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Interview mit dem Vegan Black Metal Chef (in Wacken) Interview mit dem Vegan Black Metal Chef (in Wacken)
Ich habe in Wacken ein Exklusivinterview mit Brian Manowitz, dem Vegan Black Metal Chef geführt. Lest hier was der sympathische vegane Koch und Black Metal... Interview mit dem Vegan Black Metal Chef (in Wacken)

Ich habe in Wacken ein Exklusivinterview mit Brian Manowitz, dem Vegan Black Metal Chef geführt. Lest hier was der sympathische vegane Koch und Black Metal Musiker über sich, seine Kindheit, sein Outfit und seine Lebenseinstellung zu sagen hat.

Es ist mir eine Ehre, denn ich schätze sehr was du machst. Dein Engagement ist toll und deine Videos sind großartig, ich liebe sie. Schreibst du wirklich alles selbst? Rezepte, Texte, Musik?

Ja, ich schreibe alles selbst. Wirklich alles.

Was gab es zuerst, deine Liebe zum Metal oder dein Interesse für fleischfreie Ernährung?

Ich war ein Metalhaed seit meiner Kindergartenzeit. Mein allererstes Tape war Dr. Feelgood von Mötley Crüe. Dann bin ich aufgewachsen mit Bands wie Skidrow, Pantera, Slayer aber auch Industrial habe ich durchaus gehört. Zu Dark und Black Metal bin ich eigentlich erst viel später gekommen. Erst nach meiner College Zeit. Zuerst mochte ich diese Musik gar nicht. Ich dachte mir: wer zum Teufel spielt da Keyboards in meinem Metal? Später hörte ich in diese Richtung wieder rein und fand dann in das Genre hinein. Mit King Diamond zum Beispiel begann ich mich für die Richtung zu interessieren. Als ich mir in einem CD-Laden vorne an der Verkaufstheke The Eye von King Diamond anhörte, dachte ich mir: Du meine Güte was für ein wüster Scheiß. Aber als ich am nächsten Morgen aufwachte wollte ich die CD unbedingt noch einmal hören. Das war’s, ab dem Zeitpunkt hörte ich Black Metal.

Vegan Black Metal Chef und Lydia Polwin-Plass. Foto: Pedro Jonen

Vegan Black Metal Chef und Lydia Polwin-Plass. Foto: Pedro Jonen

Also ja, ich hörte zuerst Metal und wurde später vegan. Heute sind es aber schon 17 Jahre, die ich vegan lebe.

Deine Message, dass man kein Fleisch braucht, um den Metal zu leben fasziniert mich und viele andere in der Szene auch. Was ist der eigentliche Grund warum du so lebst und diese Lebensweise auf deine eigene originelle Weise verbreitest? Ist es aus Tierliebe?

Ja, es sind in erster Linie der Tiere wegen weshalb ich das mache aber auch für die Umwelt und meinen eigenen Körper. Man fühlt sich einfach um so Vieles besser ohne tierische Produkte, es ist unvergleichlich. Einmal zwischendurch tierische Produkte zu essen macht es noch nicht aus aber wenn man 30 Jahre Fleisch ist, dann hat das deutliche Auswirkungen auf den Organismus. Also man hat nicht sofort und plötzlich körperliche Probleme aber aber auf lange Sicht schon.

Trotzdem mache ich es vor allem wegen der Tiere. Die Welt ist schon hart genug, ich trage meinen kleinen Teil dazu bei, dass es für die Tiere und die Umwelt etwas besser wird.

Vegan Black Metal Chef in Wacken. Foto: Pedro Jonen

Vegan Black Metal Chef in Wacken. Foto: Pedro Jonen

War es je schwer für dich auf Fleisch zu verzichten? Hast du Phasen wo du Fleisch und tierische Produkte vermisst?

Natürlich war es am Anfang noch nicht so einfach, wenn man es anders gewöhnt war. Aber es ist eine Einstellungssache, man gewöhnt sich sehr schnell daran und heute fehlt mir nichts. Im Gegenteil wenn ich daran denke wie die Tiere gehalten werden und wie es ihnen geht, fällt es mir leichter kein Fleisch zu essen als Fleisch essen zu müssen. Das schlechte Gewissen bevor ich vegan wurde, war viel schlimmer als jeder Verzicht, den ich eventuell, wenn überhaupt, mal zwischendurch fühle. Wenn man sich vorstellt was die Tiere ihr ganzes Leben lang erleiden müssen für meine fünf Minuten des Genusses, das steht in keiner Relation. Es ist also kein Kampf für mich, denn es gibt so viele herrliche vegane Speisen, inzwischen eine derartig große Auswahl, dass man auch als Veganer wunderbar essen kann.

Wie oft kochst du auf Veranstaltungen oder überhaupt für andere Menschen?

Ich gehe bereits auf Tour mit meinen Kochverstaltungen, aber es variiert. Manchmal habe ich nur eine im Monat und manchmal mehrere. Also durchschnittlich 10 bis 15 mal im Jahr koche ich auf Events. Zwischendurch mache ich meine Videos. Die sind viel Arbeit und kosten auch sehr viel Zeit. Und die Musik mache ich ja auch selbst. Aber ich habe gerade ein Kochbuch raus gebracht und ich möchte zu allen Rezepten in meinem Kochbuch Videos machen. Das ist ein großes Projekt. Ich hatte ein Kochbuch mit und habe es bei der Artist Präsentation herumgegeben aber einer ist damit durchgebrannt. Aber es ist ok für mich, vielleicht bringt es ihm ja was.

Eine Frage noch zu deinem Outfit: Ist es nicht manchmal hart in diesem Outfit zu kochen? Es ist ja doch sehr schwer und heiß?

Wir alle leiden für Mode. Das Kettenhemd wiegt in etwa 35 Pfund, ist also wirklich sehr schwer.

Hast du es mal ein wenig adaptiert, damit es etwas leichter und bequemer wird?

Nein, es ist original so, wie ich es ursprünglich für mein erstes Video entworfen habe, bis auf den Beinschmuck. Meine alten Beinteile warfen sie auf einem Flughafen in Montreal weg. Zuerst bin ich immer wieder damit hin und her geflogen und nichts ist passiert doch eines Tages erlaubten sie mir nicht mehr damit zu fliegen und nahmen sie mir weg. Deshalb habe ich mir neue besorgt.

Hast du das Outfit komplett selbst gemacht?

Nicht alles, einiges ist aus einem Sexshop. Zum Teil habe ich es aus Accessoirs aus der Fetischszene zusammengebastelt. Aber es ist alles meine eigene Kreation.

Vielen lieben Dank für das Gespräch, Brian und weiterhin viel Erfolg.

Interview: Lydia Polwin-Plass

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Lydia Dr. Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de