Metalogy.de - Das Magazin für Metalheadz
Review: AURI – AURI Review: AURI – AURI
Hinter AURI steckt niemand Geringerer als Nightwish-Mastermind Tuomas Holopainen und sein Bandkollege Troy Donockley zusammen mit Goldkelchen Johanna Kurkela. Ihr Debüt-Album „Auri“ ist eine... Review: AURI – AURI

Hinter AURI steckt niemand Geringerer als Nightwish-Mastermind Tuomas Holopainen und sein Bandkollege Troy Donockley zusammen mit Goldkelchen Johanna Kurkela. Ihr Debüt-Album „Auri“ ist eine fantastische Traumreise bei der die musikalischen Ausnahmekönner ihrer Kreativität und ihrem instrumentalen Können freien Lauf lassen konnten. AURI haben rockige Elemente mit folkloristischen, keltischen und symphonischen Einflüssen verwoben. So ist „Auri“ einfach mystisch, magisch und märchenhaft.

Aus einer virtuosen Vision heraus, die sich aus facettenreichen Fragmenten und Ideen zusammenschließt, die nach und nach konkreter werden und langsam Gestalt annehmen, lassen drei Vollblutmusiker AURI entstehen. Sie legen die Grundlage für eine musikalische Traumreise. Über die Entstehung von AURI sagt Tuomas Holopainen: „Die eigentliche Idee, jenes Projekt auf den Namen AURI zu taufen, basiert auf den Büchern von Patrick Rothfuss – genauer gesagt »Der Königsmörder-Trilogie«“ und erklärt weiterhin  „In der Trilogie gibt es einen weiblichen Charakter namens AURI, der ein eindrucksvolles Wesen besitzt. Die gesamte Erzählung der Bücher gehört zu meinen ewigen Lieblingsnovellen, aber es ist nicht nur dieser Charakter – die Bezeichnung AURI; das Symbol dieses Wortes passt einfach perfekt zu der Art von Musik, die wir machen. Etwas wohnt dem Begriff inne, dass dich sofort erkennen lässt, worum es bei uns geht – es symbolisiert das Projekt wahnsinnig gut.”

Die einjährige Pause von Nightwish wurde nun genutzt, um der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. Das Nightwish-Mastermind erklärt hierzu: „Es existieren keine versteckten Botschaften; wir möchten einfach nur Musik machen. Was du hörst, ist was du bekommst! Es passiert von ganz allein. Im Grunde ist es bei Nightwish genauso, hier sehe ich keinen eklatanten Unterschied, außer dass sich Nightwish mittlerweile zu einem gigantischen Monster entwickelt hat. Bei AURI sind wir eben nur drei Musiker, die ganz von vorn anfangen – das ist eine andere Dynamik.“ Dieses hatte auch positive Auswirkung auf das Songwriting für Nightwish, nachdem Holopainen das Gefühl hatte, auf dem Höhepunkt seines Schaffens angelangt zu sein: „besonders mit der letzten Nummer ˈThe Greatest Show On Earthˈ. Ich konnte nichts mehr spüren und versuchte zwar während der Auszeit ein paar Songs zu schreiben, aber kam nicht weiter. Ich hatte das Gefühl, es gäbe nichts mehr zu sagen. Es hat sich verrückt angefühlt, keine Musik mehr für Nightwish schreiben zu können. Aber mit AURI fokussierte ich mich neu. Und in dem Moment, als ich das finale Master in den Händen hielt, schienen sämtliche Staudämme zu brechen und die nachfolgenden zwei Monate schrieb ich nichts anderes als Nightwish Stücke. Mir öffnete sich eine komplett neue Welt. Ich kann nicht mal sagen, was genau passiert ist, aber die Arbeit mit AURI hat mir immens viel gegeben – ich fühle mich wieder inspiriert.

Dabei unterscheidet sich die ruhig dahinfließende, eher rockige Musik mit Einflüssen von folkloristischer, keltischer und symphonischer Musik bis hin zum Soundtrack grundsätzlich von dem monumentalen, vollorchestrierten Sound von Nightwish. Vor allem die gefühlvolle, anschmiegsame Stimme von Johanna Kurkela schafft es, „Auri“ in eine fantastische Traumreise zu verwandeln. Ein wenig fühlt man sich an Enya erinnert. Und statt einer ausufernden Orchestrierung darf das instrumentale Multitalent Troy Donockley die ganze Bandbreite seines musikalischen Könnens aufbieten. Und wenn ein begnadeter Songwriter wie Tuomas Holopainen sich frisch inspiriert fühlt, kann nur Großartiges dabei rauskommen. Interessanterweise gibt sich Tuomas Holopainen auf „Auri“ ungewohnter Weise sogar selbst stimmlich die Ehre („Desert Flower“).AURI – AURI

Schon beim Opener „The Space Between“ kommen die Besonderheiten in der Musik von AURI zum Vorschein. Der Song ist schwungvoll rockig und sehr griffig, doch bevor man auf den Gedanken kommen könnte, dass er etwas kommerziell sein könnte, wird man tiefgreifend in eine Art Traumreise hineingezogen, aus der man irgendwann tiefenentspannt wieder auftaucht. Diese mystische Traumreise geht weiter durch dramatisch angehauchte Songs, wie „I Hope Your World is Kind” und “Savant”, schwungvoll, folkloristisch beeinflußte Songs, wie “Skeleton Tree”, “See” und “Them Thar Chanterelles” und fantastisch, gefühlvolle Songs, wie “Desert Flower”, “Night 13” und “The Name of The Wind”. Naturgeräusche, wie plätscherndes Wasser (“”Aphrodite Rising”) und Gewitterdonner (“Underthing Solstice”), sowie gesprochenen Samples (“Savant”) geben den Songs ein zusätzliche Tiefenebene.

Fazit: Insgesamt ist „Auri“ einfach pure musikalische Magie, die entsteht, wenn drei Ausnahmekünstler ungezwungen ihrem Können und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die Songs erzeugen das Gefühl als schwebe man durch ein Traumland, mystisch und märchenhaft dahin fließend durch Raum und Zeit. Dazu bieten AURI auf ihrem Debüt-Album eine unglaubliche Kreativität und eine enorme Bandbreite an Instrumentierung. So ist „Auri“ ein fantastisches Abenteuer, dem sich keiner entziehen sollte.

Anspieltipps: Skeleton Tree, Night 13, Aphrodite Rising, Underthing Solstice

Review: Michael Glaeser

Tracks

  1. The Space Between 4:58
  2. I Hope Your World is Kind 5:00
  3. Skeleton Tree 4:17
  4. Desert Flower 6:01
  5. Night 13 4:22
  6. See 5:11
  7. The Name of The Wind 3:48
  8. Aphrodite Rising 5:31
  9. Savant 4:25
  10. Underthing Solstice 7:06
  11. Them Thar Chanterelles (feat Liquor in the Well) 5:21

Line up: Johanna Kurkela – Stimme & Bratsche, Tuomas Holopainen – Keyboard & Hintergrundstimme, Troy Donockley – Gitarre, Bouzouki, Uilleann pipes…

Hörprobe auf Youtube von „Night 13“:

Reviews