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Für Mitleid und Tierliebe angezeigt – Anita Krajnc gab durstigen Schweinen Wasser Für Mitleid und Tierliebe angezeigt – Anita Krajnc gab durstigen Schweinen Wasser
Anita Krajnc, die Mitbegründerin der kanadischen Tierrechtsgruppe Toronto Pig Save (TPS), wurde angezeigt, weil sie durstigen Schweinen in einem Tiertransporter Wasser gab. Die Schweine... Für Mitleid und Tierliebe angezeigt – Anita Krajnc gab durstigen Schweinen Wasser

Anita Krajnc, die Mitbegründerin der kanadischen Tierrechtsgruppe Toronto Pig Save (TPS), wurde angezeigt, weil sie durstigen Schweinen in einem Tiertransporter Wasser gab. Die Schweine befanden sich auf dem Weg zum Schlachthaus. Sie und weitere Mitglieder von TPS zeigen bereits seit Jahren auf diese Weise ihr Mitgefühl für Tiere. Dass ein Mitglied der Tierrechts-Organisation für seine Empathie angezeigt wurde, das gab es noch nie

Die Geschichte klingt so absurd wie eine Szene aus einem schlechten Film. Doch das Folgende ist in Burlington, einer Stadt im Einzugsgebiet von Toronto, im Bundesstaat Ontario leider tatsächlich passiert. Die Mitbegründerin der Organisation Toronto Pig Save (TPS), Anita Krajnc, wurde angeklagt, weil sie nicht wegschauen, sondern durstigen Schweinen helfen wollte.

TPS wurde 2010 gegründet und setzt sich mit seiner Arbeit für die Gleichstellung der Tiere ein. Mehrmals wöchentlich sind die Mitglieder von TPS und der Gruppen Toronto Cow Save und Toronto Chicken Save auf den Straßen unterwegs, um verängstigten und leidenden Schweinen, Kühen und Hühnern zu helfen. Sie machen auf das schreckliche Schicksal der Tiere aufmerksam und wollen andere Menschen dazu bewegen, ihre Kauf- und Essgewohnheiten zu ändern und sich gegen Tierqual auszusprechen. An einem Tag im Juni, als Anita und ein weiteres Mitglied von TPS wieder mit Wasser vor einem Tiertransporter standen, passierte das Unglaubliche. Als die beiden Frauen den Schweinen wie gewohnt Wasser gaben, stieg der Fahrer des Transporters aus und beschimpfte sie. Er verbot ihnen die Versorgung der durstigen Tiere, woraufhin Anita ihn inständig bat, etwas Mitleid zu zeigen. Dieser Gedanke war dem Mann aber völlig fremd, denn Schweine seien ja keine Menschen, empörte er sich. Er drohte den Frauen, ihnen die Flaschen aus der Hand zu schlagen, sollten nicht aufhören die Schweine zu tränken. Zu einer Eskalation kam es jedoch nicht.

Foto: TPS, AnimaEquality

Foto: TPS, AnimaEquality

Nach der Aktion wurde tatsächlich Anzeige gegen die beiden Frauen erstattet. Doch inwiefern und weswegen sollten sich die beiden Frauen schuldig gemacht haben? Die Strafanzeige lautet doch tatsächlich: „Sie gaben durstigen Schweinen Wasser“.  Hallo? Geht’s noch? Seit wann ist Mitleid und Empathie ein Verbrechen? Ist nicht das eigentliche Verbrechen Millionen Tiere für leiden zu lassen und ihnen die Erfüllung von Grundbedürfnissen wie das Trinken während der Transporte zu verweigern?

Das Gesetz des Bundesstaates Ontario erlaubt den Transport von Schweinen bis zu einer Dauer von 36 Stunden ohne Futter, Wasser und Ruhepausen. Die Schweine sind der Willkür ihrer jeweiligen Besitzer und deren Mitarbeiter über diesen Zeitraum hilflos ausgesetzt.

Foto: TPS, AnimaEquality

Am 14. Oktober musste Anita Krajnc erstmals zur Verlesung ihrer Strafanzeige vor Gericht erscheinen. Sie wird kroteskerweise eines Verbrechens am Eigentum eines Dritten angeklagt. In den meisten Fällen bedeutet eine solche Strafanzeige, dass jemand das Eigentum eines Dritten beschädigt hat. In Anitas Fall kann hiervon jedoch keine Rede sein. Durstigen Tieren Wasser zu geben, ist doch eigentlich zum Vorteil der Schweine und somit auch des Besitzers.

Ich begegne diesen Strafanzeigen mit Würde, weil ich weiß, dass Wahrheit und Gerechtigkeit auf meiner Seite sind.” meint Anita Krajnc. Starke Worte einer äußerst mutigen Frau.

Einige der Mitglieder von Toronto Pig Save hatten sich vor dem Gerichtsgebäude versammelt, um ihre Loyalität zu Anita und den Tieren zu zeigen. Wenn Anita zum nächsten Gerichtstermin muss, wollen sich aus Protest noch mehr Mitglieder vor dem Gebäude versammeln.  Am 04. November 2015 muss Anita tatsächlich erneut vor Gericht erscheinen. Unglaublich, aber leider wahr.

Eine Petition fordert das Fallenlassen aller Anklagepunkte gegen Anita. Die Aktion  hat innerhalb weniger Tage über 20.000 Unterschriften erreicht. Auch ihr könnt euch noch mit eurer Unterschrift an der Aktion beteiligen und der mutigen Frau den Rücken stärken.

Wir werden umso stärker für die Freiheit der Tiere, Gerechtigkeit und die Gleichstellung kämpfen,” so Anita Krajnc.

Wahrscheinlich erfahren die wenigsten Schweine in der grausamen Tiernutzungsindustrie, wie es ist, von Menschen Mitgefühl zu bekommen. Oft ist die Tränke der Tierschützer die einzige liebevolle Geste in ihrem gesamten trostlosen Leben. Wollen wir wirklich in einer Welt leben, in der es erlaubt ist, hochoffiziell Tiere zu quälen? Und in der es gleichzeitig Menschen untersagt ist, Tieren in Not zu helfen?

Immer mehr Menschen entscheiden sich deshalb heute dazu, die Tiernutzungsindustrie nicht länger zu unterstützen und auf tierleidfreie Alternativen umzusteigen.

Quelle: http://www.animalequality.de/

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Headerbild; Foto: TPS, AnimaEquality

Dr. Lydia Polwin-Plass

Promovierte Journalistin und Texterin, spezialisiert auf die Themen Kultur, Wirtschaft, Marketing, Vertrieb, Bildung, Karriere, Arbeitsmarkt, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Mehr über Dr. Lydia Polwin-Plass auf ihrer Website: http://www.text-und-journalismus.de