy den dritten Teil der vierteiligen Interview-Serie lesen!

Interview: Michael Glaeser, DIABLO BLVD. Photo by Tim Tronckoe

Lest auch den ersten Teil unter http://metalogy.de/interview-mit-diablo-blvd-teil-1-der-vierteiligen-serie

und

Review: DIABLO BLVD – ZERO HOUR

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